Amazon Echo, Google Home und Apple HomePod im Vergleich

Google Home wetteifert mit Amazon Echo um den Platz im Wohnzimmer.
Google Home wetteifert mit Amazon Echo um den Platz im Wohnzimmer. Bild: © YouTube/ Google 2016

Mit Amazon Echo, Google Home und Apple HomePod wetteifern schon bald drei Smart Speaker um die Gunst der Kunden.n. Wir verraten Dir, was die beiden Lautsprecher können und wo ihre Schwächen liegen.

2017 könnte das Jahr werden, in dem Sprachassistenten unser Zuhause erobern. Amazon Echo ist bereits seit einigen Monaten verfügbar und Google Home steht für den Sommer in den Startlöchern. Mit seinem HomePod hat Apple zudem einen Konkurrenten im Gepäck, der ab 2018 auch in Deutschland verfügbar sein soll. Alle Geräte warten mit digitalen Assistenten auf und haben das Potenzial, die Integration von Technik in das Alltagsleben zu revolutionieren. Doch was genau bieten die Geräte und wie unterscheiden sie sich? Unser Vergleich liefert die Antworten.

Amazon Echo und Alexa

Mit seinem Echo-Lautsprecher hatte Amazon in den USA schon 2015 die Eroberung des Wohnzimmers durch digitale Sprachassistenten eingeleitet. In erster Linie ist der Echo ein Netzwerklautsprecher, der Musik aus dem Internet abspielen kann. Vor allem natürlich aus den Musik-Apps von Amazon selbst – inklusive Audible – und Drittanbieter-Apps wie Spotify oder TuneIn. Mit an Bord ist allerdings auch die Sprachassistentin Alexa, die auf Wunsch den Wecker stellt, Fragen beantwortet, Termine verwaltet.

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Amazon Echo und der Echo Dot. Bild: © Amazon 2016

Durch die Erweiterung mit Drittanbieter-Apps kann der Funktionsumfang allerdings noch ausgebaut werden. So können Nutzer beispielsweise Smart Home-Geräte per Sprachsteuerung bedienen oder Zahlungen per Online-Banking durchführen. In den USA, wo Amazon Echo seit eineinhalb Jahren auf den Markt ist, gibt es mittlerweile über 3000 optionale Zusatz-Skills für Alexa.

Google Home und der Google Assistant

Google Home verfolgt im Vergleich mit Amazon Echo ein sehr ähnliches Konzept. Auch hier haben wir es zunächst Mal mit einem Lautsprecher zu tun, der Musik per WLAN aus dem Netz streamt. Neben Google Play Music werden auch Spotify, Pandora, TuneIn und YouTube Music unterstützt. Anstelle von Alexa steht Nutzern hier der Google Assistant als persönlicher Assistent zur Verfügung. Dieser beantworteten Fragen oder liefert Nachrichten, kann Wecker stellen, Termine verwalten, Wetter- und Verkehrsinformationen liefern, To-Do-Listen erstellen und Reiseinformationen bereithalten. Dank der Anbindung an Chromecast ist Google Home sogar in der Lage, Filme auf dem TV zu starten.

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Google Home kommuniziert auch mit dem Chromecast. Bild: © YouTube/ Google 2016

Auch Google Home ist auf die Unterstützung von Drittanbietern angewiesen, die eigene Anwendungen bereitstellen können, um den Funktionsumfang des Lautsprechers zu erweitern. Grundsätzlich soll auch dieser in Zukunft in der Lage sein, Smart Home-Anwendungen zu steuern. Noch ist das App-Angebot von Google Home jedoch kleiner als das von Amazon Echo. Das liegt vor allem daran, dass Ersterer schon länger auf dem Markt ist. In Zukunft dürften sich die Angebote aber angleichen.

Apple HomePod und Siri

Apple setzt bei der Sprachsteuerung selbstverständlich auf seine eigene digitale Assistentin Siri. Diese ist leider (noch) nicht so weit entwickelt wie Alexa oder der Google Assistant, soll jedoch ebenfalls auf Standard-Befehle reagieren und kann beispielsweise Nachrichten vorlesen, Musik abspielen, die Lautstärke verändern oder diverse Smart-Home-Geräte steuern. Wo sich Alexa allerdings mit Skills erweitern lässt und Google Home mit Actions neue Befehle und Interaktionen lernt, hat Apple bislang kein solches System zur Erweiterung der Fähigkeiten von Siri vorgestellt.

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Siri beantwortet Fragen auf dem HomePod. Bild: © YouTube/Apple 2017

Technische Ausstattung

Obwohl alle drei Geräte ähnlich konzipiert sind, gibt es doch erhebliche Unterschiede bei der technischen Ausstattung. Um die Nutzer hören und die Sprachbefehle auch verstehen zu können, sind alle drei Systeme mit einer Vielzahl von Mikrofonen ausgestattet. Der Amazon Echo besitzt etwa sieben solcher Mikrofone, während der HomePod auf sechs kommt und ein zusätzliches Mikro für niedrige Frequenzbereiche aufweist. Google verbaut in seinem Lautsprecher hingegen nur zwei Mikrofone, weil der Hersteller den Google Assistant für stark genug hält, um trotzdem die Sprachbefehle verschiedener Nutzer erkennen zu können.

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der HomePod bietet die stärkste Ausstattung der drei Geräte. Bild: © Apple 2017

Bei der Musikwiedergabe kann vor allem der Apple HomePod punkten, der mit sieben Lautsprechern und einem Mini-Subwoofer ausgestattet ist. Anders als Amazon oder Google legt Apple vor allem Wert auf eine hochwertige Audiowiedergabe.

Musikstreaming

Beide Smart Home-Lautsprecher sind grundsätzlich als Netzwerklautsprecher konzipiert und streamen Musik aus dem Web. Die unterstützen Apps ähneln sich bei Echo und Google Home. Apple gibt sich bislang deutlich zugeknöpfter, was das direkte Streamen von Musik angeht. So wurde bislang nur Apple Music als unterstützter Dienst angekündigt, während Drittanbieter außen vor bleiben. Diese könnten jedoch über AirPlay vom iPhone aus ebenfalls auf den HomePod finden.

Amazon Echo: Amazon Music, Spotify, Pandora, TuneIn, iHeartRadio und weitere

Google Home: Google Play Music, Spotify, Pandora, TuneIn, YouTube Music, iHeartRadio, Deezer, Soundcloud

Apple HomePod: Apple Music

Smart Home-Steuerung

Auch bei der Smart Home-Steuerung ähneln sich die Geräte. Hier bezieht sich die Übersicht auf den US-amerikanischen Markt. In Deutschland dürften wir über kurz oder lang jedoch ein ähnliches Angebot bekommen. Der Vergleich:

Amazon Echo: Nest, Ecobee, Honeywell, SmartThings, Wink, Insteon, Belkin WeMo, Philips Hue, Lifx, Lutron, August, Logitech Harmony, Anova, Big Ass Fans, IFTTT, Control4, Crestron und andere

Google Home: Nest, Honeywell, SmartThings, Wink, Belkin WeMo, Philips Hue, Lifx, Lutron, August, Logitech Harmony, Anova, IFTTT und andere

Apple Homepod: Ecobee, Honeywell, Chamberlain, D-Link, August, Kwikset, Philips Hue, Lutron, iDevices und andere

Multiroom-Support

Alle Systeme bieten grundsätzlich auch Multiroom-Unterstützung, können also mehrere Räume gleichzeitig mit Musik versorgen. Der Amazon Echo muss dabei allerdings mit einem oder mehreren Amazon Echo Dots gekoppelt werden.

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Google Home kann Musik zum Chromecast streamen. Bild: © TURN ON 2015

Google Home macht es den Nutzern etwas leichtern und ermöglicht das Multiroom-Streaming über Chromecast. Wer also einen oder mehrere Chromecasts oder Chromecast-fähige Geräte besitzt, kann seine Musik von Google Home auch auf diese streamen.

Apple HomePod kann sich mit anderen Geräten seiner Art verbinden, um ein Multiroom-System aufzubauen. Die Verknüpfung mit Lautsprechern oder Anlagen von anderen Herstellern ist hier aber bislang nicht vorgesehen.

Verfügbarkeit

Amazon Echo ist bislang als einziger offiziell in Deutschland erhältlich. Google Home ist in Deutschland noch gar nicht erhältlich. Der Launch ist jedoch für Sommer 2017 fest eingeplant. Beim Apple HomePod müssen sich potentielle Kunden sogar noch bis 2018 gedulden.

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Verfügbar, aber schwer zu bekommen: Amazon Echo. Bild: © Amazon 2016

Amazon Echo kostet in Deutschland 179,99 Euro, den kleineren Echo Dot ohne vollwertigen Lautsprecher gibt es für 59,99 Euro. Prime-Kunden erhalten 50 Euro Rabatt. Google Home kostet in den USA 129 US-Dollar (umgerechnet 122 Euro), während HomePos dort für 349 Dollar (zirka 312 Euro) angeboten wird.

Zusammenfassung

Amazon Echo und Google Home sind sich im Vergleich grundsätzlich sehr ähnlich und bieten weitgehend die gleichen Funktionen. Dennoch gibt es Unterschiede, denn beide sind jeweils an ein anderes App- und Service-Ökosystem gekoppelt. Wer sich in der Amazon-Welt zu Hause fühlt, einen Prime-Account hat und auch sonst Amazon-Technik nutzt, wird mit dem Amazon Echo gut bedient.

Nutzer, die eher auf Google-Services setzen, vielleicht ein Android-Gerät besitzen oder generell sehr viele Informationen über die Suchmaschine beziehen, dürften sich mit Google Home wohl fühlen. Grundsätzlich bauen beide Hersteller jedoch keine zu großen Schranken auf, sodass im Prinzip fast jeder die beiden Lautsprecher nutzen kann – und vielleicht ist es ja auch mal sinnvoll, aus dem gewohnten Ökosystem auszubrechen.

Mit dem HomePod wählt Apple einen etwas anderen Ansatz. Da der Hersteller seine Stärken und Schwächen offenbar gut kennt, wird die smarte Assistentin Siri hier eine untergeordnete Rolle einnehmen, während der Fokus vor allem auf hervorragender Musikwiedergabe liegen soll. Dadurch ergeben sich für den Hersteller allerdings neue Konkurrenzsituationen im Bereich hochwertiger Audio-Technik.

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