Smartphone-Displays: Wie unterscheiden sich AMOLED, IPS und Co.?

Das Galaxy S9 hat ein Super-AMOLED-Infinity-Display.
Das Galaxy S9 hat ein Super-AMOLED-Infinity-Display. Bild: © TURN ON 2018

Smartphones zeichnen sich auch durch verschiedene Display-Technologien aus. Wie sich OLED und AMOLED unterscheiden oder was IPS, Retina und Infinity bedeuten, ist vielen nicht klar. Hier erfährst Du, was es mit den Display-Technologien auf sich hat.

1. Super AMOLED

Super AMOLED ist der Name, den Samsung seinen OLED-Displays verliehen hat. Dabei steht AMOLED für Active Matrix Organic Light Emitting Diode. Du kennst wahrscheinlich von Deinem Fernseher oder anderen Geräten das kleine rote LED-Licht, das anzeigt, dass das Gerät ausgeschaltet ist. Ein LED-Display schrumpft dieses Prinzip und ordnet die LEDs in rot-grün-blauen Gruppierungen an, die zusammen einen Pixel beleuchten.

Im Unterschied zu LCD-LED-Displays enthalten die OLED-Displays ein organisches Material zwischen den beiden Stromleitern der Dioden für eine Farbe. Fließt Strom, leuchtet das organische Material selbst auf, während die LCD-Bildpunkte von hinten mit Licht bestrahlt werden. Bei der Aktivmatrix von AMOLED-Displays wird jeder Pixel über einen eigenen Transistor angesteuert, was kleinere Bildpunkte und höhere Pixelzahlen, also eine höhere Auflösung auf kleineren Bildschirmen, ermöglicht.

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Die AMOLED-Displays der Galaxy-Smartphones bieten knallige Farben und einen hohen Kontrast. Bild: © TURN ON 2018

Da bei OLED- und Amoled-Displays nur die benötigten Bildpunkte leuchten, können sie ein tiefes Schwarz darstellen – schwarze Bildelemente leuchten nämlich gar nicht, während bei LCD-Screens immer die ganze Fläche von hinten angestrahlt wird. OLED-Displays liefern außerdem knallige Farben und einen hohen Kontrast.

Inzwischen werden auch AMOLED-Displays wie jenes des Galaxy S9 für Smartphone-Verhältnisse sehr hell. Bei Fernsehern macht die höhere Helligkeit von LCD-Bildschirmen bei neueren HDR-Geräten wie den QLEDs von Samsung aber noch einen sichtbaren Unterschied im Vergleich zu den weniger hellen OLEDs. OLED- und darunter AMOLED-Displays sind in der Herstellung teurer als die LCD-Varianten und daher kosten Smartphones mit AMOLED-Display mehr als die IPS-Alternativen.

2. IPS

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Das Sony Xperia XZ2 Compact hat ein IPS-Display. Bild: © Sony 2018

"IPS" bedeutet "In-Plane-Switching" und es handelt sich bei IPS-Displays um eine Variante der LCD-Bildschirme. Die Elektroden sind hier nebeneinander in einer Ebene parallel zur Display-Oberfläche angeordnet. Das sorgt für eine geringere Blickwinkelabhängigkeit als bei TFT-LCD-Bildschirmen. Auch, wenn Du die Bildschirme von der Seite betrachtest, bleiben Kontrast und Farben erhalten. IPS-Displays bieten oftmals genauere Farben und einen weiteren Farbraum. Allerdings schalten sie langsamer als TFT-Bildschirme, weshalb die TFT-Monitore noch immer bei reaktionsschnellen Computerspielen wie Ego-Shootern zum Einsatz kommen. Bei Smartphones spielen TFTs praktisch keine Rolle mehr.

3. Retina

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Das Retina-Display des iPad Pro 12.9  löst mit 2732 x 2048 Pixeln auf. Bild: © TURN ON 2015

Apple bezeichnet seine scharfen Displays mit hoher Auflösung als Retina-Displays. Die Retina ist die Netzhaut und Apple möchte, dass bei Retina-Displays das Auge aus einem normalen Betrachtungsabstand keine einzelnen Pixel mehr ausmachen kann. Das 4,7 Zoll große iPhone 8 begnügt sich mit einer Auflösung von 1334 x 750 Pixeln, was eine Pixeldichte von 326 ppi ergibt. Das iPhone 8 Plus hat derweil ein 5,5 Zoll großes Full-HD-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln und einer Pixeldichte von 401 ppi. Beide Displays gelten für Apple als Retina-Displays.

4. Infinity

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Gänzlich randlos ist das Display des Galaxy S9 nicht wirklich. Bild: © TURN ON 2018

Mit dem Begriff Infinity-Display bezeichnet Samsung die Form seiner neueren Smartphone-Displays seit dem Galaxy S8. Infinity hat also nichts mit der Display-Technik zu tun. Ein Infinity-Display ist vielmehr ein "randloses, die Vorderseite ausfüllendes Rand-zu-Rand-Display", so der Hersteller. Streng betrachtet stimmt das eigentlich nicht, denn die Infinity-Displays haben seit dem Galaxy S8 durchaus noch einen Displayrand, insbesondere oben und unten. Er ist nur deutlich kleiner als bei vorherigen Modellen.

Zusammenfassung

Super AMOLED

  1. Super-AMOLED ist eine Variante der OLED-Displays von Samsung
  2. AMOLED bedeutet Active Matrix Organic Light Emitting Diode
  3. Bei AMOLED-Displays leuchten die Dioden, aus denen die Bildpunkte bestehen, selbst
  4. AMOLED-Displays haben einen tiefen Schwarzwert, einen hohen Kontrast und knallige Farben

IPS

  1. IPS bedeutet In-Plane-Switching
  2. IPS-Displays zählen zu den LCD-Bildschirmen
  3. Im Gegensatz zu den älteren TFT-LCDs sind IPS-Screens blickwinkelstabil
  4. Die Farben sind bei IPS-Screen oftmals genauer
  5. IPS-Displays bieten oftmals einen weiteren Farbraum als TFT-Bildschirme
  6. Die Reaktionszeit von IPS-Displays ist langsamer als bei TFT-LCD-Bildschirmen

Retina

  1. Apple bezeichnet seine höher aufgelösten Displays als Retina-Displays
  2. Bei Retina-Displays soll das Auge aus einem normalen Betrachtungsabstand keine einzelnen Pixel mehr ausmachen können
  3. Die Schärfe von Retina-Displays unterscheidet sich bei verschiedenen Apple-Produkten deutlich

Infinity

  1. Samsung führte die Infinity-Displays mit dem Galaxy S8 ein
  2. Ein Infinity-Display ist laut Hersteller ein "randloses, die Vorderseite ausfüllendes Rand-zu-Rand-Display"
  3. Infinity-Displays haben tatsächlich einen kleinen, aber noch deutlich erkennbaren Rand
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