Du machst gerne Fotos mit dem Smartphone oder Tablet, findest aber, dass ihnen manchmal der gewisse Touch fehlt? Dann probiere doch mal, Dich nach der sogenannten Drittel-Regel zu richten, um Abwechslung zu schaffen. Bei Mobilgeräten ist das in der Regel ganz einfach möglich – wir sagen Dir, wie.
Ob ein Foto ansprechend wirkt, hängt nicht nur vom Equipment ab. Auch mit dem Smartphone oder Tablet lassen sich kreative Bilder schießen. Denn für den Bildaufbau und die -gestaltung gelten immer dieselben Richtlinien. Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, kommt am Begriff des Goldenen Schnittes nicht vorbei. Die zugrunde liegenden Prinzipien waren schon in der Antike bekannt und zählen noch heute zu den wichtigsten bildgestalterischen Regeln.
Der Goldene Schnitt: Ein harmonisches Teilungsverhältnis
Vom Goldenen Schnitt ist dann die Rede, wenn folgendes Teilungsverhältnis einer Strecke vorliegt: Teilstrecke a (der größere Teil, auch "Major" genannt) verhält sich zu Teilstrecke b (der kleinere Teil, auch "Minor") wie die Gesamtstrecke (a+b) zu a. Na, alles klar? Dann kann es ja losgehen mit der Smartphone-Fotografie. Da der Goldene Schnitt zwar im Allgemeinen als harmonisch empfunden wird, für Fotografie-Neulinge zugegebenermaßen aber nicht gerade einfach anzuwenden ist, kommt häufig die sogenannte Drittel-Regel zum Einsatz.
Die Drittel-Regel: Einfaches Mittel zur Bildgestaltung
Die Drittel-Regel, oder auch Zwei-Drittel-Regel, ist eine einfacher anzuwendende Gestaltungsregel und eine Näherung an den Goldenen Schnitt. Sie verleiht dem Bild Aussagekraft und Spannung. Denn es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, das abzulichtende Motiv müsse sich immer im Bildzentrum befinden. Landschaftsaufnahmen beispielsweise, bei denen der Horizont genau mittig platziert wird, hinterlassen häufig einen langweiligen Eindruck.
Harmonischer kann es wirken, den Horizont auf einer Linie zu platzieren, die das obere oder untere vom mittleren Bilddrittel trennt – je nachdem, ob mehr Himmel oder Boden zu sehen sein soll. Dasselbe gilt für vertikale Motive: Versuche einmal, sie nicht zentral, sondern auf einer gedachten Linie zwischen dem linken und mittleren oder dem rechten und mittleren Drittel zu platzieren. Für die Drittel-Regel teilst Du den Bildausschnitt also in drei vertikale und drei horizontale Bereiche. Dadurch entstehen neun gleich große Rechtecke.
Tipp: Rasterlinien auf dem Smartphone einblenden
Du kannst beim Fotografieren nur schwer einschätzen, wo sich welche Linien gemäß der Drittel-Regel befinden? Dafür bieten viele Smartphones und Tablets in den Kameraeinstellungen eine nützliche Hilfe an. Dort kannst Du häufig ein Raster aktivieren, das beim Fotografieren auf dem Bildschirm eingeblendet wird. So fällt es leichter, ein Motiv gemäß der Drittel-Regel auf einer Linie oder auf einem Punkt zweier sich kreuzender Linien zu positionieren. Beachte dabei allerdings, dass das gewünschte Motiv auch fokussiert wird, selbst wenn es sich nicht im Bildzentrum befindet. Fokussiere daher erst und bewege das Motiv erst dann an die gewünschte Stelle im Raster.
Generell gilt für die Drittel-Regel aber dasselbe wie für alle Gestaltungsregeln und -richtlinien: Sie muss nicht zum Erfolg führen. Manchmal kann es gerade ein bewusster Regelbruch sein, der ein geniales Foto entstehen lässt.
Zusammenfassung
- Einfache Gestaltungsregeln können helfen, auch mit dem Smartphone oder Tablet ansprechende Bilder zu schießen
- Der Goldene Schnitt wirkt harmonisch, ist aber schwierig anzuwenden
- Einfacher funktioniert das Fotografieren nach der Drittel-Regel – hierbei wird das Bild in horizontal und vertikal gedrittelt
- Platziere Motive auf den Linien oder Schnittpunkten der Linien, um Abwechslung zu schaffen
- Nicht immer führt die Drittel-Regel zum gewünschten Ergebnis, ein Regelbruch sollte daher kein Tabu sein