Smartwatch reinigen: Sechs Schritte zur sauberen Uhr

Gregor Rumpf1. MÄRZ 2023
Mann liegt mit seiner dreckigen Smartwatch im Matsch

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Wenn du eine Smartwatch besitzt, ist diese vermutlich dein täglicher Begleiter und daher solltest du sie auch regelmäßig säubern. Wir erklären, wie du deine Smartwatch reinigen und desinfizieren kannst.

Wann und wie oft sollte ich meine Smartwatch reinigen?

Zunächst stellt sich die Frage, ob du deine Smartwatch überhaupt reinigen musst. Klar, wenn du sie gerade wortwörtlich durch den Kakao gezogen hast, dann solltest du sofort ans Werk gehen. Eine echte Regel gibt es allerdings nicht. Unser Tipp: Etwa einmal im Monat solltest du deine Smartwatch reinigen – und bei der Gelegenheit vielleicht auch gleich dein Smartphone.

1. Vorbereitung ist das A und O

Bevor es zur Sache geht, solltest du sichergehen, dass du gut vorbereitet bist. Folgendes Equipment benötigst du:

  • Mikrofasertuch oder Brillenputztuch (oder einen unbenutzten Kaffeefilter)
  • Wattestäbchen
  • Zahnbürste
  • Seife, Geschirrspülmittel oder Essig
  • Spiritus oder Reinigungsalkohol
  • Backpulver
  • Olivenöl
  • Wasser

Ebenso sollte deine Putzfläche sauber und gut beleuchtet sein. Am besten eignet sich der Schreibtisch mit eingeschalteter Lampe. Zu guter Letzt bist du hoffentlich mit dir selbst im Reinen – heißt: Deine Hände sind gewaschen.

2. Ran an die Uhr: Armband abnehmen

Frau drückt Knopf an ihrer rosa Smartwatch

TURN ON

Die Smartwatch besteht aus verschiedensten Komponenten, die jeweils unterschiedliche Pflege benötigen. Deshalb solltest du sie auseinanderbauen, also das Armband vom eigentlichen Gerät trennen. Das kann je nach Smartwatch mal einfacher, mal schwieriger sein.

Aber Vorsicht: Öffne nie das Gehäuse selbst! Dadurch kann nicht nur deine Garantie verfallen, sondern deine Uhr auch dauerhafte Schäden davontragen.

3. Voll Fett: Bildschirm reinigen

Der Smartwatch-Screen hat eigentlich die gleichen Probleme wie der des Smartphones: Durch die tägliche Nutzung sammeln sich insbesondere unschöne Fettflecken an. Um den Bildschirm zu reinigen, nimmst du ein Mikrofasertuch und reibst Schmutz und Co. einfach weg. Du kannst den Screen zuvor auch etwas anhauchen.

Sollte deine Smartwatch wasserdicht (oder zumindest wasserfest oder -abweisend) sein, kannst du das Tuch zunächst in lauwarmes Wasser tränken. Das darf auch etwas Spülmittel oder Seife enthalten.

Sollte dein Screen besonders verdreckt sein, und das Wassergemisch nicht helfen, kannst du es mit Essig probieren. Aber Vorsicht, denn dieser kann ziemlich aggressiv sein. Deshalb verdünne ihn gut und setze ihn sparsam ein.

Statt eines Mikrofasertuchs kannst du auch ein Brillenputztuch oder sogar einen unbenutzten Kaffeefilter verwenden. Letzterer hilft überraschend gut beim Entfernen von Fettflecken. Küchenrolle, Taschentücher oder Klopapier funktionieren hingegen nicht so gut, da sie meist kleine Fetzen auf dem Bildschirm hinterlassen.

4. Bis in die letzte Ritze: Krone und andere Armaturen

Frau mit schwarzen T-Shirt bedient schwarze Smartwatch

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Nun besteht die Smartwatch nicht immer nur aus einem geschlossenen Gehäuse. So wie die Apple Watch haben viele andere Smartwatches auch eine Krone oder Knöpfe, die es zu säubern gilt. So gehst du dabei vor:

  • Ist deine Smartwatch wasserfest, kannst du sie einfach kurz unter lauwarmes Wasser halten und die Armaturen mit den Fingernägeln säubern.
  • Andernfalls nimmst du ein Wattestäbchen, tunkst es kurz in dein Seife- oder Essig-Wasser-Gemisch und fängst an zu schrubben.
  • Fast noch besser funktioniert das mit Alkohol – der desinfiziert die Knöpfe auch gleich.
  • Perfektionisten können mit einer Zahnbürste ans Werk gehen. Dort solltest du allerdings auf weiche Borsten achten, da andernfalls der Lack beschädigt werden könnte.

5. Besser arm dran als Arm ab: So reinigst du das Armband

Smartwatch-Armbänder gibt es nicht nur in vielen verschiedenen Formen und nahezu allen Farben, sondern auch aus unterschiedlichen Materialien. Deshalb musst du sie je nach Armband-Material anders putzen:

Armband aus Silikon putzen

Ein Armband aus Silikon ist am einfachsten zu reinigen. Halte es in das lauwarme Seifenwasser und fang an zu schrubben – entweder mit den Fingern oder einem weichen Tuch. Sollte dein Armband schon ernsthafte Verfärbungen haben, kannst du auch Spiritus mit Wasser verdünnen.

Achtung: Finger weg von sogenannten Silikonreinigern. Sie sind nicht dazu da, um das Silikon zu säubern, sondern um Silikonreste – beispielsweise bei der Renovierung – zu entfernen und können dein Armband zerstören.

Armband aus Leder putzen

Ein Lederarmband wirkt hochwertig – und so soll es auch bleiben. Deshalb gebührt ihm gute Pflege: Nimm ein feuchtes Tuch und wische das Armband ab. Bei stärkeren Schäden kannst du einen Lederreiniger benutzen.

Alternativ gibt es ein Hausmittel:

  1. Mische etwas Backpulver und Wasser im Verhältnis 1:1.
  2. Trage die entstandene Paste auf das Lederarmband auf.
  3. Lass die Paste etwa eine Stunde lang einwirken.
  4. Nun kannst du sie wieder abwaschen und das Band über Nacht trocknen lassen.
  5. Anschließend solltest du das Leder mit speziellem Lederspray, -fett oder –milch einschmieren. Oder du verwendest einen Pinsel mit etwas Olivenöl.

Frau in pinker Trainingsbekleidung zeigt auf ihre Smartwatch

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Armband aus Metall putzen

Die Königsdisziplin: Aufgrund ihrer komplexen Bauform sind Metallarmbänder am schwierigsten zu reinigen. Dabei ist es gar nicht so kompliziert:

  1. Verwende etwas lauwarmes Seifenwasser oder das Backpulver-Wasser-Gemisch und schrubbe das Band mit einer Zahnbürste sauber.
  2. Knifflig ist es, auch in die kleinsten Ecken zu kommen. Verwende hierzu ein Mikrofasertuch.
  3. Sollte das Armband aus Edelstahl oder Silber bestehen, frag am besten deine Familie und Freunde, ob sie ein Ultraschallreinigungsgerät besitzen. Damit erhältst du eine professionellere Reinigung.

6. Last, but not least: Trocknen und zusammenbauen

Frau liegt mit Smartwatch im Bett neben einem Wecker

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Bevor die Uhr wieder an den Arm wandert, solltest du alle Komponenten über Nacht trocknen lassen. Anschließend wisch noch einmal mit dem Mikrofasertuch darüber und baue die Uhr wieder zusammen. Zum Polieren taugt ebenfalls das Mikrofaser- oder Brillenputztuch. Et voilà: Die Smartwatch ist fast wie neu!

Zusätzlich: Smartwatch desinfizieren

Wenn du deine Smartwatch nicht nur reinigen, sondern auch desinfizieren willst, solltest du Folgendes beachten: Geräte wie die Apple Watch kannst du mit 70-prozentigem Isopropyl-Alkohol oder Desinfektionstüchern reinigen. Laut Apple sollten damit aber nur die „festen und nicht-porösen Flächen der Produkte“ gereinigt werden, also das Display und andere äußere Oberflächen.

Achtung: Auf Bleiche solltest du in jedem Fall verzichten. Zudem sollte keine Feuchtigkeit in Anschlüsse oder ähnliche Öffnungen geraten. Du solltest eine Smartwatch auf keinen Fall vollständig in ein Desinfektionsmittel eintauchen!

Zusammenfassung

  1. Besorge dir das richtige Equipment: Mikrofasertuch, Wasser und Seife oder Geschirrspülmittel
  2. Bevor es losgeht, trenne Smartwatch und Armband voneinander
  3. Säubere mit einem Tuch den Bildschirm und das Gehäuse.
  4. Bei Krone und anderen Armaturen hilft ein in Alkohol getränktes Wattestäbchen
  5. Wie du das Armband reinigst, hängt vom Material ab
  6. Bevor du die Smartwatch wieder zusammenbaust, stell sicher, dass sie vollständig getrocknet ist
  7. Zusätzlich: Smartwatch desinfizieren mit 70-prozentigem Isopropyl-Alkohol oder Desinfektionstüchern

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