Der Mensch verschläft rund ein Drittel seines Lebens. Und das ist auch wichtig, denn er braucht Energie für die anderen zwei Drittel. Aber wie gut schlafen wir wirklich? Wie bewerten die Menschen in Deutschland die Qualität ihrer Nachtruhe? Auf welche Einschlafhilfen können sie nicht verzichten? Und was raubt ihnen womöglich den Schlaf? Um darauf Antworten zu erhalten, hatten wir für Ausgabe 2/20 unseres gedruckten TURN ON Magazins eine exklusive Umfrage in Auftrag gegeben.
- Die Umfrage im Überblick
- Warum ist guter Schlaf wichtig?
- Wie viel Schlaf braucht der Körper?
- Praktische Schlaf-Gadgets im Test
Die Umfrage im Überblick
In unserer exklusiven Umfrage haben wir 1.006 Menschen in Deutschland per Telefon zu ihren Schlafgewohnheiten und zu ihrer Schlafhygiene befragen lassen. 49 Prozent der Teilnehmer waren männlich, 51 Prozent weiblich. Zu den Befragten gehören Vertreter aller Altersgruppen ab 14 Jahren, aller Bildungs- sowie Einkommensschichten und aus allen deutschen Bundesländern. 66 Prozent der Teilnehmer leben in Stadtregionen mit über 100.000 Einwohnern.
Von diesem Querschnitt der Bevölkerung wollte TURN ON unter anderem wissen, wie viele Stunden pro Nacht die Befragten schlafen und zu welcher Uhrzeit sie üblicherweise ins Bett gehen. Anschließend wurden die Teilnehmer gebeten, ihre Schlafqualität zu bewerten. Wer nach eigenen Angaben nicht tief und fest schläft, wurde nach den Hinderungsgründen beim Ein- und Durchschlafen befragt. Zudem gaben die Deutschen preis, welche Hilfsmittel ihnen regelmäßig beim Einschlafen helfen und was sie noch in ihrem Bett tun, außer zu schlafen.
Erstaunliche Ergebnisse der Umfrage zum Durchklicken
Warum ist guter Schlaf so wichtig?
Wer mal zu wenig oder schlecht geschlafen hat, kennt die ersten Reaktionen des Körpers. Müdigkeit schwächt die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Tatsächlich kann Schlafmangel auf Dauer noch viel schwerwiegendere Folgen haben: Das Immunsystem wird geschwächt, der Körper wird anfälliger für Krankheiten. Das Gedächtnis kann beeinträchtigt werden. Im Extremfall können sogar Halluzinationen und Wahnvorstellungen auftreten, warnt die Techniker Krankenkasse.
Wie viel Schlaf braucht der Körper?
Wie viele Stunden Schlaf pro Nacht benötigt werden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Zahlreiche Untersuchungen ergaben jedoch, dass die meisten Menschen zwischen sieben und neun Stunden Schlaf brauchen, um sich tagsüber wach und ausgeschlafen zu fühlen. Die tatsächliche Schlafdauer der meisten Deutschen liegt knapp darunter: In der Umfrage von TURN ON gaben 61 Prozent der Befragten an, zwischen sechs und acht Stunden pro Nacht zu schlafen.
Das Ergebnis passt zu einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD): Im Vergleich mit den Bürgern in 17 anderen Staaten, darunter Frankreich, Korea und Australien, zählen die Deutschen mit einer durchschnittlichen Schlafdauer von acht Stunden und zehn Minuten eher zu den Kurzschläfern.
Wer aber gelegentlich wenig oder schlecht schläft, muss sich nicht sofort um seine Gesundheit sorgen. Laut Prof. Dr. Ingo Fietze, seines Zeichens Schlafmediziner an der Berliner Charité, spricht ein Arzt erst von "schlechtem Schlaf", wenn jemand mehr als dreimal in der Woche nicht einschlafen kann oder länger als eine halbe Stunde zum Einschlafen braucht. Ein weiteres Indiz für eine schlechte Schlafqualität ist es, wenn jemand nicht durchschlafen kann und regelmäßig länger als eine halbe Stunde braucht, um wieder einzuschlafen.
Bei Einschlafproblemen sollte man es laut Expertenmeinung zunächst mit festen Ritualen versuchen, "runterzufahren":
"Zum Beispiel abends noch eine halbe Stunde lesen, Hörspiele hören, die nicht aufregen, oder spazieren gehen, um abzuschalten."
Andere Aktivitäten wiederum, können die Schlafqualität negativ beeinträchtigen. Laut Dr. Iwansky sollte beispielsweise kein Sport nach 20 Uhr abends getrieben werden. Zudem sollte auf reichliches Essen und Alkohol am Abend ebenso verzichtet werden wie auf Nikotin.