WhatsApp gibt ab sofort Nutzerdaten an Facebook weiter. Du kannst dem allerdings widersprechen – leider ist die Einstellung gut versteckt. Wenn man weiß, wie es geht, genügen dennoch ein paar Mausklicks. Du kannst der Daten-Weitergabe auch im Nachhinein noch widersprechen.
Zum ersten Mal seit vier Jahren hat die Messenger-App WhatsApp neue AGBs veröffentlicht. Und es kam, wie es viele Nutzer schon befürchteten: Die seit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook drohende Datenweitergabe an das soziale Netzwerk wird Realität. Die Datenkrake Facebook hat sich mit WhatsApp einen neuen Arm wachsen lassen.
Welche Daten erhält Facebook?
Einschränkend muss man sagen, dass die WhatsApp-Nachrichten weiterhin standardmäßig Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. So versichert WhatsApp auf dem Unternehmensblog: "Auch wenn wir in den nächsten Monaten mehr mit Facebook zusammenarbeiten, werden Deine verschlüsselten Nachrichten privat bleiben und niemand sonst kann sie lesen. Nicht WhatsApp, nicht Facebook oder irgendjemand sonst." Außerdem soll auch die WhatsApp-Nummer weder geteilt, noch verkauft oder an Werbeagenturen weitergegeben werden.
Facebook erhält laut WhatsApp zum Beispiel Nutzungsstatistiken und die Telefonnummer, mit der Du Dich bei der Anmeldung verifiziert hast. Grundsätzlich werden "einige Informationen" mit Facebook geteilt, was nicht konkret ist und ziemlich viele Informationen einschließen kann. WhatsApp betont wiederholt, wie wichtig der Datentausch wäre, um "gegen Spam und Missbrauch" vorzugehen, aber hauptsächlich geht es wohl eher um personalisierte Werbung. Man weiß also nicht genau, welche Daten Facebook erhält. Übrigens bedeutet "Unabhängig von dieser Einstellung werden deine Chats und Telefonnummer nicht auf Facebook geteilt" keineswegs, dass das Unternehmen Facebook Deine Telefonnummer nicht erhalten würde. Die Nummer wird lediglich nicht im sozialen Netzwerk veröffentlicht.
Wer der Datenweitergabe widerspricht, kann WhatsApp weiterhin nutzen. Der Messenger bleibt dann unabhängig von Facebook. Also gibt es keine großen Hürden, um den Datentausch zu verhindern. Und so gehst Du dabei vor:
Wie Du die Datenweitergabe verhinderst
Die neuen AGBs werden bald jedem WhatsApp-Nutzer in einem Info-Fenster angezeigt. Darunter siehst Du einen großen "Zustimmen"-Button. Unter dem Button steht der Text "Lies mehr über die wesentlichen Updates unserer Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie." Auf diesen Text – und nicht auf den Button – musst Du tippen.
Nun wird ein neuer Text geöffnet. Daneben erscheint, je nach System, ein Häkchen oder ein Schieberegler. Das Häkchen musst Du nun aus dem Kästchen entfernen oder den Schieberegler umschalten. So widersprichst Du von Anfang an der Datenweitergabe.
Daten-Weitergabe im Nachhinein untersagen
Hast Du bereits genervt auf den "Zustimmen"-Button gedrückt, um WhatsApp weiternutzen zu können? Das ist nicht schlimm, denn Du kannst auch jetzt noch 30 Tage lang der Weitergabe Deiner Daten widersprechen – jedenfalls der Weitergabe der Daten, die Facebook noch nicht erhalten hat. Gehe dafür in WhatsApp auf "Einstellungen > Account > Meine Account-Info teilen" und entferne das Häkchen oder lege den Schieberegler um.
Zusammenfassung
- WhatsApp teilt nun einige Nutzerdaten mit Facebook
- Deine Nachrichten sind nicht darunter, aber unter anderem Deine Telefon- oder Handynummer
- Du erhältst die neuen WhatsApp-AGBs in einem Info-Fenster
- Unter dem Zustimmen-Button ist ein Text, auf den Du klicken musst
- Entferne dort das Häkchen oder lege den Schalter um
- Bis zu 30 Tage kannst Du noch im Nachhinein widersprechen. Gehe dafür auf "Einstellungen > Account > Meine Account-Info teilen" und entferne dort das Häkchen oder lege den Schalter um