Mit einem Klick auf den Auslöser der Kamera reist der atemberaubende Sonnenuntergang aus dem Südsee-Urlaub mit nach Hause. Damit das Bild die Faszination des Moments widerspiegelt und nicht verwackelt oder langweilig aussieht, gilt es, beim Fotografieren einige Regeln zu befolgen.
Leuchtet der Himmel in allen Regenbogenfarben und die Sonne versinkt als glutroter Feuerball am Horizont, ist das ein magischer Moment. Auch als ungeübter Fotograf gelingt Dir eine Aufnahme des Sonnenuntergangs, die das Farbenspiel der Natur und die Magie des Augenblicks digital einfängt – wenn Du einige Tipps zur Gestaltung des Bildes und zu den richtigen Kameraeinstellungen berücksichtigst.
Tipps für einen geeigneten Standort
Das perfekte Bild ist eine künstlerische Komposition: Auch das kleinste Detail beeinflusst den Gesamteindruck. Bei der Aufnahme eines Sonnenuntergangs setzen beispielsweise Wolken spannende Akzente. Sie sorgen nicht nur für Struktur im Bild, sondern brechen auch die letzten Sonnenstrahlen und schaffen so außergewöhnliche Lichtverhältnisse. Daneben verhelfen dem Foto kleine Details wie vorbeiziehende Möwen, ein auf den Wellen des Meeres schaukelndes Fischerboot, eine alte Bauernkate oder schroffe Felsen zu einer besonderen Tiefe. Tipp: Um die Details perfekt in Szene zu setzen, solltest Du rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang einen guten Standort zum Fotografieren wählen. Schließlich ist die Phase nur kurz, in der die Sonne hinter dem Horizont abtaucht – zu kurz für einen mehrmaligen Standortwechsel.
Stativ und Objektiv: Das richtige Equipment
Neben einem sorgfältig gewählten Standort entscheidet auch die Wahl des Equipments über die Bildqualität. Für eine scharfe Aufnahme sorgt ein Stativ. Denn im Zwielicht des Abends benötigt die Kamera eine längere Belichtungszeit, um die schwierigen Lichtverhältnisse auszugleichen. Felsen oder Baumstämme mit ebener Oberfläche bieten eine natürliche Alternative. Auch das passende Objektiv trägt zum Gelingen der Aufnahme bei. Hier empfiehlt sich eine Brennweite von 17 bis 35 Millimeter. Ein Weitwinkelobjektiv sorgt hingegen dafür, dass der Fokus nicht auf dem Sonnenuntergang liegt. Das Objektiv weist einen größeren Bildwinkel auf als normale Optiken und fängt dadurch auch Bildszenen ein, die sich außerhalb des Erfassungsradius eines Normalobjektivs befinden. Auf diese Weise lässt sich der Sonnenuntergang in eine größere Szene einbetten.
Technische Tipps: Die optimalen Kameraeinstellungen
Traust Du Dir den perfekten Schuss nicht zu, kannst Du auch eine Serienaufnahme des Sonnenuntergangs aufnehmen. Dabei knipst die Kamera innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Reihe von Bildern derselben Szene. Aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein schönes Bild unter den Fotos ist, als bei einer gezielten Einzelaufnahme. Die optimalen Belichtungseinstellungen – also Blende, ISO-Wert und Belichtungszeit – lassen sich am besten durch Ausprobieren herausfinden. Einige wählen einen höheren ISO-Wert zum Fotografieren bei schwierigen Lichtverhältnissen, andere verlängern stattdessen die Belichtungszeit. Beachte, dass Aufnahmen mit langer Belichtungszeit einen festen Stand der Kamera erfordern. Ohne Stativ wird das Bild wahrscheinlich verwackeln.
Bildaufteilung: So schaffst Du spannende Proportionen
Aufgrund seiner Farbenflut gleiten Fotografien eines Sonnenuntergangs schnell ins Kitschige ab. Um dem Foto eine künstlerische Note zu geben, spielt die Aufteilung des Bildes eine grundlegende Rolle. Hier greift die klassische Drittel-Regel: Befindet sich der Horizont, an dem die Sonne hinabtaucht, genau in der Mitte des Bildes, wirkt die Aufnahme schnell langweilig. Verschiebt sich der Horizont hingegen in das erste oder zweite Drittel der Fotografie, verleiht das dem Bild mehr Ausdruck und Tiefe – und das ist schon einmal die halbe Miete für eine perfekte Fotografie eines Sonnenuntergangs.
Zusammenfassung
- Suche Dir einen passenden Standort, bevor die Sonne untergeht. Das passiert dann häufig schneller als gedacht
- Entscheide Dich je nach gewünschtem Effekt für ein passendes Objektiv und nimm am besten ein Stativ mit
- Um den perfekten Moment zu erwischen, bietet sich eine Serienaufnahme an
- Wähle ISO-Wert, Blendenöffnung und Belichtungszeit in Abhängigkeit von einander
- Setze den Horizont in das obere oder untere Drittel des Bildes, sonst wirkt das Foto schnell langweilig