Sonys Pixelwahn: Das Xperia Z5 Premium im Test

Sony Xperia Z5 Premium
Das Sony Xperia Z5 Premium will mit seinem Display glänzen. Kann es das? Bild: © TURN ON 2016

Wow, das weltweit erste Smartphone mit einem 4K-Display! Das Sony Xperia Z5 Premium ist also per Definition schon etwas Besonderes. Aber bringt diese gewaltige Auflösung überhaupt etwas im Smartphone-Alltag? Und rechtfertigt sie den nicht minder gewaltigen Preis? Wir machen den Test.

Ein Stolperstein auf dem Weg zum Testergebnis

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4K-Displays sind nicht gerade einfach auszutauschen – wir sprechen da aus Erfahrung. Bild: © TURN ON 2015

Das Sony Xperia Z5 Premium stieß Anfang November als drittes Mitglied zur aktuellen Xperia Z-Familie hinzu. Warum unser Test zum Topmodell der Reihe erst jetzt kommt? Der Grund ist auf dem Foto oben zu sehen. Beim Anfertigen von Testfotos fiel das 799 Euro teure Smartphone runter – natürlich auf die Displayseite. Dann war's das erst einmal. Die Hardware-Buttons funktionierten zwar noch. Auf Toucheingaben reagierte das Gerät allerdings nicht mehr. Das Display zu tauschen war so kurz nach dem Verkaufsstart nicht so einfach möglich. Schließlich ist das Xperia Z5 Premium noch das einzige Smartphone weltweit mit 4K-Screen. Wir mussten also auf ein neues Testgerät warten.

Design & Material: Auf Hochglanz poliert

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Das Xperia Z5 Premium ist in Gold, Schwarz oder Chrom erhältlich. Bild: © TURN ON 2016
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Mit seinem kantigen Design fühlt sich das Smartphone recht klobig an. Bild: © TURN ON 2016
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Die Rückseite hat ein glänzendes Finish bekommen. Bild: © TURN ON 2016
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Die Rückseite ist dadurch empfindlicher als bei den anderen Z5-Varianten. Bild: © TURN ON 2016
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So ein goldig glänzendes Smartphone hinterlässt natürlich Eindruck. Ob dieser positiv oder negativ ausfällt, ist aber wie so oft Geschmackssache. In der Gold- und der Chromvariante ist das Sony Xperia Z5 Premium ein echter Hingucker, nur die schwarze Version fällt ein wenig dezenter aus. Aber selbst diese hat ein glänzendes Finish bekommen, das anfällig für Fingerabdrücke und Schlieren ist. Die matt polierten Glasrückseiten von Sony Xperia Z5 und Xperia Z5 Compact machen da fast schon einen hochwertigeren Eindruck. Die Verarbeitung wird dem Anspruch eines Premiummodells jedoch gerecht. Mit 181 Gramm fällt das Smartphone sogar minimal leichter als das iPhone 6s Plus aus, das dieselbe Display-Diagonale von 5,5 Zoll hat. Allerdings fühlt sich das Sony-Phablet aufgrund seines kantigeren Designs klobiger an, obwohl der Unterschied laut Datenblatt nur 0,5 Millimeter beträgt.

Display: 4K um des 4K-Willens

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Als erstes Smartphone besitzt das Xperia ein 4K-Display. Bild: © TURN ON 2016
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Erkennbar ist ein Unterschied zu 2K-Displays jedoch nicht. Bild: © TURN ON 2016
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Dafür zehrt die wahnsinnige Auflösung natürlich am Akku. Bild: © TURN ON 2016
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Größtes Verkaufsargument für das teuerste aller Xperia Z5-Modelle ist sein 4K-Display – das weltweit erste seiner Art. 3840 x 2160 Bildpunkte auf 5,5 Zoll entsprechen einer Pixeldichte von knapp mehr als 800 ppi.  Aber leitet sich allein daraus eine Daseinsberechtigung für das Z5 Premium ab? Ohne Frage: Der Screen des größten Xperia-Modells stellt Inhalte wirklich knackig scharf dar. Das machen andere Smartphones mit halb so vielen Pixeln allerdings auch. Hier wieder der Vergleich zum gleich großen iPhone 6s Plus: Das Apple-Phablet bietet 401 ppi und dennoch würde sich keiner beschweren, dass ihm die Auflösung nicht ausreiche. Ein offensichtlicher Vorteil aus der gewaltigen Pixeldichte ergibt sich also nicht. Gut also, dass der Screen des Sony Xperia Z5 Premium auch unter anderen Gesichtspunkten überzeugen kann. Das Display ist schön hell, die Farben wirken kräftig, kontrastreich und lebendig.

Hardware: Üppige Ausstattung, gute Kamera

Abgesehen vom Display sind die technischen Daten des Premiummodells nahezu identisch mit denen des Xperia Z5. Im Inneren arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 810 mit acht Kernen und maximal 2 GHz, der wie beim kleineren Z5 von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Nur das noch kleinere Xperia Z5 Compact muss sich mit nur 2 GB RAM zufriedengeben. Den schnell und zuverlässig arbeitenden Fingerabdrucksensor teilen sich hingegen alle drei Modelle. Seine Position an der Gehäuseseite ist natürlich Geschmackssache. Der interne Speicher im Xperia Z5 Premium fasst 32 GB, kann aber per microSD-Karte erweitert werden – heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr.

Foto mit dem Xperia Z5 Premium. fullscreen
Foto mit dem Xperia Z5 Premium. Bild: © TURN ON 2015
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Foto mit dem Xperia Z5 Premium Bild: © TURN ON 2015
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Foto mit dem Xperia Z5 Premium Bild: © TURN ON 2015
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Foto mit dem Xperia Z5 Premium Bild: © TURN ON 2015
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Foto mit dem Xperia Z5 Premium Bild: © TURN ON 2015
Foto mit dem Xperia Z5 Premium.
Foto mit dem Xperia Z5 Premium
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Foto mit dem Xperia Z5 Premium
Foto mit dem Xperia Z5 Premium
Foto mit dem Xperia Z5 Premium

Speicherplatz wird vor allem dann benötigt, wenn man Fotos mit der vollen Auflösung der Rückkamera schießt. Deren Sensor erlaubt Bilder mit bis zu 23 Megapixeln – auch wenn die Standardeinstellung Fotos mit 8 MP entstehen lässt. Beeindruckend schnell ist der Autofokus der Smartphone-Kamera, weniger überzeugend der Zoom. Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ist die Sony-Cam nicht besser als andere Kameras aktueller Flaggschiffmodelle. Mit derselben Weihnachtsmarkt-Umgebung kam das Microsoft Lumia 950 im Test beispielsweise besser zurecht. Bei Tageslicht liefert die Sony-Kamera aber detail- und kontrastreiche Bilder mit lebendigen Farben.

Software: Keine Stärke von Sony

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Der Wechsel zwischen Kamera- und Album-App erfordert mitunter etwas Geduld. Bild: © TURN ON 2016

Beim Ansehen der geknipsten Bilder offenbart sich dann eine der Sony-Schwächen: die hauseigene Benutzeroberfläche Xperia UI. Der Wechsel zwischen Kamera- und Album-App dauert ungewöhnlich lange, Android und Hersteller-UI arbeiten scheinbar nicht ganz so flüssig Hand in Hand wie bei Konkurrenzmodellen. Die Benutzeroberfläche wurde im Vergleich zu den Vorgängern wenig weiterentwickelt und bringt zudem recht viel Bloatware mit. Wer die vorinstallierten Apps nicht deaktiviert, wird ziemlich schnell sehr viele Benachrichtigungen in der Statusleiste vorfinden. Ein großer Pluspunkt des Sony-Systems, das Android 5.1 ergänzt, ist die Möglichkeit, Anwendungen im App Drawer alphabetisch zu ordnen.

Akku: Viel hilft nicht immer viel

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Der Akku ist im Gehäuse des Xperia Z5 Premium fest verbaut. Bild: © TURN ON 2016

Innerhalb der Xperia Z5-Familie besitzt die Premium-Variante den größten Akku. Trotz seiner 3430 mAh verlangt das Topmodell aber deutlich früher nach einer Steckdose als das Xperia Z5 Compact mit 2700-mAh-Akku. Das liegt natürlich hauptsächlich an seinem großen und hellen Display. Die gewaltige Auflösung trägt ihren Teil dazu bei, dass das Smartphone spätestens nach einem Tag mit durchschnittlicher Nutzung wieder aufgeladen werden muss. Zum Vergleich: Das Sony Xperia Z5 Compact mit 720p-Display hielt bei uns im Test locker zwei Tage durch. Fürs schnelle Aufladen bietet das Z5 Premium immerhin ein Quick Charge-Feature. Das mitgelieferte Netzteil unterstützt diese Funktion allerdings nicht.

Fazit: Nicht der Star der Z5-Familie

Das Sony Xperia Z5 Premium weiß zu beeindrucken – zumindest auf dem Datenblatt. Kein anderes Smartphone konnte sich bislang mit einem 4K-Display rühmen. Aber die Frage ist, ob so viele Pixel auf so kleinem Raum überhaupt sinnvoll sind? Wir finden nicht. Einen Unterschied zu einem QHD-Screen, wie ihn etwa das Samsung Galaxy S6 besitzt, sieht man einfach nicht. 4K-Inhalte sind ebenfalls noch rar gesät. Und das Hauptargument gegen einen solchen Pixelwahn ist die Akkulaufzeit, die darunter leidet.

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Mit seinem 4K-Display ist das Sony-Smartphone eine (teure) Randerscheinung. Bild: © TURN ON 2016

Die Technik des Sony-Topmodells ist keineswegs schlecht, die Verarbeitung wirkt hochwertig und die Optik ist zumindest ein Hingucker. Allen Alltagsaufgaben ist das Xperia Z5 Premium ohne Frage gewachsen. Und trotzdem bleibt am Ende ein Wermutstropfen: Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt einfach nicht. Statt 799 Euro in das Premiummodell zu investieren, sind 549 Euro beim Xperia Z5 Compact besser angelegtes Geld.

Angebot
Das Sony Xperia Z5 Premium hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck – und ein bleibendes Trauma... Ein 799-Euro-Smartphone rutscht im Gedrängel auf dem Weihnachtsmarkt nämlich genauso einfach aus der Hand wie ein günstiges Modell. Nur ist der Schock beim Blick aufs zersplitterte Display ungleich größer! Meine eigene Schussligkeit kann ich dem Smartphone natürlich nicht negativ ankreiden. Von der Sinnhaftigkeit von 4K-Displays im Handyformat konnte mich das Xperia Z5 Premium dennoch nicht überzeugen. Den Unterschied zu Smartphone-Screens mit halb so vielen Pixeln sieht man nämlich einfach nicht. Das Display des Sony-Modells ist zwar wirklich gut – mit seiner Pixelanzahl hat das aber weniger zu tun. Insgesamt überwiegen daher die Nachteile, die mit dieser wahnwitzigen Auflösung einhergehen: Neben dem Preis ist das vor allem die negative Auswirkung auf die Akkulaufzeit. Innovation hin oder her – das Sony Xperia Z5 Premium lässt in meinen Augen eine Sinnhaftigkeit vermissen.
Sony Xperia Z5 Premium
Sony Xperia Z5 Premium
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Gerätetyp
    Smartphone
  • Farben
    Weiß, Schwarz, Grün, Gold
  • Lieferumfang
    Sony Xperia Z5, USB-Kabel, In-Ear-Headset, Bedienungsanleitung
  • Preis (UVP)
    799 Euro
  • Display-Größe
    5,5 Zoll
  • Display-Auflösung und Display-Typ
    3840 x 2160 Pixel, Triluminos Display
  • Prozessor-Taktung
    Octa-Core, 64-Bit
  • Prozessor
    Qualcomm Snapdragon 810
  • Arbeitsspeicher
    3 GB RAM
  • Speicherkapazität
    32 GB (erweiterbar via MicroSD-Karte)
  • Betriebssystem
    Android 5.1 Lollipop
  • Kameras
    Frontkamera (5 Megapixel) und Rückkamera (23 Megapixel)
  • SIM-Karten-Format
    Nano-SIM
  • Anschlüsse und Steckplätze
    USB 2.0 (Micro-B port), USB OTG, 3,50 mm Kopfhöreranschluss, 5-polig
  • Konnektivität
    Wi-Fi, DLNA, GPS/GLONASS, NFC, Bluetooth 4.1, MHL 3.0
  • Akkukapazität
    3430 mAh
  • Besondere Merkmale
    Wasser- und staubdicht
TURN ON Score:
4,3von 5
  • Akkuleistung
    3,5
  • Energieverbrauch
    4,0
  • Design
    4,5
  • Handling
    4,5
  • Preis-Leistung
    4,0
  • Hardware
    5,0
  • Ausstattung
    5,0
  • Klang
    4,0
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