"Splatoon 2" für Nintendo Switch: Farbenfroher Shooter im Test

"Splatoon 2": Auf nach Inkopolis!
"Splatoon 2": Auf nach Inkopolis! Bild: © Screenshot TURN ON 2017

Der Mehrspieler-Shooter "Splatoon 2" für Nintendo Switch ist der Nachfolger des Überraschungserfolges aus dem Jahr 2015, der aus dem Stand einer der erfolgreichsten Titel für die Wii-U-Konsole wurde. Im Test klären wir, was das actiongeladene Spiel drauf hat und wo noch Luft nach oben ist.

Schon beim ersten "Splatoon" setzte Nintendo die Shooter-Mechanik jugendfreundlich um und brachte gleichzeitig erfrischend neue Spielelemente in das Genre ein. Kein Wunder, dass "Splatoon 2" nun dazu dienen soll, die Multiplayer-Kapazitäten der neuen Nintendo Switch noch mehr ins Rampenlicht zu rücken. Dabei ist das neueste Abenteuer der Inklinge nicht nur eine aufgemotzte Version des ersten Teils, wie es zuletzt etwa bei "Mario Kart 8 Deluxe" der Fall war. "Splatoon 2" ist tatsächlich eine vollwertige Fortsetzung, mit neuen Modi, Gameplay-Elementen und weiteren Innovationen. Trotz der kindlichen Comic-Grafik macht das Spiel auch einen wirklich hochwertigen Eindruck und lockt mit stundenlangem Mehrspieler-Spaß in vielen Modi.

Jeder wie er mag: Der ganz persönliche Inkling

Die eigentliche Story von "Splatoon 2" ist zwar vernachlässigbar. Gamer, die bereits mit dem Vorgänger viel Spaß hatten, werden sich jedoch darüber freuen, dass die Fortsetzung daran anknüpft. Zuerst basteln wir allerdings unseren persönlichen Inkling zusammen – ein Mischwesen aus coolem Kid und Tintenfisch, das auf Knopfdruck seine Form wechseln kann. In humanoider Gestalt können Spritzpistolen auf Ziele und Umgebung entleert werden. Als Tintenfisch schwimmt der Inkling in hohem Tempo durch die zuvor verspritzte Farbe, was es erschwert ihn zu treffen. Dabei lädt er außerdem den eigenen Munitionstank wieder auf. Verschiedene Waffen stehen zur Verfügung, um die Farbe dann wieder loszuwerden: Von der überdimensionalen Farbrolle – dem sogenannten Klecksroller – über die Minigun (genannt Splatling) bis hin zum Präzisionsmarkierer, dem Klecks-Konzentrator, gibt es für jeden Anlass genau das richtige Handwerkszeug.

Die etwa 5 bis 7 Stunden dauernde Singleplayer-Kampagne dient in erster Linie dazu, Neueinsteiger mit dem Spiel vertraut zu machen. Auf der Jagd nach Elektrowelsen und Sammelobjekten können alle Waffen ausprobiert und die Grundfunktionen der Steuerung spielend erlernt werden. Trotzdem hat das Leveldesign einige interessante Kniffe parat. Von Beginn an liegt der Fokus von "Splatoon 2" aber überdeutlich auf dem Multiplayer-Aspekt – darüber sollte man sich vor dem Kauf im Klaren sein. Hier entfaltet das Spiel eine enorme Bandbreite und bietet jede Menge Langzeitmotivation. In verschiedenen Shops auf dem zentralen Inkopolis-Platz, von dem aus man Zugriff auf die Hauptfunktionen des Spiels hat, können wir mit Spielgeld Unmengen an Items für den eigenen Inkling erwerben. Diese bieten unterschiedliche Boni, die sich auch mit laufender Benutzung ausbauen lassen. Wer Spaß daran hat, an der optimalen Kombination aus Schuhen, Shirt und Kopfbedeckung mit den richtigen Upgrades für den eigenen Spielstil herumzuschrauben, wird mit "Splatoon 2" lange glücklich sein.

Horde-Mode mit Lachs: Der "Salmon Run"

Vom Inkopolis-Platz aus gelangen wir auch zu den verschiedenen Spielmodi von "Splatoon 2": der Singleplayer-Kampagne, der Multiplayer-Lobby und dem lokalen Mehrspieler, für den mehrere Nintendo-Switch-Konsolen verbunden werden, was wir bisher leider nicht testen konnten. Ist der eigene Inkling durch Online-Spiele bis auf Level 10 aufgestiegen, öffnet sich zusätzlich die Tür zum neuen Highlight der "Splatoon"-Serie, dem "Salmon Run". Hierbei handelt es sich um einen kooperativen Horde-Mode, bei dem wir zusammen mit anderen Spielern drei Runden lang reihenweise Salmoniden erledigen müssen. Immer wieder erscheinen darunter auch größere Gegner, die goldene Eier droppen, die wir dann in Körben sammeln müssen. So simpel dieses Prinzip auch klingt, es birgt riesiges Suchtpotential. Immer stärkere Wellen von Feinden prasseln auf uns ein und am Ende eines Durchgangs winken tolle Belohnungs-Items.

Aber auch mit den weiteren Online-Modi lassen sich viele Stunden verbringen – etwa mit dem spaßigen Revierkampf, in dem es wieder darum geht, im Team so viel Fläche wie möglich einzufärben, während die gegnerische Mannschaft das Gleiche probiert. Später dürfen wir uns dann auch im Rang- oder Ligakampf versuchen. Dort stehen drei unterschiedliche Spielmodi zur Verfügung, die es auch schon im ersten "Splatoon" gab: Herrschaft (Zonenverteidigung), Turm-Kommando (Eskorte eines Turms zur Feindbasis) und Operation Goldfisch (eine Art Capture-the-Flag). Eine weitere Tradition, die "Splatoon 2" vom Vorgänger übernimmt: Es sind pro Spielmodus jeweils nur zwei Maps verfügbar, die alle zwei Stunden wechseln. Weshalb man den Spielern hier nicht mehr Auswahl gibt, lässt sich in meinen Augen allerdings nicht sinnvoll erklären.

Ebenso unverständlich ist die Entscheidung, dass Waffen im Multiplayer nicht während einer Spiel-Session gewechselt werden können. Hierzu muss man selbst zwischen den Runden die Lobby verlassen und danach erneut auf die Suche nach Mitspielern gehen. Außerdem: Zum Launch von "Splatoon 2" sind die Server zwar gut gefüllt, ganz anders als noch in der Testphase vor Release. Sollte jedoch nach einigen Jahren wieder Ebbe bei der Mitspielersuche herrschen, dürfen sich die treuen Fans auf zähe Wartephasen einstellen. Läuft die Spielersuche, hat man nämlich keine Möglichkeit mehr, seinen Inkling zu modifizieren, Informationen abzurufen oder sonst irgendetwas zu tun. Und fehlt nachAblauf der Zeit auch nur ein einziger Spieler, um die achtköpfige Runde zu vervollständigen, fliegen alle Teilnehmer wieder aus der Runde und die Suche geht wieder von vorne los.

Fazit: Viel Spielspaß mit kleinen Macken – Nintendo halt.

"Splatoon 2": In Inkopolis hängen viele Inklinge ab. fullscreen
"Splatoon 2": In Inkopolis hängen viele Inklinge ab. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Alle zwei Stunden werden neue Maps für die Online-Modi bekanntgegeben. fullscreen
Alle zwei Stunden werden neue Maps für die Online-Modi bekanntgegeben. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Während der Testphase waren die Server noch recht leer. Nach Release ist das kein Problem mehr. fullscreen
Während der Testphase waren die Server noch recht leer. Nach Release ist das kein Problem mehr. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Im Revierkampf geht es darum, welches Team mehr Fläche einfärbt. fullscreen
Im Revierkampf geht es darum, welches Team mehr Fläche einfärbt. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Action in "Splatoon 2". fullscreen
Action in "Splatoon 2". Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Am Ende der Runde zählt jeder Prozentpunkt. fullscreen
Am Ende der Runde zählt jeder Prozentpunkt. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Die Bewegungssteuerung lässt sich je nach Nintendo-Switch-Modus abschalten. fullscreen
Die Bewegungssteuerung lässt sich je nach Nintendo-Switch-Modus abschalten. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
In der Einzelspieler-Kampagne müssen wir Elektrowelse befreien. fullscreen
In der Einzelspieler-Kampagne müssen wir Elektrowelse befreien. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
Dabei lernen wir die Grundmechaniken des Spiels. fullscreen
Dabei lernen wir die Grundmechaniken des Spiels. Bild: © Screenshot TURN ON 2017
"Splatoon 2": In Inkopolis hängen viele Inklinge ab.
Alle zwei Stunden werden neue Maps für die Online-Modi bekanntgegeben.
Während der Testphase waren die Server noch recht leer. Nach Release ist das kein Problem mehr.
Im Revierkampf geht es darum, welches Team mehr Fläche einfärbt.
Action in "Splatoon 2".
Am Ende der Runde zählt jeder Prozentpunkt.
Die Bewegungssteuerung lässt sich je nach Nintendo-Switch-Modus abschalten.
In der Einzelspieler-Kampagne müssen wir Elektrowelse befreien.
Dabei lernen wir die Grundmechaniken des Spiels.

"Splatoon 2" hat also noch hier und da ein wenig Luft nach oben. Nintendos Lösung zum Sprachchat konnten wir bisher noch nicht testen, allerdings wirft die Furcht vor massivem Kabelsalat bei der Verbindung zwischen der benötigten Zusatz-Hardware und dem Smartphone ihre Schatten voraus. Aber: Auch der erste Teil entfaltete seine volle Pracht erst nach einiger Zeit und wurde zu einem der meistgespielten Wii-U-Titel. "Splatoon 2" bietet in erster Linie alles, was ein Multiplayer-Shooter braucht und garantiert viele Stunden Spielspaß. Zwar ist der Schwierigkeitsgrad im Story-Modus eher niedrig angesetzt, wer sich aber später im Online-Rangkampf versucht, wird sich mit Weltklasse-Spielern messen können. Auch die höheren Level beim Salmon Run garantieren, knifflig zu werden! Zum Online-Zocken auf der Nintendo Switch ist "Splatoon 2" zurzeit die erste Wahl, denn trotz der Schwächen des Spiels bleibt der Spaß-Level beim Spielen Nintendo-typisch fast immer ganz oben.

Angebot
Splatoon 2
Splatoon 2
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Release-Datum
    21.07.2017
  • Genre
    Multiplayer-Shooter
  • Plattform
    Nintendo Switch
  • Publisher
    Nintendo
  • Entwickler
    Nintendo Entertainment Planning & Development
  • USK
    6
TURN ON Score:
4,1von 5
Kommentar schreiben
Relevante Themen:

Neueste Artikel zum Thema Splatoon 2

close
Bitte Suchbegriff eingeben