Es ist DAS Kinoereignis des Jahres: Fans weltweit fragen sich, wie "Star Wars: Die letzten Jedi" das Vermächtnis von George Lucas fortführen wird. Ob Regisseur Rian Johnson mit Episode VIII an den starken Vorgänger "Das Erwachen der Macht" anknüpfen kann, liest Du in unserer Filmkritik.
- Die garantiert Spoiler-freie Review zu "Star Wars: Die letzten Jedi"
- Riskant, aber mutig!
- Die Rückkehr des Luke Skywalker
- Starker Adam Driver, großartige Carrie Fisher
- Von Dreadnoughts und Gorilla Walkers
- Knuffige Porgs, aber leider keine Monster
- Gelungene Fortsetzung – trotz Schwächen im Storytelling
- "Star Wars: Die letzten Jedi": Fazit
Die garantiert Spoiler-freie Review zu "Star Wars: Die letzten Jedi"
Da Disney und Lucasfilm darum gebeten haben, bei Kritiken auf Spoiler zu verzichten und wir ebenfalls der Meinung sind, dass Du "Star Wars: Die letzten Jedi" am besten erlebst, ohne vorher zu viel über die Handlung zu wissen, gibt es hier nicht die sonst übliche Zusammenfassung. Und auch unsere Review ist frei von Spoilern – garantiert!
Riskant, aber mutig!
Eine Sache fällt gleich zu Beginn von "Star Wars: Die letzten Jedi" auf: Episode VIII ist witziger als seine Vorgänger. Regisseur Rian Johnson hat sich getraut, der Sternensaga einen untypisch saloppen Humor zu verpassen. "Star Wars"-Puristen mögen das vielleicht fehl am Platz finden – die Original-Trilogie kam mit so ziemlich null Lachern aus und nahm sich und seine Figuren deutlich ernster. Aber auch dem muffeligsten Skeptiker und selbsternannten Hüter des einzig wahren "Krieg der Sterne"-Geistes sollte es bei diesen Gags schwerfallen, ernst zu bleiben. Gerade bei besonders dramatischen Szenen, in denen man es überhaupt nicht erwartet, kommt "Star Wars: Die letzten Jedi" mit überraschenden Schenkelklopfern um die Ecke. Riskant, aber mutig!
Die Rückkehr des Luke Skywalker
Das größte Pfund, das Episode VIII zu bieten hat, ist ganz sicher die Rückkehr von Luke Skywalker. Dass der legendäre Jedi-Meister und Sohn von Darth Vader dieses Mal mehr als nur eine Szene (wie in Episode VII) haben wird, ist kein Spoiler und war bereits im Trailer zu sehen. Ohne Details zu verraten, können wir an dieser Stelle sagen, dass der gealterte Mark Hamill eine echte Bereicherung ist und seinen Part mit der Mürrischkeit und Alters-Coolness eines Clint Eastwood spielt. Luke Skywalker festigt in "Die letzten Jedi" den Status einer Legende. Wenn Du den Film gesehen hast, wirst Du wissen, was wir meinen.
Starker Adam Driver, großartige Carrie Fisher
Die anderen Hauptfiguren liefern ebenfalls eine solide Performance ab – allen voran Adam Driver, der in seiner Rolle als Kylo Ren einen deutlichen Schritt nach vorne macht und viel überzeugender wirkt als noch in "Das Erwachen der Macht". Daisy Ridley ist als Rey so tough, wie wir sie kennen. Oscar Isaac bekommt als X-Wing-Pilot Poe Dameron erfreulicherweise mehr Leinwandzeit als in Episode VII, dafür spielt John Boyega alias Finn dieses Mal (zumindest gefühlt) eine weniger zentrale Rolle. Carrie Fishers letzter Leinwandauftritt als Prinzessin Leia ist hochemotional: Ihren überraschenden Tod kurz nach den Dreharbeiten von Episode VIII bekommt man einfach nicht aus dem Kopf, wenn man sie sieht.
Von Dreadnoughts und Gorilla Walkers
Auch visuell hat die Episode VIII einiges zu bieten. Bereits im Vorfeld wurde bekannt, dass sich die Design-Abteilung bei Lucasfilm zwei neue First-Order-Vehikel ausgedacht hat. Das "Dreadnought"-Kriegsschiff ist ein echtes Monstrum und lässt die anderen Sternenzerstörer geradezu winzig aussehen. Und die neuen AT-M6-Läufer – Spitzname: Gorilla Walkers – sind so massiv, dass es wohl nicht mehr ausreichen würde, ihnen wie in "Das Imperium schlägt zurück" mit den Seilen der Snowspeeder die Metallbeine zusammenzubinden, um sie zu Fall zu bringen. Die Special-Effects-Abteilung hat nicht nur hier ganze Arbeit geleistet, um die weit, weit entfernte Galaxie zum Leben zu erwecken: "Star Wars: Die letzten Jedi" sieht einfach fantastisch aus.
Knuffige Porgs, aber leider keine Monster
Und dann wären da noch die Porgs. Die knuffigen Vogelwesen mit den Kulleraugen, die wir bereits aus dem Trailer kennen, sind derart niedlich, dass die bereits erhältlichen Porg-Kuscheltiere wohl zu den absoluten Verkaufsrennern im Weihnachtsgeschäft gehören werden. Gerade im Zusammenspiel mit Chewbacca funktionieren die Porgs als witzige Sidekicks sehr gut – mehr als das sind sie allerdings auch nicht.
Die zahlreichen anderen neuen Kreaturen im "Star Wars"-Universum gehören ebenfalls eher in die Kategorie "harmlos". Das eine oder andere Monster wie zum Beispiel der Rancor aus "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" hätte dem Film durchaus gut getan – wie bereits erwähnt, mangelt es "Star Wars: Die letzten Jedi" nicht an Wohlfühlmomenten.
Gelungene Fortsetzung – trotz Schwächen im Storytelling
Bei aller Begeisterung für den neuen "Star Wars"-Film gibt es leider auch Kritikpunkte. Einige Handlungselemente erinnern doch stark an den zweiten Teil der Original-Trilogie. Schon bei "Das Erwachen der Macht" hagelte es von vielen Fans Kritik wegen deutlicher Parallelen zu Episode IV. Immerhin weicht die Story zum Ende hin vom bekannten Schema ab, weswegen die Ähnlichkeiten dieses Mal nicht ganz so frappierend sind.
Über die größte Schwäche des Films kann aber auch das nicht hinwegtäuschen: "Die letzten Jedi" wimmelt von Plausibilitätsproblemen und Logikfehlern, die mehr als nur einmal zu entgeisterten oder zumindest fragenden Blicken führen. Zudem bewegt sich Episode VIII in einem ungewöhnlich kleinen Handlungsrahmen – eigentlich sind "Star Wars"-Geschichten für ihr episches Ausmaß bekannt.
All das führt dazu, dass "Die letzten Jedi" hinter seinem erzählerischen Potenzial zurückbleibt und ein weniger emotionales Kinoerlebnis bietet, als es noch bei "Das Erwachen der Macht" der Fall war. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau – Episode VIII ist insgesamt eine gelungene Fortsetzung. Als eingefleischter "Star Wars"-Fan gibt man sich aber nur ungern damit zufrieden.
"Star Wars: Die letzten Jedi": Fazit
"Star Wars: Die letzten Jedi" überrascht mit ungewohnt viel Humor. Das ist mutig, könnte aber den einen oder anderen Fan der ersten Stunde verstimmen. Ansonsten lebt der Film vor allem von einem starken Mark Hamill, der Luke Skywalker seinen verdienten Platz im "Star Wars"-Universum zurückgibt. Visuell ist der Film überragend, aber auf der erzählerischen Seite hat Episode VIII mit deutlichen Schwächen zu kämpfen, weswegen er leider nicht ganz so stark wie "Das Erwachen der Macht" ist.