Geräte wie das smarte Heizungsthermostat, das sprachgesteuerte Licht oder die intelligenten Sicherheitssysteme sind praktisch und bequem, aber auch abhängig von Strom und Internet. Was passiert nun, wenn der Strom im Smart Home ausfällt? Wir erklären Dir die Folgen und mögliche Lösungen.
- Was passiert mit meinem Smart Home bei Stromausfall?
- Stromausfall lokal oder großflächig?
- Wie wichtig sind Smart-Home-Funktionen?
- Strom für Dein Smart Home – auch bei einem Blackout
- Zusammenfassung
Was passiert mit meinem Smart Home bei Stromausfall?
Ohne eigene Stromversorgung werden Deine Smart-Home-Systeme bei einem Blackout schlicht und einfach nicht mehr funktionieren. In vielen Fällen ist das kein großes Problem, weil es manuelle Alternativen gibt: Die Jalousie lässt sich auch von Hand öffnen, das Heizungsthermostat direkt am Gerät einstellen und selbst ein smartes Türschloss funktioniert noch mit dem guten alten Schlüssel.
Ist der Strom wieder da, sollten die smarten Geräte in kürzester Zeit wieder uneingeschränkt funktionieren, ohne dass Du etwas tun musst. Um sicherzugehen, kannst Du überprüfen, ob Deine Geräte noch mit Deinem Router und der Hersteller-App verbunden sind. Ist die Verbindung zur Smartphone-App unterbrochen oder ist ein Fehler aufgetreten, findest Du in der Anwendung meist Hinweise, was zu tun ist. Werden Geräte in der App nicht mehr angezeigt, ist eine Neuverbindung oder die Neuinstallation der App oft die Lösung.
Stromausfall lokal oder großflächig?

Die Gründe für einen Stromausfall können vielfältig sein: angefangen mit dem Ausfall der Hauptsicherung über Kabeldefekte, die einen Häuserblock oder ein Viertel betreffen, bis hin zu großflächigen strukturellen Problemen in Städten, Bundesländern oder bundesweit. Solche großflächigen Probleme gibt es hierzulande allerdings extrem selten.
Vom Umfang des Stromausfalls hängt ab, wie stark Du und Dein Smart Home betroffen seid. Bei einem lokal sehr begrenzten Stromausfall, zum Beispiel nur in Deinem Haus oder Wohnblock, funktioniert das Internet sehr wahrscheinlich noch. Daher brauchen Deine Smart-Home-Geräte nur eine eigene Stromversorgung, damit alles wie gewohnt funktioniert. Auf einen solchen Fall kannst Du Dich entsprechend vorbereiten.
Etwas komplizierter wird es, wenn der Stromausfall großflächiger ist. Dann funktionieren in der Regel auch Internet und Mobilfunk ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr. Dann hängt es von der Art Deines Smart-Home-Systems ab, ob es noch grundlegend funktioniert oder nicht. Mehr dazu liest Du weiter unten im Artikel.
Wie wichtig sind Smart-Home-Funktionen?
Bei der Überlegung, wie Du Dein Smart Home auf einen Stromausfall vorbereiten kannst, frage Dich zunächst: Welche Geräte benötigst Du wirklich? Wenn das Licht ohnehin nicht funktioniert, brauchst Du auch keinen smarten Lichtschalter. Auf Sprachsteuerungen wie Alexa oder den Google Assistant kannst Du auch verzichten. Sicherheitssysteme wie smarte Alarmanlagen oder Rauchmelder sind wesentlich wichtiger.
Wenn Du Dir bewusst machen willst, welche Systeme wichtig für Dich sind und welche Abhängigkeiten bestehen, mach einen einfachen Selbstversuch: Das Umlegen der Hauptsicherung in Deinem Sicherungskasten simuliert einen Stromausfall bei Dir zu Hause. Bedenke aber, dass dann auch wichtige Geräte wie der Kühlschrank außer Betrieb sind. Vielleicht reicht für Deinen Test auch das Ausschalten der Sicherungen für ein bestimmtes Zimmer.
Strom für Dein Smart Home – auch bei einem Blackout
Bei einem lokal sehr begrenzten Stromausfall kannst Du Deine gewünschten Smart-Home-Geräte eine gewisse Zeit lang weiterbetreiben, indem Du sie mit anderen Stromquellen versorgst.
Viele Smart-Home-Geräte setzen auf eine Cloud-basierte Steuerung, brauchen also Zugriff auf das Internet. Deshalb solltest Du zunächst an eine Notstromversorgung für Deinen Router denken. Dafür hast Du verschiedene Möglichkeiten:
- Du verbindest Deinen Router, etwa eine Fritzbox, mit einer akkubestückten USV (unterbrechungsfreien Stromversorgung). Diese Geräte kannst Du zwischen die Steckdose und den Router schalten. Fällt der Strom aus, schaltet eine USV blitzschnell auf Akkubetrieb – und zurück auf Netzstrom, sobald der wieder da ist.
- Du legst Dir einen zweiten Router mit Mobilfunkmodul und eingebautem Akku zu.
Jedes Smart-Home-Gerät, das einen Akku hat, funktioniert dann ohne Einschränkungen weiter – zum Beispiel ein smarter Rauchmelder. Andere Geräte lassen sich über USVs, Powerbanks oder mobile Solaranlagen für eine gewisse Zeit ebenfalls weiterbetreiben, wenn der Strom ausgefallen ist.
Bei einem großflächigen Stromausfall geht auch das Internet in der Regel nicht mehr. In diesem Fall kannst Du nur noch Deine Smart-Home-Geräte nutzen, die untereinander per Funk kommunizieren und zur Steuerung keine Internetverbindung benötigen.

Das trifft beispielsweise auch zu, wenn Szenen und Automationen lokal gespeichert sind. Anlegen und ändern kannst Du die Aktionen dann zwar nicht mehr, aber zumindest lassen sich die schon vorhandenen Funktionen weiter nutzen. Voraussetzung: Die jeweiligen Basisstationen müssen betriebsbereit sein, also mit Strom versorgt werden.
Solche Cloud-losen Systeme kommunizieren zum Beispiel über Zigbee oder den Z-Wave-Funkstandard.
Zusammenfassung
- Bei einem Stromausfall funktionieren nur Smart-Home-Geräte mit Akku oder alternativer Stromquelle.
- Wenn der Strom zurück ist, sollte alles von allein wieder funktionieren. Selten musst Du Geräte neu verbinden oder Apps neu installieren.
- Für den Weiterbetrieb smarter Geräte bei Stromausfall helfen Akkus, USVs oder mobile Solarpanels.
- Ohne Basisstation oder Router funktioniert die Kommunikation im Smart Home nicht. Diese Geräte brauchen bevorzugt alternative Energiequellen, etwa Akkus.
- Cloud-basierte Systeme sind auf das Internet angewiesen. Systeme mit lokaler Speicherung und Funkkommunikation kannst Du auch ohne Internetverbindung weiter nutzen, aber nicht anpassen.