Stromverbrauch Kühlschrank: So kannst du die Kosten senken

Claudia Frickel30. SEPTEMBER 2022

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Kühlschränke sind ständig in Betrieb und verbrauchen rund um die Uhr Strom. Du willst Energie und damit Kosten sparen? Ein neues Gerät kann sich bezahlt machen. Wir zeigen, wie sich der Stromverbrauch von Kühlschränken im Lauf der Zeit verändert hat, wie du die jährlichen Kosten berechnest – und wie du energiesparend kühlst.

Wie viel Strom verbraucht ein Kühlschrank im Jahr – heute und früher?

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Kühlschränke, Gefriertruhen und Kühl- und Gefrierkombinationen benötigen permanent Energie. Je nach Modell sind die Geräte für 10 bis 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Angesichts steigender Energiepreise lohnt es, einen Blick auf den Stromverbrauch des jeweiligen Geräts zu werfen. Pro Jahr kann ein dreistelliger Eurobetrag anfallen.

Die Energiekosten von Kühlgeräten sind heute niedriger als früher, moderne Geräte arbeiten energieeffizienter. Seit Anfang der Neunzigerjahre ist der Stromverbrauch stetig gesunken: 1990 lag er bei einem 200-Liter-Kühlschrank mit Gefrierfach bei durchschnittlich 410 Kilowattstunden aufs Jahr gerechnet. Heute sind es im Schnitt nur noch 170 Kilowattstunden pro Jahr. Bei 200-Liter-Kühlschränken ohne Gefrierfach ist der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch in den vergangenen 30 Jahren von rund 350 auf 116 Kilowattstunden gesunken. Das hat das Freiburger Beratungsunternehmen Ö-Quadrat im Auftrag der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ermittelt.

Was beeinflusst den Stromverbrauch eines Kühlschranks?

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Neben dem Alter beeinflussen Art, Größe und Funktionen des Kühlschranks den Verbrauch. Am sparsamsten sind in der Regel Modelle ohne Gefrierfach: Sie wenden weniger Energie auf, weil sie keine Minustemperaturen erreichen müssen. Eine Kühl-Gefrierkombination benötigt weniger Strom als ein Kühlschrank und eine separate Gefriertruhe zusammengenommen.

Je größer das Gerät ist, desto mehr Energie muss es aufbringen. Deshalb sind große Side-by-Side-Kühlschränke oft besonders stromhungrig. Komfortfunktionen wie No Frost und Abtauautomatik benötigen ebenfalls Energie, ersparen dir dafür das lästige Abtauen – oder sorgen zumindest dafür, dass es seltener nötig ist. Und bildet sich dank der Features kein oder weniger Eis im Inneren des Kühlgeräts, sparst du wiederum Strom. Die eingestellte Temperatur und dein Nutzungsverhalten spielen ebenfalls eine Rolle beim Energieverbrauch (siehe die Tipps unten).

Stromverbrauch alter Kühlschränke: Wann lohnt sich der Austausch?

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Mit einem energieeffizienteren Kühlschrank sind die Kosten im Vergleich niedriger – und du schonst die Umwelt, weil weniger Strom benötigt wird. Entscheidest du dich für einen Kühlschrank mit guter Energieeffizienzklasse, kannst du über die komplette Nutzungsdauer des Geräts mehrere hundert Euro an Stromkosten sparen.

Aber wann solltest du deinen alten Kühlschrank gegen ein neues Modell austauschen? Das hängt von deinem Gerät ab. Die Stiftung Warentest empfiehlt bei Modellen, die älter als zehn Jahre sind, über eine Neuanschaffung nachzudenken. Das Umweltbundesamt rät, noch funktionierende Geräte zu tauschen, wenn sie vor 2005 gekauft wurden. Siehe zum Thema auch die Stiftung Warentest.

Energieeffizienzklassen bei Kühlschränken: Welche sind empfehlenswert?

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Wie energieeffizient ein Kühlschrank arbeitet, verrät das EU-Energielabel, mit dem jedes Gerät ausgestattet ist. Seit März 2021 gelten die neuen Klassen A bis G, wobei A die beste Kategorie ist. Die alten Labels mit den +-Bezeichnungen werden seitdem nicht mehr verwendet. Das Energielabel informiert dich auch über den jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden, sodass du verschiedene Modelle vergleichen kannst.

Übrigens gibt es nun viel weniger Geräte in den besten Klassen. Denn alle Modelle, die früher mit A+++ eingestuft wurden, sind automatisch in Klasse C gerückt. Das soll laut EU die Hersteller motivieren, noch energieeffizientere Geräte zu bauen. Seit der neuen Einstufung gelten nur wenige Kühlschränke als sehr energieeffizient. Falls du dich für sparsame Kühlschränke interessierst, empfehlen wir dazu unseren Artikel Energiesparende Kühlschränke: Mit diesen guten Geräten senkst du seinen Stromverbrauch.

Was ist ein guter Stromverbrauch bei Kühlschränken?

Ob der Stromverbrauch eines Kühlschranks als gut bezeichnet werden kann ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Das hängt vor allem von Art und Größe des jeweiligen Geräts ab. Die gemäß Stiftung Warentest aktuell beste Kühl-Gefrierkombination Samsung RL 38 A776ASR/EG verbraucht laut Label 108 Kilowattstunden pro Jahr – bei einem Gesamtvolumen von 387 Litern. Die Tester hatten bei ihrer Bewertung besonderen Wert auf den Energiebedarf gelegt.

Über eine Lebensdauer von 15 Jahren machen Unterschiede beim Stromverbrauch viel aus – auch bei neuen Geräten. Laut Stiftung Warentest kannst du in dem Zeitraum knapp 200 Euro sparen, wenn der Kühlschrank um die 150 statt 200 Kilowattstunden pro Jahr benötigt.

Wie berechnest du die Stromkosten eines Kühlschranks?

Den jährlichen Stromverbrauch eines Kühlschranks kannst du einfach ablesen: Das EU-Energielabel gibt Auskunft darüber. Die Höhe der jährlichen Stromkosten berechnest du, indem du den Verbrauch in Kilowattstunden mit dem Strompreis je Kilowattstunde multiplizierst. Den Preis erfährst du von deinem Stromanbieter.

Eine einfache Beispielrechnung: Ein Kühlschrank benötigt 150 Kilowattstunden pro Jahr, der Strompreis liegt bei 42 Cent pro Kilowattstunde. Das ergibt 150 x 0,42 = 63. Du zahlst also jedes Jahr 63 Euro für den Betrieb des Kühlgeräts, solange der Strompreis stabil bleibt.

Bei einem alten Kühlschrank ohne EU-Label müssest du den Stromverbrauch selbst erfassen, dazu gibt es Strommessgeräte. Sie werden einen Tag lang an das Gerät angeschlossen und das Ergebnis dann mit 365 multipliziert, um den Jahresverbrauch zu ermitteln.

Tipps: So kannst du im laufenden Betrieb Strom sparen

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  • Taue den Kühlschrank regelmäßig ab, wenn er keine Features wie No Frost aufweist. Bildet sich Eis im Gefrierfach, muss das Gerät für die Kühlleistung mehr Strom aufwenden.
  • Je kühler Lebensmittel sind, die du in den Kühlschrank stellst, desto weniger Energie benötigt er zum Herunterkühlen. Lasse darum warme Speisen zuerst abkühlen.
  • Eine Temperatur von sieben Grad im Kühlbereich ist ausreichend. Stellst du die Temperatur um nur ein Grad niedriger, erhöht das den Stromverbrauch um sechs Prozent. Im Gefrierschrank reicht eine Temperatur von minus 18 Grad.
  • Eine Rolle spielt auch die Außentemperatur. Der Kühlschrank sollte an einem kühlen Ort stehen, nicht neben Herd und Backofen – und nicht in direkter Sonneneinstrahlung.
  • Lasse die Tür nicht lange offenstehen, sonst gelangt viel warme Luft ins Innere des Kühlschranks. Er benötigt dann mehr Energie.
  • Ein voller Kühlschrank verbraucht weniger Strom als ein leerer. Die darin befindlichen Nahrungsmittel halten die Kälte im Inneren, wenn das Gerät geöffnet wird. Suche ein Modell aus, das nicht überdimensioniert ist und zu deinem Haushalt passt. Faustregel: Singles und Paare kommen mit einen Fassungsvermögen von 100 bis 150 Litern aus. Für jede weitere Person rechnest du 50 Liter dazu.

Weitere Tipps zu Kühlschränken & Strom sparen

Bei uns findest du weitere Ratschläge und Empfehlungen zu Kühlschränken und dem Energieverbrauch von Haushaltsgeräten:

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