Tageslichtlampe Beurer TL 100 im Test: Vertreibt sie den Herbstblues?

Meliha Dikmen5. JULI 2023

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Anfang Oktober ist es wieder losgegangen: Ich kam morgens immer schwerer aus dem Bett, konnte mich kaum zum Joggen aufraffen und fühlte mich generell etwas antriebs- und energielos. Doch dieses Jahr wollte ich dem Herbst- und Winterblues ein Schnippchen schlagen – mit einer Tageslichtlampe. Wie gut das geklappt hat, erfährst du in meinem Test.

Um den Herbstblues zu vertreiben, habe ich eine Woche lang die Tageslichtlampe TL 100 von Beurer verwendet. Sie simuliert mit einer Lichtstärke von 10.000 Lux das Sonnenlicht, um die trüben Begleiterscheinungen der dunklen Jahreszeit zu verscheuchen. Zusätzlich ist die LED-Lampe als Stimmungslicht nutzbar.

Wie funktionieren Tageslichtlampen?

Bevor es mit dem Test weitergeht, soll es kurz um die Funktionsweise von Tageslichtlampen gehen. Im Herbst und Winter werden die Tage kürzer, die Sonne lässt sich weniger blicken. Das drückt bei vielen Menschen auf die Stimmung und äußert sich durch Unausgeglichenheit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit, wir sprechen dann von einer Winterdepression.

Tageslichtlampen, auch Lichtduschen genannt, sollen solche Beschwerden lindern, indem sie Licht abgeben, das natürliches Tageslicht imitiert. Das ist gleich aus zwei Gründen hilfreich: Das Licht der Lampen erhöht die Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin und kann so die Stimmung aufhellen. Gleichzeitig senkt es die Produktion des Schlafhormons Melatonin, das bei Lichtmangel stärker ausgeschüttet wird.

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Wichtig:

Eine Tageslichtlampe ist kein Ersatz für eine fachärztliche Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung. Wenn du an anhaltender Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit leidest, die nicht nur im Spätherbst oder Winter auftritt, solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Wer an einer Augenkrankheit leidet, sollte vor Verwendung einer Tageslichtlampe Rücksprache mit seinem Arzt halten.

Tageslichtlampe: Dauer und Entfernung vom Gesicht

So, und nun geht es eine gute Woche in der Zeit zurück, mein einwöchiger Test der Beurer TL 100 beginnt. Laut Gebrauchsanweisung ist die Anwendung am wirkungsvollsten, wenn ich sie sieben Tage in Folge in den Morgenstunden durchführe. Genau das ist mein Plan.

Das Praktische: Ich kann die Tageslichtlampe auch während der Arbeit nutzen. Im Home-Office bietet sich das ohnehin an. Ich stelle die Lampe erhöht auf einen Stuhl neben meinen zum Schreibtisch umfunktionierten Küchentisch. Der Abstand zwischen Gesicht und Lampe soll zehn bis 40 Zentimeter betragen. Wichtig: Je weiter du von der Tageslichtlampe entfernt sitzt, desto geringer die Beleuchtungsstärke und desto länger dadurch die empfohlene Anwendungsdauer.

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Ist dein Gesicht zehn Zentimeter entfernt, reicht laut Beurer eine halbstündige Behandlung. Bei 25 Zentimetern sollte die Dauer eine Stunde betragen, bei 40 Zentimetern sind es schon zwei Stunden. In meinem Fall beträgt der Abstand eher 40 Zentimeter, weil ich nebenher arbeite. Da Beurer darauf hinweist, dass man es anfangs nicht übertreiben und die Anwendungsdauer langsam steigern sollte, beginne ich mit einer halben Stunde. Bis zum Ende der Woche erhöhe ich die Dauer in Viertelstundenschritten auf zwei Stunden.

Lichtdusche unbedenklich für Haut und Augen

Ich habe vor dem ersten Einsatz recherchiert, ob ich die Tageslichtlampe nutzen kann, wenn ich meine Brille trage. Offenbar kein Problem. Nur wenn die Gläser getönt sind, wird die Wirkung abgeschwächt. Dasselbe gilt für Kontaktlinsen. Die Wirkung des Lichtes entfaltet sich nämlich erst, wenn es auf die Netzhaut trifft.

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Das heißt jedoch nicht, dass du während der Anwendung durchgehend in das Licht blicken solltest. Das kann die Netzhaut überreizen. Es reicht, immer wieder kurz ins Licht zu sehen. Parallel arbeite ich an meinem Laptop. Bedenken wegen UV-Licht muss ich laut Hersteller nicht haben. Die Beurer TL 100 ist ein LED-Lampe, deren Infrarot- und UV-Werte laut Beuter so niedrig sein sollen, dass sie Haut und Augen nicht schaden können.

Die Tageslichtlampe von Beurer orientiert sich mit ihrem runden Design am Erscheinungsbild der Sonne. An dem stabilen Standfuß befindet sich ein Timer, den ich auf 15 bis 120 Minuten einstellen kann. An der Oberseite des Lampenschirms sitzt mittig die Ein-/Austaste, rechts daneben finden sich zwei Tasten, um das Licht heller und dunkler zu dimmen.

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Unterschied zwischen Helligkeit und Beleuchtungsstärke

Die Anwendung selbst ist angenehm, und da ich nebenbei arbeite, ist die halbe Stunde im Nu verflogen. Ich stelle die Laufzeit via App ein. Ist sie abgelaufen ist, schaltet sich die Tageslichtlampe automatisch ab.

Bei der Helligkeit bin ich etwas empfindlich. Ich regle sie fast auf die niedrigste Stufe herunter, erhöhe sie im Laufe der Woche dann etwas. Die Helligkeit soll laut Beurer angenehm für das Auge sein. Helligkeitsstufe und Beleuchtungsstärke haben nichts miteinander zu tun, die Helligkeit hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit.

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Die Beleuchtungsstärke variiert je nachdem, wie nah du an der Lampe sitzt. Sie beträgt volle 10.000 Lux bei zehn Zentimetern Abstand, bei 40 Zentimetern sind es nur noch 2.500, dementsprechend erhöht sich die empfohlene Anwendungsdauer. Zum Vergleich: An einem bedeckten Sommertag herrschen laut Bundesamt für Strahlenschutz 20.000 Lux, Bürobeleuchtung kommt auf 500 Lux.

Ein Licht geht auf: Die LightUp-App

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Beurer GmbH

Alle Einstellungen kann ich an der Lampe oder über Beurers App LightUp vornehmen. Die Anwendung gibt es für iOS und Android, Smartphone und Lampe verbinden sich via Bluetooth. Die Inhalte der LightUp-App sind sehr reduziert, aber absolut ausreichend. Ich kann die Lampe einschalten, die Lichtintensität einstellen und einen Timer setzen. Eigentlich soll sich die Lampe meine Helligkeitseinstellung für das nächste Mal merken, das hat allerdings im Test nicht funktioniert.

In der App gibt es auch die Option, die TL 100 als Stimmungslicht zu nutzen – mit zehn Einstellungen von „Wald“ über „Action“ bis „Regenbogen“. Ohne App startet das Stimmungslicht nach einem langen Druck auf den Einschaltknopf. Für den Test vielleicht nebensächlich, aber das Stimmungslicht ist ein nettes Gimmick. Mir sind die Farben etwas zu grell, ich bin ein Fan von warmem Licht.

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Beurer TL 100: Wirkt die Lichtdusche?

Und wie geht es mir nun nach einer Woche mit der Tageslichtlampe? Gut. An den trüben Herbstmorgen ist eine zusätzliche Lichtquelle angenehm, ich habe tatsächlich das Gefühl, dass ich wacher und motivierter bei der Arbeit bin und die Restmüdigkeit schneller abschütteln kann. Es ist vor allem angenehm, dass ich die Lampe während der Arbeit nutzen kann und mich nicht auf sie konzentrieren muss.

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Am Wochenende hatte die Lichtdusche sogar etwas Meditatives. Ich habe die Lampe gleich nach dem Aufwachen eingeschaltet und parallel dazu mit einem Tee auf dem Nachttisch im Bett gelesen. Das war ein schöner, entspannter Start in den Tag und hat mich „gezwungen“, mir Zeit für mich zu nehmen. Ein wirklich netter Nebeneffekt der Tageslichtlampe. Und Joggen war ich während der Testwoche tatsächlich auch zweimal. Ein Erfolg.

Fazit: Ganz schön helle!

Ich kann die Tageslichtlampe Menschen mit leichter Antriebslosigkeit nur empfehlen: Sie hat meine Stimmung tatsächlich aufgehellt, ich war in der Testwoche motivierter bei der Arbeit, habe mich zum Sport aufgerafft und bin am Wochenende noch entspannter als sonst in den Tag gestartet. Und das, ohne viel Zeit investiert zu haben, ich konnte die Lampe nebenbei benutzen. Wenn jetzt der Winter kommt und die Tage noch kürzer werden, greife ich bestimmt häufiger auf die Tageslichtlampe zurück, um den Alltag und meine Stimmung etwas aufzuhellen.

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