Teenager in der Dystopie: 7 ähnliche Filme wie "Maze Runner"

In der Realität schrecklich, auf der Leinwand spannend: Endzeitszenarien wie in "Maze Runner".
In der Realität schrecklich, auf der Leinwand spannend: Endzeitszenarien wie in "Maze Runner". Bild: © Twentieth Century Fox 2018

Während die Kinos in den 2000er-Jahren fest im Griff von Vampiren waren, wird inzwischen in Filmen wie "Maze Runner" der Weltuntergang zelebriert – oder genauer Teenager, die in einer düsteren Zukunftsvision unseres Planeten ums Überleben kämpfen. Wer nicht genug von der Schwarzmalerei bekommen kann, findet in den folgenden sieben Filmen verschiedene Varianten einer Endzeit serviert, in der junge Menschen trotz aller Not versuchen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

"Tribute von Panem"-Reihe

Seinen Beginn nahm dieser Trend, der aus Young-Adult-Novels in die Kinos schwappte, gefühlt mit der "Tribute von Panem"-Reihe rund um die Bogenschützin Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence). In der Diktatur Panem, die nach Naturkatastrophen und Kriegen aus Nordamerika hervorgegangen ist, treten jährlich Jugendliche aus den zwölf Distrikten zu den sogenannten Hungerspielen in einem Wettkampf um Leben und Tod gegeneinander an.

Inspiration: Suzanne Collins, die Autorin der Buchreihe gibt an, dass ihr die Idee zum ersten Buch beim Zappen kam: "Ich war sehr müde und ich zappte durch Bilder im Reality-TV, in dem diese jungen Leute für eine Million Dollar gegeneinander antraten oder so, dann sah ich Material vom Irakkrieg und diese zwei Dinge begannen sich, in einer sehr beunruhigenden Weise zu verbinden. Das war der Moment, in dem ich die Idee zu Katniss' Story bekam", zitiert The Guardian ein Interview mit Collins.

"Die 5. Welle"

Mit Krieg und Zerstörung kann auch der Science-Fiction-Film "Die 5. Welle" aufwarten. Darin haben Aliens die Erde in inzwischen vier Angriffswellen nahezu zerstört und den Großteil der Menschen ausgerottet. Auch Cassie (Chloë Grace Moretz) hat bis auf ihren entführten Bruder Familie und Freunde verloren. Ihr Überleben sicherte sie bislang, indem sie niemandem ihr Vertrauen schenkt. Als die fünfte Welle droht, muss Cassie entscheiden, ob sie sich von einem Fremden helfen lässt.

Inspiration: Der Autor der Buchvorlage Rick Yancey verriet im Interview mit Justine Magazine seine Idee zum Roman: "Die meisten meiner Geschichten kommen zu mir in Form eines Bildes. Und ich hatte dieses Bild von einem jungen Mädchen vor Augen, das sich an einem Ort vor einer Art von Bedrohung versteckt. Ich wusste nicht, was die Bedrohung war, aber ich wusste, dass sie eine schreckliche Entscheidung treffen musste. (...) Aus diesem Bild entstand Cassie (...)."

"Die Bestimmung"-Reihe

Das Chicago aus der "Divergent"-Reihe ist kaum wiederzuerkennen. In der durch Kriegsschäden stark zerstörten Metropole leben Menschen, die je nach Charaktereigenschaft in fünf Fraktionen aufgeteilt sind – von den selbstlosen Altruan bis zu den furchtlosen Ferox. An ihrem 16. Geburtstag muss die junge Tris (Shailene Woodley) entscheiden, welcher Fraktion sie angehören will. Da ihre Eigenschaften jedoch gleich auf drei Fraktionen passen, ist sie eine Unbestimmte – und damit eine Gefahr für das System.

Inspiration: Autorin Veronica Roth, die die Buchvorlage für die Filme schrieb, kam im Rahmen ihres Psychologiestudiums auf die Idee mit den furchtlosen Ferox, als sie sich fragte, welche Gruppe von Menschen Phobien dauerhaft behandeln würden. "Die anderen Fraktionen kamen als Resultat dieser Überlegung hervor", wird Roth von Faze zitiert. Darüber hinaus hätten sie "viele Dinge" inspiriert, so unter anderem auch die Charaktere und das Interesse an der Frage, wie Menschen versuchen, tugendhaft zu sein und scheitern.

"Into the Forest"

Die bedrohliche Stimmung in "Into the Forest" baut sich sehr langsam auf. Im Fokus steht eine Familie bestehend aus einem Vater und seinen zwei Teenager-Töchtern (Ellen Page und Evan Rachel Wood), die abgeschieden im Wald leben. Hier erfahren sie über das Fernsehen von einem großen Stromausfall, der offenbar die Westküste Kanadas lahmgelegt hat und bald auch sie erfasst. Den Grund kennen auch die Bewohner einer nahen Stadt nicht. Die Familie versucht sich mit den neuen Gegebenheiten zu arrangieren, als sie ein schwerer Schicksalsschlag ereilt.

Inspiration: Ellen Page war von der gleichnamigen Buchvorlage von Jean Hegland begeistert: "Ich mag postapokalyptische Geschichten – was passiert mit unserer Welt, unserer Beziehung zur Umwelt?", fragt sie im Interview mit The Globe and Mail. "Und ['Into the Forest'] ist eine besonders intime Geschichte davon". Grund genug für Page, den Stoff Regisseurin Patricia Rozema ("Mansfield Park") vorzuschlagen und den Film auch mitzuproduzieren.

"Hüter der Erinnerung - The Giver"

Grau in grau und freudlos erscheint die Welt, in der der 16-jährige Jonas (Brenton Thwaites, "Pirates of the Caribbean: Salazars Rache") lebt. Es gibt zwar keine Kriege, Armut und Gewalt, dafür aber auch keine Farben und Gefühle, denn die werden dank einer Droge einfach ausgestellt. Doch Jonas hat Glück: Er wird zum "Hüter der Erinnerung" ernannt und erfährt so, wie die Welt vor der Gleichschaltung aussah. Dadurch macht er Erfahrungen wie Freude, Schmerz, Traurigkeit, Schmerz und Liebe – und erkennt, dass seine Welt auf Lügen aufgebaut wurde.

Inspiration: Die Buchvorlage stammt von Lois Lowry, die zu der dystopischen Welt inspiriert wurde, nachdem ihr Vater ins Pflegeheim kam. "Er hatte nicht Alzheimer, aber er begann Teile seiner Erinnerung zu verlieren, wie es Menschen passiert, wenn sie altern", so Lowry im Interview mit NPR. Ihr Vater konnte sich nicht einmal mehr an den Tod ihrer Schwester erinnern. "Und so begann ich darüber nachzudenken, ein Buch über Menschen zu schreiben, die einen Weg gefunden haben, die menschliche Erinnerung so zu manipulieren, dass sie sich an nichts Schreckliches erinnern müssen."

"Seelen"

Nach der "Twilight"-Reihe, die sowohl in Buch- als auch Filmform ein weltweiter Erfolg wurde, wandte sich Autorin Stephenie Meyer mit "Seelen" dem Science-Fiction-Genre zu. In dieser Zukunft der Erde haben Außerirdische die Herrschaft an sich gerissen und besetzen als sogenannte Seelen die Körper der Menschen. Auch die 19-jährige Melanie (Saoirse Ronan) ereilt dieses Schicksal. Doch sie ist nicht bereit, ihren Körper einfach aufzugeben und kämpft gegen die Außerirdische namens Wanda in ihrem Körper an. Schließlich entsteht eine Zweckgemeinschaft zwischen Wirt und Parasit.

Inspiration: Auf einem richtig langweiligen Roadtrip kam Meyer die Idee zu der Story: "Ich mag es, mir selbst Geschichten beim Reisen zu erzählen, weil ich dann nicht lesen kann." Als sie durch die Wüste fuhr, dachte die Autorin über Aliens nach: "Ich dachte über diese beiden Charaktere in einem Körper nach und den Konflikt, und dass sie beide in dieselbe Person verliebt sind", erinnert sie sich im Interview mit MTV. Dann hätte sie eine Erleuchtung hinter dem Lenkrad gehabt und dachte: "Das ist eine ganze Geschichte hier!"

"Ender's Game"

Außerirdische haben 50 Jahre vor dem Einsetzen der Handlung in "Ender's Game" die Erde angegriffen und Millionen von Menschen getötet. Nur dank des Geschicks eines Kampffliegers konnten die übermächtigen Feinde abgewehrt werden. Da jederzeit mit einem weiteren Angriff der Aliens namens Formics zu rechnen ist, werden taktisch talentierte Jugendliche auf der Militärschule für den großen Angriff – unter anderem im schwerelosen Kampfraum – geschult. Der Begabteste unter ihnen ist der schüchterne, aber taktisch brillante Junge Ender (Asa Butterfield). Kann er die menschliche Rasse retten?

Inspiration: Auch "Ender's Game" beruht auf einem Roman. Er stammt aus der Hand von Orson Scott Card, der die Idee zum Kampfraum schon mit 16 Jahren entwickelte. Zum einen wurde er damals von seiner zukünftigen Schwägerin beeinflusst, die ihn dazu brachte, Isaac Asimovs "Foundation"-Zyklus zu lesen. Zum anderen von seinem Bruder, der zur gleichen Zeit in der Army war.

"Ich spekulierte darüber, wie anders Militärtraining in der Zukunft aussehen würde – insbesondere Krieg im All, wenn es drei Dimensionen gibt, an die man denken muss", verrät Card auf seiner Website. Als er die Geschichte später aufschreiben wollte, dachte er, dass sie kraftvoller wäre, wenn die Soldaten die trainiert wurden, Kinder wären.

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