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"Terminator: Dark Fate"-Kritik: Kein Fall fürs Altmetall!

Sarah Connor als Sondermotiv zu Terminator: Dark Fate
"Terminator: Dark Fate" oder: der Abschluss der Sarah-Connor-Saga! Bild: © Twentieth Century Fox 2019

"Ich komme wieder", versprach Arnold Schwarzenegger schon 1984. Er hat einmal mehr Wort gehalten: Mit "Terminator: Dark Fate" kehrt Arnie erneut auf die Leinwand zurück. Warum der neue "Terminator"-Film – anders als die wirren Sequels "Die Erlösung" und "Genisys" – kein Fall für die Schrottpresse ist, verrät unsere Kritik.

War da was nach "Terminator 2 – Tag der Abrechnung"?

"Terminator: Dark Fate" macht schon vor der ersten Filmminute zwei wesentliche Dinge richtig:

  1. James Cameron, Franchise-Schöpfer und Regisseur der ersten zwei Teile, ist als Produzenten und Co-Drehbuchautor zurück.
  2. Das Sequel ignoriert alle Fortsetzungen nach "Terminator 2 – Tag der Abrechnung", knüpft somit direkt an den für mich besten Film der Reihe an.

Damit keinem Zuschauer die "Alles auf Anfang"-Prämisse entgeht und da der Kinostart von "T2" schon eine Weile zurückliegt (Oktober 1991), beginnt "Dark Fate" mit einem Rückblick: den panischen Zukunftsvisionen von Sarah Connor (Linda Hamilton) aus "Tag der Abrechnung". Cut. Die Welt scheint gerettet, Sarah und ihr Sohn John Connor können endlich das Leben genießen – oder eben nicht. Ohne zu viel verraten: Der neue "T3" alias "Dark Fate" beginnt mit einem echten Schocker.

Das wichtigste Rad im "Terminator"-Getriebe? Nicht Arnie!

Kommen wir zum wahren Grund, warum "Terminator: Dark Fate" erfolgreich den Rost von der Sci-Fi-Reihe klopfen kann. Und nein, dieser Grund heißt nicht Arnold Schwarzenegger. Vielmehr erinnert uns der neue Film daran, wer von Anfang an der emotionale Dreh- und Angelpunkt der Kinoreihe war: Sarah Connor, glorreich gespielt von Linda Hamilton. Einmal mehr gibt die Schauspielerin die toughe Kriegerin wider Willen mit dem schweren Trauma. Und ich erinnere mich einmal mehr daran, warum ihre Figur in "T2" für mich einer der coolsten Frauencharaktere aller Zeiten ist.

Linda Hamilton als Sarah Connor in Terminator Dark Fate fullscreen
So. Verdammt. Cool. Bild: © Twentieth Century Fox 2019

In "Dark Fate" bekommt Hamilton Unterstützung von zwei weiblichen Co-Stars, deren Charaktere ähnlich hart im Nehmen sind wie die gealterte Sarah Connor: Mackenzie Davis spielt die Supersoldatin Grace und gibt als Actionheldin eine wirklich gute Figur ab. Die zweite Newcomerin ist Dani Ramos, gespielt von Natalia Reyes. Sie hat in diesem Teil das fragwürdige "Vergnügen", von einer Killermaschine aus der Zukunft gejagt zu werden.

Hasta la vista, baby?

Trotz der Frauenpower: Was wäre das "Terminator"-Franchise ohne Arnold Schwarzenegger? Der T-800 darf natürlich nicht fehlen. Er nennt sich selbst mittlerweile Carl (ja, echt jetzt) und kommt deutlich gealtert daher.

Moment, ein alternder Killerroboter? Richtig gelesen, die T-800-Serie trägt lebendiges menschliches Gewebe über einem High-Tech-Endoskelett. So viel Sci-Fi-Hintergrundwissen muss sein.

Carl verkündet übrigens ziemlich schnell: "I won't be back" – ein finaler Abschied von der "Terminator"-Reihe? Da muss wohl jeder Fan erst einmal schlucken.

Arnold Schwarzenegger als T-800 in Terminator: Dark Fate fullscreen
"Caaaaaaaaarl, das tötet Leute!" Hat hier noch wer einen Ohrwurm von "Lamas mit Hüten"? Bild: © Twentieth Century Fox 2019

Solides Actionkino mit kleinem Wermutstropfen

Für gute Laune sorgt die krachende, kunstvoll inszenierte Action, die in "Terminator: Dark Fate" alles andere als zu kurz kommt. Ob wilde Verfolgungsjagden per Auto und Truck – "T1" und "T2" lassen grüßen – oder eine gigantische Flugzeug-Kampfszene, die stark an den The-Rock-Film "Rampage" erinnert: Der Zuschauer bekommt einiges geboten.

An den ausufernden Actionszenen macht sich bemerkbar, dass "Deadpool"-Macher Tim Miller auf dem Regiestuhl saß – und nicht Altmeister James Cameron. Das bedeutet aber auch: "Dark Fate" fehlt das gewisse, innovative Etwas, das Camerons "Terminator"-Filme aus den 1980er-Jahren auszeichnete. Die ersten beiden Teile sind Meilensteine des Sci-Fi-Kinos, was sich von "Terminator: Dark Fate" nicht behaupten lässt. Der Zuschauer bekommt ein tolles Spektakel geliefert – mehr aber auch nicht.

terminator dark fate linda hamilton arnold schwarzenegger fullscreen
Zwei alte Hasen, ein "dunkles Schicksal". Bild: © Twentieth Century Fox 2019
Mackenzie Davis ist als Grace der Inbegriff der Actionheldin! fullscreen
Mackenzie Davis ist als Grace der Inbegriff der Actionheldin! Bild: © Twentieth Century Fox 2019
Doppelt fies! Der neue Terminator, der Rev-9, kann sich zweiteilen. fullscreen
Doppelt fies! Der neue Terminator, der Rev-9, kann sich zweiteilen. Bild: © Twentieth Century Fox 2019
terminator dark fate linda hamilton arnold schwarzenegger
Mackenzie Davis ist als Grace der Inbegriff der Actionheldin!
Doppelt fies! Der neue Terminator, der Rev-9, kann sich zweiteilen.

Fazit: Der beste "Terminator" seit "T2" ...

... aber das ist ja auch nicht schwer. Immerhin macht es uns "Dark Fate" leicht, die misslungenen Sequels nach "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" zu vergessen. Und die Comebacks von Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger sind das Sahnehäubchen auf der actionreichen Nostalgie-Torte. "Terminator: Dark Fate" dürfte deshalb ein düsteres Schicksal an den Kinokassen erspart bleiben – aber "T2" ist und bleibt der beste Teil der Filmreihe.

Angebot
Terminator: Dark Fate
Terminator: Dark Fate
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Genre
    Sci-Fi, Action
  • Laufzeit
    2 Stunden 8 Minuten
  • Release
    24. Oktober 2019
  • FSK
    ab 16
TURN ON Score:
3,5von 5
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