Wer einen Tesla fährt, tankt kein Benzin, sondern lädt diesen mit Strom auf. Dafür stehen vielerorts sogenannte Tesla Supercharger zur Verfügung. Alles, was Du über die Ladestationen des US-Techkonzerns wissen musst, erfährst Du in der folgenden Übersicht.
- Tesla Supercharger an strategisch ausgewählten Standorten platziert
- Wie lange dauert der Ladevorgang?
- So viel kostet das Laden an Teslas Ladestationen
- V3 Supercharger mit höherer Ladegeschwindigkeit vor Einführung
Im März 2019 enthüllte Tesla den V3 Supercharger mit höherer Leistung und somit auch kürzerer Ladezeit. Doch was steckt eigentlich hinter den Ladestationen von Tesla, die auch hierzulande immer größere Verbreitung finden? Das Grundprinzip ist klar: Der Tesla wird per Schlauch mit einem Supercharger verbunden und erhält somit den für den Fahrbetrieb notwendigen Strom – schließlich sind alle Tesla-Modelle ausschließlich batteriebetrieben.
Tesla Supercharger an strategisch ausgewählten Standorten platziert
Der Strom eines Superchargers unterscheidet sich selbstredend nicht von Deinem Strom zuhause. Tesla hat die Ladestationen jedoch strategisch so günstig platziert, meist zwischen Städten und stark frequentierten Autobahnen, dass Tesla-Fahrer möglichst weite Strecken zurücklegen können – ohne Angst haben zu müssen, dass ihnen die Energie ausgeht.
Dank kluger Software profitierst Du als Tesla-Besitzer von zahlreichen Vorzügen. Verwendest Du etwa die Navigation Deines Teslas, wird Dich der integrierte Routenplaner automatisch über die Strecke mit den strategisch am besten platzierten Ladestationen leiten. In der Regel reichen bereits 30 Minuten Ladung, um entspannt weiterfahren zu können. Sobald Dein Tesla wieder einsatzbereit ist, bekommst Du per Smartphone-App direkt eine Benachrichtigung.

Wie lange dauert der Ladevorgang?
Doch wie lange dauert das Aufladen eines Teslas eigentlich tatsächlich? Zwar kannst Du bereits nach einer halben Stunde an der Ladestation wieder losdüsen – vollgeladen ist das E-Fahrzeug aber nach dieser Zeit natürlich nicht. Das Tesla Model 3 hat in der Basisausstattung etwa eine Batterie mit 50 kWh, während ein anderes Modell, das für höhere Reichweiten ausgelegt ist, einen 75-kWh-Energiespeicher besitzt. Eine Tesla-Ladestation mit einer Leistung von bis zu 145 kW kann pro Station zwei Autos mit jeweils maximal 120 kW mit Strom versorgen.
Das Tesla Model 3 kann innerhalb von 20 Minuten bis auf 50 Prozent aufgeladen werden, nach rund 75 Minuten an der Ladestation erreicht das E-Auto 100 Prozent. Zum Vergleich: Würdest Du Dein Tesla Model 3 zuhause an einem herkömmlichen Stromanschluss mit Energie versorgen, würde dieser Vorgang zwischen 20 und 30 Stunden dauern – im Alltag also kaum praktikabel.
So viel kostet das Laden an Teslas Ladestationen

Und was kostet der Spaß eigentlich? Klar ist: Das "Tanken" eines Teslas ist deutlich günstiger als bei Benzin oder Diesel. Während Tesla in den meisten Regionen nach Kilowattstunden abrechnet, erfolgte in Deutschland die Abrechnung lange Zeit auf Basis der Minuten an der Ladestation. Warum Deutschland eine Sonderstellung einnahm? Ganz einfach: Die Supercharger von Tesla entsprachen schlichtweg nicht dem deutschen Eichrecht. Deswegen wurde nach Minuten und nicht nach dem tatsächlichen Kilowattstundenverbrauch abgerechnet, was die fairere Variante darstellt.
Seit Ende April 2019 rechnet auch Tesla nach Kilowattstunde ab, da die aufgestellten Supercharger mittlerweile dem Eichrecht entsprechend angepasst wurden. Der Preis kann je nach Standort leicht variieren, beträgt im Schnitt jetzt aber nur noch 33 Cent pro kWh und nicht mehr 40 Cent. Der jeweils korrekte Preis wird über die Navigations-App des Teslas angezeigt.
Wie Tesla-Sprecher Stefan Keuchel auf Twitter verraten hat, basieren die Preise auf "einer Reihe unterschiedlicher Kriterien", die Tesla regelmäßig überprüfe. Das Ziel: "Das richtige Gleichgewicht für unsere Kunden sicherzustellen."
Tesla unterscheidet zwischen zwei Stufen: Stufe 1 gilt bei einer Ladung bis zu 60 kW, während alles darüber in Stufe 2 angesiedelt ist – und Stufe 2 ist doppelt so teuer wie Stufe 1. Die Bezahlung der Ladung erfolgt bequem über das Tesla-Kundenkonto. Große Preissprünge sollen nicht so schnell folgen: Tesla hat sich dazu verpflichtet, die Supercharger nicht zur Gewinnmaximierung zu nutzen. 1000 Kilometer Reichweite per Supercharge kosten demnach rund 45 Euro, eine vergleichbare Tankfüllung 103 Euro (Rechenbasis ist 1,28 Euro pro Liter).
Weltweit gibt es derzeit mehr als 1.400 Tesla Supercharger, die mehr als 12.000 Ladeplätze bereithalten. In Deutschland existieren (Stand: Oktober 2020) 79 Supercharger-Standorte (3 davon im Bau) – Tendenz steigend. Die Standorte finden sich auf dieser Liste von Tesla.
Klar ist auch: Von einem flächendeckenden Netz kann man (noch) nicht sprechen. Das ist aber nicht allzu dramatisch, schließlich können Teslas auch an gewöhnlichen Ladestationen mit Strom versorgt werden. Diese laden im Vergleich zum Supercharger aber langsamer.

Zusammenfassung
- Tesla nennt seine Ladestationen für E-Autos Supercharger
- Supercharger sind strategisch zwischen Städten und an stark frequentierten Autobahnen platziert
- In Deutschland gibt es rund 80 Tesla Supercharger (Stand: Oktober 2020) – Tendenz steigend
- Ein Tesla Model 3 erreicht nach 20 Minuten Ladung 50 Prozent Energie, nach 75 Minuten 100 Prozent
- Tesla unterscheidet in 2 Stufen: Stufe 1 beschreibt die Leistungsaufnahme bis 60 kW
- Stufe 2 ist die Ladung ab 60 kW
- Stufe 1 kostet die Hälfte von Stufe 2
- In Deutschland liegt der Preis aktuell bei 0,33 Euro pro kWh
- Eine neue Generation, der V3 Supercharger, wird ab dem vierten Quartal 2019 in Deutschland angeboten
- V3 Supercharger haben eine Leistung von 250 kW und können etwa ein Tesla Model 3 deutlich schneller aufladen