Am May the 4th may the force mit Disney+ sein, denn es startet die brandneue Serie "Star Wars: The Bad Batch". Pünktlich zum Star Wars Day wartet auf Fans der Sternensaga eine 70-minütige Pilotfolge, die ich mir im Vorfeld ansehen durfte. Landet Showrunner und "Star Wars"-Mastermind Dave Filoni nach "The Mandalorian" einen weiteren Volltreffer?
- Wer sind die "Bad Batch"?
- Wann spielt "Star Wars: The Bad Batch"?
- "The Bad Batch" nur für "Star Wars"-Insider?
- Fazit: Einschalten oder ausschalten?
Endlich gibt es wieder seriellen "Star Wars"-Nachschub. Seit dem Finale der zweiten "The Mandalorian"-Staffel im Dezember 2020 sind keine neuen Informationen aus dem Outer Rim zu uns vorgedrungen. Aber damit ist nun Schluss – Produzent und Showrunner Dave Filoni, der das "Star Wars"-Universum von George Lucas wie kein Zweiter versteht und weiterführt, meldet sich mit einer neuen Animationsserie zurück: "Star Wars: The Bad Batch".

Die Ähnlichkeit der Serie zu den anderen Animationsserien von Dave Filoni – "Star Wars: Rebels" und "Star Wars: The Clone Wars" ist unverkennbar und trägt eindeutig seine Handschrift. Das gilt auch für den Erzählstil von "The Bad Batch". Es geht um die Abenteuer der Elitesoldaten und wie sie versuchen, ihren Platz im Universum zu finden. Auf welcher Seite stehen sie eigentlich?
Grundsätzlich gehören sie der Republik an, aber rechtfertigt die Zugehörigkeit, alles hinzunehmen und zu befolgen? Sollten sie es wagen, sich gegen die übergroße Macht zu stellen oder wäre es nicht sogar cleverer, sich als Teil von ihnen auszugeben, aber am Ende andere Ziele zu verfolgen?
Brutale Gemetzel oder blutige Schlachten sucht man hierbei vergeblich. Aber dafür sind die "Star Wars"-Geschichten ohnehin nicht bekannt.
Wer sind die "Bad Batch"?
In der Serie wird im Laufe der ersten Episode ausführlich erklärt, um wen es sich bei der Gruppe namens "The Bad Batch" handelt. Es ist eine Elitegruppe von Klonen der Kloneinheit 99, die jedoch durch einen Defekt anders als die anderen Klone sind. Bei jedem sind spezielle Fähigkeiten wie Scharfsinn, wissenschaftliche Raffinesse, Zielgenauigkeit oder einfach pure Muskelkraft ausgeprägt.
Da sie ihre Aufträge bisher brav verfolgen, arbeiten sie weiterhin für die Republik und sind noch nicht negativ aufgefallen. Durch ihren Defekt, der sich auch auf Moralvorstellungen auswirkt – was Klone eigentlich nicht besitzen – hinterfragen sie jedoch ihre Aufträge mehr und mehr und agieren nicht blind.

Die Squad besteht aus den Charakteren Hunter, Crosshair, Echo, Wrecker und Tech. Hunter ist dabei der Anführer der Gruppe, der über ausgeprägte Sinneswahrnehmungen verfügt und das typische Bild "Harte Schale, weicher Kern" widerspiegelt. Crosshair ist der linientreue Scharfschütze, der von Hunters Entscheidungen herzlich wenig hält und sie regelmäßig infrage stellt.
Mein persönlicher Favorit ist Wrecker, der alte Haudegen. Er ist eindeutig der Sidekick der Gruppe, der nicht groß nachdenkt, sondern direkt zuhaut. Seine tumbe Art und Weise sorgt für die meisten Lacher in der Serie. Eines wird schnell klar: Trotz ihrer Eigenarten sind die fünf Außenseiter ein eingespieltes Team.
Dave Filoni hat die Fäden in der Hand
Filoni nimmt uns in der ersten Episode mit an die Hand, sodass wir gemeinsam mit der Squad in ein neues Abenteuer starten und erfahren, welche Hürden auf die andersartigen Elitekämpfer warten und warum sie überhaupt so anders, als alle anderen sind. Bisher zeichnet sich auch nicht ab, dass "The Bad Batch" eine ähnlich quest-artige Erzählweise wie "The Mandalorian" an den Tag legt. Die Realserie fällt im Vergleich zu den Animationsserien eindeutig aus dem Raster.
Dabei schöpft Filoni, der immer wieder eng mit George Lucas an der Charakterentwicklung arbeitet, aus den Vollen der kompletten Saga, schließt Plotholes und verknüpft zahlreiche Handlungsstränge unterschiedlicher Filme und Serien miteinander. Das führt dazu, dass das Auftreten von Großmoff Tarkin oder eine recht bekannte Ansprache von Palpatine Platz in "The Bad Batch" finden, ohne fragwürdig zu erscheinen.
Wann spielt "Star Wars: The Bad Batch"?
Zeitlich befinden wir uns nach den Klonkriegen und damit vor "Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith" sowie den letzten Episoden der Serie "Star Wars: The Clone Wars". Das wird auch direkt zu Beginn deutlich, als das Logo der Animationsserie symbolhaft verbrannt und durch "The Bad Batch" ersetzt wird.
Im Intro sehen wir unter anderem kurz Obi-Wan Kenobi und Mace Windu, wie sie sich gegen diverse Kampfdroiden zur Wehr setzen und Kanzler Palpatine vor einer geplanten Entführung retten. General Grievous hingegen hat sich ins Outer Rim verdünnisiert – um zu einem letzten Gegenschlag auszuholen. Dann wird die Order 66 ausgerufen. Genau hier setzt "Star Wars: The Bad Batch" ein.
Schon hier zeigt sich die Raffinesse von Dave Filoni. Es ist das perfekte Beispiel, das zeigt, wie der Serienschöpfer die Zuschauer abholt und ihnen dabei hilft, die aktuelle Situation einzuordnen. Wer nur die Filme kennt, weiß nun, wo in etwa auf der Zeitlinie wir uns befinden. Wer jedoch tiefer in der Materie ist, weiß sofort, um wen es sich bei den zu Beginn gezeigten Jedi handelt, denn sie schlagen den Bogen zu "Star Wars: The Clone Wars". Ich gehe an dieser Stelle nicht näher ins Detail, um Dir das Überraschungsmoment nicht zu nehmen.
"The Bad Batch": Nur für "Star Wars"-Insider?
Wieder einmal beweist Dave Filoni ein feines Gespür für seine Zuschauer. Er nutzt die 70 Minuten lange erste Folge, um eine ausgiebige Einführung ins Thema vorzunehmen. Wie schon bei "The Mandalorian" gelingt ihm der Spagat, auf der einen Seite Neulinge in die Welt rund um "The Bad Batch" einzuführen, die vielleicht nur die neun Hauptfilme gesehen haben.
Auf der anderen Seite kommen aber auch all jene Fans auf ihre Kosten, die neben den Filmen auch das gesamte Serienrepertoire von "Star Wars: The Clone Wars" über "Star Wars: Rebels" bis hin zu "Star Wars: Resistance" und eben "The Mandalorian" verinnerlicht haben – und nach mehr gieren.
Fazit: Einschalten oder ausschalten?
Die erste Episode ist ein überraschend guter Einstieg in eine ganz neue Storyline der Sternensaga. Alleine das Ende der Folge hat Lust auf mehr gemacht. Besonders gut hat mir der gelungene Spagat von Filoni gefallen, der eben Neulinge als auch alteingesessene Fans abholt, ohne irgendjemanden vor den Kopf zu stoßen.
Somit: vielversprechender Pilot. Jetzt muss Filoni mit den folgenden Episoden von "The Bad Batch" nur beweisen, dass er das Niveau halten kann.