Der Kopfgeldjäger hat es geschafft, den Planeten mit heilem Raumschiff und Baby Yoda an Bord zu verlassen. In der dritten Folge der "Star Wars"-Serie "The Mandalorian", die nun bei Disney+ verfügbar ist, muss Mando "das Kind" nur noch abliefern, seinen Lohn einheimsen – und die Serie ist vorbei. Oder etwa doch nicht?
- "The Mandalorian", Staffel 1, Episode 3: Das ist passiert
- Das ist wirklich passiert
- Highlights in Folge 3: Meine drei Favoriten
- Der coolste Moment in Folge 3: Die Kindheitsgeschichte von Mando
"The Mandalorian", Staffel 1, Episode 3: Das ist passiert
Der Mandalorianer gibt "das Kind" bei seinem Auftraggeber ab, beschließt dann jedoch, gegen den Kodex der Kopfgeldjäger-Gilde zu verstoßen und Baby Yoda zurückzuholen.
Die Folge startet mit einer Szene im Raumschiff, die schon jetzt Gegenstand zahlloser Memes ist: Baby Yoda krabbelt aus seinem Bettchen und möchte mit der Kugel eines Schalthebels spielen. Es ist nicht nur eine putzige Szene, sie wird im Laufe der Folge auch noch wichtig.
Doch zunächst liefert der Mandalorianer das süße Findelkind ohne mit der Wimper zu zucken bei seinem Auftraggeber ab und bekommt dafür eine beachtliche Menge Beskar. Etwas kommt ihm jedoch komisch vor. Er hadert mit der Entscheidung, das Kind in die Hände von offensichtlichen Anhängern des gefallenen Imperiums zu übergeben und versucht angestrengt, die Kontrolle zu bewahren.

Währenddessen ist Mandos Auftraggeber (Werner Herzog) ganz entzückt von seiner Beute und befiehlt seinen Sturmtruppen, das unschuldige Kind in ein Hinterzimmer bringen. Baby Yoda sucht immer wieder hilfesuchend den Blick des Mandalorianers – ein herzzerreißendes Schauspiel! Doch bevor der Zuschauer sich so richtig im Mitleid für den kleinen Kerl suhlen kann, ist die Szene schon vorbei. Mando geht und lässt sein Findelkind in den Fängen seines Auftraggebers zurück, unwissend, was mit ihm passieren wird.
Mit dem verdienten Beskar soll nun erstmal eine neue Rüstung her. Der Kopfgeldjäger bringt den Stahl in das geheime unterirdische mandalorianische Waffenlager und trifft hier erstmals auf andere Mandalorianer. An diesem Punkt erfährt der Zuschauer mehr über die Vergangenheit dieses Volkes. Es gab eine große Säuberung, bei der das Imperium die Mandalorianer fast ausgelöscht hat. Daher halten es viele Mitglieder der Gilde für unangebracht, Beskar mit dem Zeichen des Imperiums anzunehmen. Mandos Schmiedin ist allerdings anderer Meinung und fertigt dem Mandalorianer seine Rüstung an.

Mit neuer Rüstung und neuem Auftrag in der Tasche macht sich der schweigsame Kopfgeldjäger auf ins nächste Abenteuer. Beim Blick auf den Schalthebel in seinem Raumschiff, mit dem Baby Yoda gespielt hat, ändert er jedoch seinen Plan und kehrt um. Mando nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Geräte und Waffen, um sich zu seinem Findelkind durchzukämpfen. Er schaltet einen Sturmtruppler nach dem anderen aus, in dieser Szene kommt richtiges Western-Feeling auf.
Der Kampf geht auch nach Mandos Flucht weiter. Er hat seinen Auftraggeber hintergangen und mit dem Kodex der Kopfgeldjäger gebrochen, nun ist auf ihn ein Kopfgeld ausgesetzt. Er wird von den Mitgliedern der Gilde attackiert, muss mit Baby Yoda in Deckung gehen. Im letzten Moment kommen ihm Mandalorianer zur Hilfe und schalten die anderen Kopfgeldjäger aus. Das Findelkind und sein Beschützer können fliehen.
Das ist wirklich passiert
In der dritten Episode von "The Mandalorian" tritt anstelle des Wüstensands die graue Kulisse, die bereits den Serienauftakt dominiert hat. Das Setting passt zur neuen Folge, die einen bedrohlichen und verwegenen Touch an den Tag legt. Mit der putzigen Baby-Yoda-Szene zu Beginn muss sich der Zuschauer erst einmal zufriedengeben. Und dann werden die Augen feucht, als Mando sein Findelkind abliefert. Ich konnte es beim Schauen kaum fassen: Wie kann er das diesem süßen Geschöpf nur antun?
Die nachfolgende spektakuläre Befreiungsaktion entpuppt sich als das komplexeste Set Piece, das die Serie bisher zu bieten hat. In Folge zwei hat sich der Mandalorianer geradezu stümperhaft verhalten, das haben viele Zuschauer kritisiert. Nun darf Mando zeigen, was er kann. Sturmtruppler und Kopfgeldjäger schaltet er zunächst im Alleingang aus. Flammenwerfer und Laserstrahlen wechseln sich munter ab. Als ihn die Angreifer einkesseln, wird aber auch dem "exzellentesten Kopfgeldjäger" mulmig. Dank der Verstärkung erreicht er schließlich doch sein Schiff und verschwindet einmal mehr in der ewigen Finsternis des Weltraums.

Die Langatmigkeit, mit der die Geschichte bisher erzählt wurde, wird im Finale der dritten Episode aufgewirbelt wie der Staub in einer abgelegenen Westernstadt. Die Folge entlässt den Zuschauer mit Herzklopfen und einem Cliffhanger – und offenbart den wahren Kern der Serie: "The Mandalorian" ist eine genauso berechenbare wie unberechenbare Geschichte, die den Zuschauer verdutzt und mitfiebern lässt und die Baby Yoda als offensichtlichen Star präsentiert. Einer der größten Vorzüge der Serie ist es aber auch, dem Mandalorianer beim Fallen und Stolpern zuzusehen.
Highlights in Folge 3: Meine drei Favoriten
1. Baby Yoda beim Spielen
Baby Yoda ist einfach zum Anbeißen süß! Umso erfreulicher ist es, dass das Findelkind gleich in den ersten Minuten in voller Größe gezeigt wird. Der Kleine wickelt nicht nur den Mandalorianer um den Finger, sondern auch den Zuschauer.
2. Die Vergangenheit der Mandalorianer
Im dritten Kapitel wird die Geschichte der Mandalorianer erzählt. Das ist interessant und lässt den Zuschauer tiefer in das Sci-Fi-Universum eintauchen. Ein Leckerbissen für alle, die nicht eh schon der Ober-Nerd in Sachen Star Wars sind.
3. Spektakuläre Flucht
Die Flucht mit Baby Yoda unterm Arm ist Nervenkitzel pur. Erst habe ich die Daumen gedrückt, dass der Mandalorianer umkehrt und sein Findelkind zurückholt; dann, dass er sich an den Wachen vorbeischleichen kann und schlussendlich, dass beide heil flüchten können. Ein heilloses Durcheinander mit Happy End.

Der coolste Moment in Folge 3: Die Kindheitsgeschichte von Mando
Mein Highlight der dritten Folge sind die immer wiederkehrenden Szenen aus der Kindheit des Mandalorianers. Der Zuschauer erfährt, wie der Kopfgeldjäger zu dem wurde, was er heute ist. Die kurzen Ausschnitte zeigen, wie seine Heimatstadt angegriffen und seine Eltern getötet wurden. Als Kind versteckt sich Mando in einem Bunker unter der Erde und wird ebenfalls beinahe getötet. In einem letzten Flashback ist dann zu sehen, wie die Mandalorianer ihn retten und mit einem Jetpack davontragen. Vermutlich ist er deshalb einer von ihnen geworden.