"The Walking Dead"-Review: Endlich fliegen ein bisschen die Fetzen!

In Episode 13 von "The Walking Dead"-Staffel 9 muss es Daryl mit Beta aufnehmen.
In Episode 13 von "The Walking Dead"-Staffel 9 muss es Daryl mit Beta aufnehmen. Bild: © Gene Page/AMC 2019

Das Finale von Staffel 9 rückt unaufhaltsam näher. Kein Wunder, dass bei "The Walking Dead" langsam aber sicher an der Spannungsschraube gedreht wird. Und das beschert uns nicht nur endlich den ersten großen Showdown zwischen Daryl und Beta. Wir bekommen es auch mit einer ganz neuen Gruppe Überlebender zu tun. Was genau in Episode 13 passiert ist, liest Du in unserem Review.

Achtung, Spoiler!
Der folgende Artikel ist voller Spoiler zur dreizehnten "The Walking Dead"-Folge von Staffel 9. Weiterlesen also auf eigene Gefahr.

Kein Wiedersehen mit Negan, aber ...

So viel sei direkt vorweggesagt: Wer sich von Episode 13 ein weiteres Wiedersehen mit Anti-Held-in-Arbeit Negan erhofft hat, der wird in dieser Woche bitter enttäuscht. Denn die gesamte Handlung der "Engpass" betitelten Folge von Staffel 9 dreht sich um Daryls kleine Gruppe von Flüchtigen und die ganz eigenen Probleme des Königreichs rund um die Vorbereitungen des kommenden Jahrmarktes aka Handelsmesse.

Die gute Nachricht: Vor allem bei Daryl und Co. geht es ordentlich zur Sache. Wie schon im Teaser-Clip zu Episode 13 angedeutet, dürfen wir uns endlich über den ersten richtigen Kampf zwischen unserem liebsten Armbrustschützen und Beta freuen. Und: Als Darsteller Ryan Hurst in der vergangenen Woche bereits angekündigt hatte, es handele sich um eine drei Seiten lange Szene im Drehbuch, hat er tatsächlich nicht zu viel versprochen.

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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Jace Downs/AMC 2019

Alle hören auf Connie – sogar Hund

Zunächst einmal muss sich Daryl aber mit der Tatsache abfinden, dass seine gesamte Mini-Gruppe besser auf Neuzugang Connie hört, als auf ihn. Obwohl sie ja nicht sprechen kann. Hund eingeschlossen. Autsch.

Zum Glück scheint er den kleinen Schnitzer in seinem Ego aber ziemlich schnell ziemlich gut wegzustecken. Und immerhin stellt sich der Plan der früheren Reporterin als sehr aussichtsreich heraus. Wenn die Auseinandersetzung mit den sie verfolgenden Whisperern schon unausweichlich ist, dann kann man sie schließlich zumindest nach den eigenen Regeln ablaufen lassen. Chancen erhöhen und so ...

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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Gene Page/AMC 2019
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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Gene Page/AMC 2019
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"Alpha schickt keine Armee, weil sie das gar nicht muss. Sie schickt Beta."

Alphas Ein-Mann-Armee kommt denn auch brav mit seinen Whisperern und den obligatorischen "Wächtern" – wie die Gruppe ihre Beißer nennt – anmarschiert. Und ich habe ein bisschen das Gefühl, das Showrunner Angela Kang die Bühne gezielt für den Showdown zwischen Daryl und Beta bereiten möchte. Immerhin läuft es schon beinahe zu glatt, wie die Beißer brav hinter den Barrikaden zurückbleiben, und Connie und Henry die anderen Whisperer (mehr oder weniger) einfach ausschalten.

Dafür dürfen sich die beiden Alphamännchen im Folgenden gleich mehrere Minuten lang durch Episode 13 prügeln – und gehen dabei sogar durch Wände. Na gut, es sind nur halb fertige Leichtbauwände. Aber immerhin. So oder so macht es ziemlichen Spaß, den beiden beim Verprügeln zuzusehen. Wenn auch manche Stellen etwas dick aufgetragen sind. Ich denke da vor allem an das Messer in Betas Schulter, das ihn so gar nicht zu jucken scheint. Etwas viel Mr. Hyde, würde ich sagen.

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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Gene Page/AMC 2019
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Das war's schon?

Von daher bin ich auch etwas ernüchtert, als die Schlägerei am Ende mit einem gezielten Schubs in den leeren Fahrstuhlschacht so einfach beendet ist. Mein erster Gedanke: Also wenn es das für Beta schon gewesen sein soll, dann war das ein ganz schön mickriger Auftritt. Immerhin sieht die Handlung der zugrunde liegenden Comics noch so einiges für die Figur vor.

Insofern bin ich tatsächlich etwas erleichtert, als der Zweite in der Whisperer-Rangordnung kurz vor Schluss doch noch ächzend und grummelnd im Schacht wieder zu sich kommt. Da sind Daryl und Co. zwar schon lange auf dem Weg nach Alexandria, um den leicht angeschnitzten Henry verarzten zu lassen, aber zumindest stehen die Chancen auf weitere Showdowns wieder ziemlich gut.

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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Gene Page/AMC 2019

War's das mit dem "The Walking Dead"- Jahrmarkt? Natürlich nicht!

Während es bei Daryl und Co. also hoch hergeht, sieht im Königreich zunächst alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aus. Bis Jerry und sein Trüppchen um all ihre Sachen erleichtert von einer Erkundungstour zurückkommen. Mit Erpresserbrief in der Tasche.

Was tut man also, wenn man Carol Peletier ist und jemand das eigene Heim bedroht? Man sattelt zusammen mit dem Ehemann/König auf und nimmt sich die neuen Bösewichte vor. Ausnahmsweise ist es dann aber tatsächlich Carol, die Ezekiel während der Ausspähaktion davon überzeugt, doch vielleicht erst mal mit den Highwaymen (wie sich die fremde Gruppe nennt) zu reden. "[...] Sie haben euch nicht getötet. Verdammt noch mal, sie haben sogar einen Brief geschrieben – und der war sogar grammatikalisch korrekt." Grammatikalisch korrekter Erpresserbrief? Damit kann man arbeiten ... Oder so.

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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Jace Downs/AMC 2019
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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Jace Downs/AMC 2019
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Obwohl die folgenden Verhandlungen schon beinahe wider Erwarten am Ende sogar gut ausgehen (weil Carol die Gruppe mit einer Kinovorstellung geködert hat?!), traue ich den Highwaymen irgendwie nicht. Allen voran Anführer Ozzy. Bösewichte, die noch in der Episode ihrer Einführung zu Verbündeten werden? Das ist für "TWD"-Verhältnisse einfach zu ... einfach. Ob ich mit meinem Gefühl richtig liege, wird wohl aber frühestens die kommende Episode von Staffel 9 zeigen, immerhin haben die Highwaymen kein direktes Comic-Vorbild.

Da war doch noch was ...

Ist eigentlich sonst noch jemandem der Gedanke gekommen, dass sich die Highwaymen nur um das Königreich herum breitmachen konnten, weil Königin Carol seinerzeit Jeds Gruppe marodierender Saviors in einer Nacht und Nebel Aktion ausgeschaltet hat? Das nennt man dann wohl sich selbst in den Fuß geschossen ... Den Pappmaschee-Tiger auf dem Balkon als Tribut an Shiva fand ich dagegen richtig nett.

Henry wiederum darf sich während der Hochhausaktion über sein ganz eigenes kleines Erfolgserlebnis in Sachen Liebesdingen freuen. Immerhin schafft er es endlich, richtig mit Lydia anzubandeln. Derart mit Endorphinen vollgepumpt kämpft es sich natürlich gleich besser. Ein bisschen erinnert es dann aber doch zu sehr an "Romeo und Julia", wie er mit Lydia fliehen will. Die Kinder zweier verfeindeter Häuser – na, irgendwer?

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"The Walking Dead"-Szenenbild Bild: © Jace Downs/AMC 2019

Mein Fazit zur dreizehnten "The Walking Dead"-Folge von Staffel 9

Insgesamt hat Showrunner Angela Kang mit "Engpass" eine wirklich sehenswerte Folge abgeliefert – auch wenn mich die diversen impliziten Literaturverweise schon beinahe etwas amüsiert haben. Abgesehen davon konnte Episode 13 in Sachen Action durchaus überzeugen. Mit den Highwaymen haben wir eine neue Gruppe, über die es sich vortrefflich rätseln lässt. Und man spürt förmlich, wie sich die Spannung zum großen Finale von Staffel 9 hin zu verdichten beginnt. Immerhin bleiben uns bis dahin nur noch drei Folgen.

Gedanken, die mir nach Episode 13 noch im Kopf herumschwirren

  • Wie hat Beta diesen Sturz so vergleichsweise unbeschadet überlebt?
  • Kann man den Highwaymen wirklich trauen?
  • Was hat Daryl vor? Der nächste Abgang steht angesichts Drei-Jahresvertrag immerhin sicher nicht an ...
  • Beichtet Carol die Jed-Aktion vielleicht doch noch irgendwann?

TURN ON-Score: 3/5

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