In Folge 12 lief vor allem für Negan so gut wie nichts nach Plan – was in Episode 13 der aktuellen "The Walking Dead"-Staffel vor allem (auch) für die Bewohner des Hilltop dramatische Folgen hat. Genaueres liest Du in unserem Review.
Jetzt bricht die Hölle los
Zugegeben, in Episode 12 ging es vergleichsweise ruhig zu. Zumindest auf dem Hilltop. Man könnte es wohl als die Ruhe vor dem Sturm beschreiben, denn in der aktuellen "Der Weg der Toten" betitelten Folge ist von Ruhe weit und breit nichts mehr zu spüren.
Gleichzeitig liefert Episode 13 nicht auf eine einzige meiner nach der vergangenen Woche noch herumschwirrenden Fragen eine Antwort. Ganz im Gegenteil. Doch bei all dem, was in der aktuellen Folge los ist, bleibt kaum Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Außer vielleicht: Wo steckt Negan? Von dem fehlt in dieser Episode nämlich jede Spur ...
Anders sieht es bei Simon aus: Der setzt alles daran, seinen Plan zur Auslöschung des Hilltop in die Tat umzusetzen. Dafür nutzt er zwar noch die Machtlegitimation durch Negan, doch es ist klar, dass er das nicht lange aufrechterhalten wird. Falls er nach dieser Folge überhaupt noch Gelegenheit dazu hat.
Gut vorbereitet ist halb gewonnen?
Ich gebe zu, ich konnte mir ein wenig Schadenfreude nicht verkneifen, als Simon das selbstgefällige Grinsen angesichts der netten Hilltop-Begrüßung aus dem Gesicht fiel. Die von ihm scheinbar als doofe Bauern abgestempelten Überlebenden waren unter Maggies Führung nämlich ziemlich gut vorbereitet. Und bereiteten den Saviors eine unliebsame Überraschung nach der anderen.
Hier hat "The Walking Dead" in der aktuellen Folge tatsächlich mal wieder tief in die Action-Kiste gegriffen (und die Handlung schlauerweise in die Nacht verlegt). Maggies verkappte Guerilla-Taktik und die nicht ganz so gelungene Gegenwehr der Saviors erinnert stark an frühere Zeiten, als die Quoten der Serie noch deutlich besser waren – ich denke hier an den Kampf in und um Woodbury in Staffel 3. Ein Trend, der sich tatsächlich schon in den letzten Folgen abzuzeichnen begann und vielleicht dafür spricht, dass die Serie zum Ende von Staffel 8 hin endlich zu alter Stärke zurückfindet.

Der Weg der Toten
Als die Saviors erfolgreich in die Flucht geschlagen sind, beginnt für Maggie und die Hilltop-Bewohner erst mal das große Aufräumen – und Wunden lecken. Leider viel zu sprichwörtlich, denn neben vielen Toten sind auch zahlreiche Verletzte zu beklagen. Was noch keiner ahnt: Die Saviors haben der Community damit eine "nette" Überraschung frei Haus geliefert.
Ein wenig fies ist es schon, zu wissen, was auf die Hilltop-Bewohner noch zukommen wird, während sie im Haupthaus eine Krankenstation einrichten (in direkter Nähe zu Judith und Gracie!) und sich vorerst in Sicherheit wiegen. Vielleicht noch fieser ist allerdings der Twist, den die Macher hier für Carol bereithalten, denn einer der Verletzten ist Tobin aus Alexandria.
Natürlich bekommt Carol die Gelegenheit zur emotionalen Aussprache mit ihrem Ex-Lover und natürlich verwandelt er sich als Erster in einen Beißer, nur um am Ende von der scheinbar so toughen Zombiekillerin ausgeschaltet zu werden. Aber das Ganze geht ihr merklich an die Substanz. Ob hier wieder ein kleiner Abgang à la Staffel 6 vorbereitet wird?
Neue Verbündete
Zu allem Überfluss verschwindet im Chaos, das infolge der Beißer-Überraschung entstanden ist, nicht nur ein großer Teil der gefangenen Saviors inklusive Gregory, sondern auch der kleine Henry ist wie vom Erdboden verschluckt. Einerseits denke ich mir, "Du blödes Kind!", immerhin ist es Henrys Schuld, dass die Saviors aus ihrem Gefängnis entkommen konnten. Andererseits ist es ziemlich fies, wie Carol scheinbar ein zweites Sophia-Gate erleben muss. Aber noch sollten wir die Hoffnung für den Mini-Kämpfer vielleicht nicht ganz so schnell aufgeben.
Außerdem sollte wohl erwähnt werden, das nicht alle Saviors geflohen sind. Einige sind geblieben und versuchen aktiv, den Hilltopbewohnern zu helfen. Auch Alden ist unter ihnen, der sich bereits in den letzten paar Folgen einen gewissen Draht zu Maggie aufgebaut hat. Zumindest ein paar neue Verbündete hat das Ganze der Community also eingebracht und einmal mehr unterstrichen, das eben doch nicht alle so einfach in Schwarz und Weiß getrennt werden können.
Bahnt sich hier der nächste Todesfall an? Oder auch zwei ...?
Das macht auch ein Streit zwischen Tara und Daryl deutlich, die über Dwight aneinandergeraten. Allerdings spricht sich Tara überraschenderweise für den wieder zu seinen Kumpanen zurückgekehrten Savior aus und verweist auf ihre eigene frühere Gefolgschaft zum Governor. Ich bin gespannt, ob ihr Vertrauen in Dwight noch belohnt wird – und ob sie es erleben wird. Immerhin ist spätestens zum Ende von Episode 13 hin klar, dass auch Tara durch die Wunde, die Simon ihr mit seiner präparierten Axt zugefügt hat, todgeweiht ist.
Und was ist eigentlich mit Rick? Zwar haben wir nicht gesehen, mit welcher Waffe er im Kampf verletzt wurde, aber dass er eine Wunde davongetragen hat, ist sicher. Die Macher werden doch wohl nicht schon wieder einen Grimes über die Klinge springen lassen?!
Da war doch noch was
Auch Morgan hat in Episode 13 übrigens ziemlich zu kämpfen, allerdings mit seinen ganz eigenen Dämonen. Immer wieder erscheint ihm der Geist von Gavin und quält ihn mit Vorwürfen. "Es wäre deine Pflicht gewesen, nur deine", soll dabei wohl auf die Tatsache verweisen, dass klein Henry den fiesen Savior getötet hat, und nicht Morgan selbst.
Es scheint ganz so, als würden die Macher hier Morgans Abgang Richtung "Fear the Walking Dead" vorbereiten, denn das letzte Mal, als Morgan dermaßen neben der Spur war, ist er alleine durch die Wälder getigert und dann irgendwann auf Eastman getroffen. Ob die Verantwortlichen wohl versuchen wollen, den Trick für das anstehende Crossover noch einmal zu benutzen?
Mein Fazit zur dreizehnten "The Walking Dead"-Folge von Staffel 8
In Episode 13 geht es extrem dramatisch zur Sache und es gelingt der Serie gekonnt, die Zuschauer bei der Stange zu halten. Einerseits möchte man sich mit Maggie und ihren Leuten über den Etappensieg gegen die Saviors freuen. Andererseits wussten wir schon seit Folge 11, welchen kleinen Trick Negans Leute noch in der Hinterhand hatten. Gespannte Erwartung war daher die ganze Zeit angesagt.
Insgesamt merkt man der "Der Weg der Toten" betitelten Folge von Staffel 8 deutlich an, dass sich die Handlung auf das große Finale in Episode 16 hin zuzuspitzen beginnt. Es wird spannend sein, zu sehen, ob die Macher den positiven Trend aufrechterhalten werden können.
Gedanken, die mir nach Episode 13 noch im Kopf herumschwirren
- Wo steckt Negan?
- Macht Henry jetzt einen auf Sophia?
- Was haben die Macher noch mit Alden geplant? Der (Ex-)Savior wird viel zu prominent vorgeführt, als dass da nicht noch was kommen könnte ...
- Dreht Morgan jetzt wieder durch?
- Müssen Tara und Rick als Nächste dran glauben?
TURN ON-Score: 4/5