Schnöde Bilderrahmen mit Urlaubsfotos und Familienmitgliedern hat wahrscheinlich jeder zu Hause an der Wand hängen. Aber warum nicht mal etwas mehr Magie in den heimischen Flur bringen – beispielsweise mit dem Kickstarter-Projekt Slow Dance. Der Rahmen verpasst Objekten auf zauberhafte Weise einen Slow Motion-Effekt.
Auf Kickstarter sorgt derzeit ein neues Projekt für Aufsehen, das so gar nichts mit den üblichen Finanzierungen für Dokus oder Brettspiele gemein hat: Slow Dance ist ein Gadget, das Wissenschaft und Kunst miteinander vereint. Auf den ersten Blick wirkt das "Gerät" wie ein ganz normaler Bilderrahmen – nur ohne Bild und ohne Glas. In Wahrheit versetzt der Rahmen jedoch beliebige Objekte, die hineingestellt werden, in eine Art Zeitlupen-Tanz. So eine abgefahrene Wanddeko haben wahrscheinlich nur die Wenigsten zu Hause.
Slow Dance: Bilderrahmen mit mehreren Zeitlupen-Modi
Im Lieferumfang von Slow Dance sind zwei Federn enthalten, die per Knopfdruck in drei unterschiedliche Slow Motion-Bewegungen versetzt werden können. Zur Auswahl stehen die Modi Slow Dance, Double Trouble und Pop and Lock. Getreu seines Namens versetzt Slow Dance das Objekt in eine Zeitlupen-Bewegung. Double Trouble hingegen lässt das Objekt so wirken, als ob es sich während der Bewegung in zwei Teile aufspaltet. Pop and Lock schließlich lässt das Objekt scheinbar durch den Raum springen und erzeugt einen Effekt wie in einem 30er-Jahre-Film. Bedient wird der Bilderrahmen durch ein Feld an der Unterseite. Dort können die drei Modi eingestellt und die Helligkeit verändert werden. Zudem befindet sich dort auch der Stromanschluss für Slow Dance.

Und wie funktioniert das Ganze nun?
Ohne länger auf die Folter zu spannen: Slow Dance arbeitet natürlich nicht mit Zaubertricks à la Harry Potter, um Objekte in Zeitlupe zu versetzen. Tatsächlich macht sich das clevere Kickstarter-Projekt einen einfachen wissenschaftlichen Vorgang zunutze: den Stroboskop-Effekt oder auch Nachbildwirkung. Dieser wird bei Kunstinstallationen und natürlich in Diskotheken schon länger verwendet, ist in privaten Haushalten aber noch kaum verbreitet. Der Slow Dance-Bilderrahmen setzt dafür auf ein LED-Licht, das etwa 80 Mal pro Sekunde blinkt – viel zu schnell also, als dass das menschliche Auge überhaupt ein Blinken bemerken würde. Ganz ähnlich funktioniert auch der Fernseher, bei dem Einzelbilder so schnell angezeigt werden, dass eine flüssige Bewegung entsteht.
Kombiniert mit einem Motor, der Objekte wie die Federn mit hoher Frequenz vibrieren lässt, entsteht bei Slow Dance der "magische" Zeitlupen-Effekt. Bei den unterschiedlichen Slow Motion-Modi des Bilderrahmens wird einfach nur das Timing der Stroboskop-Lichter verändert. Das Tolle an Slow Dance: Die mitgelieferten Federn sind nur Beispielobjekte und können dank der Gummiband-Befestigung ganz einfach gegen beliebige andere Objekte ausgetauscht werden. Du willst lieber eine Blume oder ein Blatt in Zeitlupe versetzen? Mit Slow Dance kein Problem.
Slow Dance erscheint im Frühjahr 2017
Slow Dance scheint bei der Kickstarter-Gemeinde großen Anklang zu finden. Obwohl die Finanzierungskampagne noch fast einen Monat läuft, wurde das Ziel von 70.000 US-Dollar bereits deutlich überschritten. Aktuell konnten die Entwickler bereits mehr als 150.000 US-Dollar via Crowdfunding einnehmen. Slow Dance gab es in mehreren Frühbucher-Paketen mit einem Preis zwischen 199 US-Dollar und 229 US-Dollar – diese sind inzwischen allerdings leider alle bereits vergriffen. Aktuell verfügbar ist nur noch das Standard-Paket für 249 US-Dollar. Die Auslieferung von Slow Dance soll im März 2017 erfolgen. Im Lieferumfang sind zwei Federn, ein Standfuß und eine Wandhalterung enthalten. Der Ursprung von Slow Dance ist übrigens ein Hochzeitsgeschenk: Die Entwickler bauten Anfang 2015 den ersten Zeitlupen-Bilderrahmen für ein befreundetes Hochzeitspaar, der mittlerweile Hunderte Stunden ohne Probleme lief.