Gehörst Du zu denjenigen, die Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk den Rücken kehren wollen? Dann wirf einen Blick auf diese Twitter-Alternativen. Wir stellen Dir sechs soziale Netzwerke zum Informieren und zum Austausch mit anderen vor.
- Mastodon: Die Open-Source-Alternative
- Reddit: Diskutieren in thematisch organisierten Gruppen
- Discord: Für virtuelle Treffen mit Deiner Community
- Tumblr: Mehr Blogsammlung als soziales Netzwerk
- CounterSocial: Das Anti-Netzwerk ohne Trolle & Fake News
- Facebook: Mit Freunden & Familie in Kontakt bleiben
Im Oktober 2022 war es offiziell: Elon Musk kauft Twitter für 44 Milliarden US-Dollar. Das sorgt für Unruhe, nicht nur unter den Mitarbeitern, sondern auch unter den Nutzern. Der Milliardär hat offenbar einiges mit dem Netzwerk vor – im Zentrum steht für ihn aktuell die Meinungsfreiheit. Doch was Musk darunter versteht und was das für Twitter bedeutet, ist umstritten.
Viele User kehren der App deswegen bereits den Rücken und sind auf der Suche nach einer Twitter-Alternative. Zwar gibt es kaum andere Netzwerke, die an Twitters Größe und Reichweite herankommen. Doch je nachdem, wofür Du Twitter hauptsächlich nutzt – zum Beispiel für einen News-Überblick, zum Werben für Deine Arbeit oder zum Austausch mit anderen –, gibt es durchaus Alternativen, die einen Blick wert sind. Wir stellen Dir sechs kostenlose Plattformen vor.
Mastodon: Die Open-Source-Alternative

Als Twitter-Alternative wird derzeit vor allem Mastodon gehandelt. Es kommt dem Original sehr nahe, ist aber nicht profitorientiert. Bei Mastodon handelt es sich um ein Open-Source-Projekt, das mit dezentralen Plattformen arbeitet. Du trittst nicht dem Netzwerk bei, sondern einem Server, der von einer Organisation, einer Person oder einer Gruppe von Menschen verwaltet wird – einer sogenannten Instanz. Jede Instanz legt ihre eigenen Moderationsregeln fest. Du kannst Instanzen von unterschiedlichen Servern folgen und auch eigene anlegen. Die bekannteste findest Du unter mastodon.social.
Statt Tweets sendest Du bei Mastodon sogenannte Toots. Pro Post sind bis zu 500 Wörter erlaubt. Wie bei Twitter, Instagram und anderen Netzwerken werden Hashtags genutzt, um Toots zu bestimmten Themen zu finden. Du kannst Dir Mastodon kostenlos als App für Android oder für iOS herunterladen und nach Instanzen zu verschiedenen Themen und in unterschiedlichen Sprachen suchen. Einigen kannst Du direkt folgen, andere haben Wartelisten.
Noch ist Mastodon aber sehr klein im Vergleich zu Twitter, außerdem hat der Dienst aufgrund seiner dezentralen Struktur häufiger mit technischen Problemen zu kämpfen.
Reddit: Diskutieren in thematisch organisierten Gruppen

Eines der bekannteren Netzwerke zum Austausch mit Gleichgesinnten ist Reddit. Die Plattform ist anders organisiert als Twitter – nicht als Feed, sondern aufgeteilt in viele Untergruppen, die sogenannten Subreddits. Du findest Subreddits zu fast jedem erdenklichen Thema, auch zu Nischenthemen, und kannst ihnen beitreten. Jeder Subreddit hat seine eigenen Regeln. Moderatoren können Dich rauswerfen, wenn Du dagegen verstößt.
Du kannst eigene Themen einbringen und die Diskussion im Subreddit verfolgen. Außerdem ist es möglich, Themen oder Kommentare zu einem Thema mit einem Up- oder Downvote zu versehen. Kommentare mit vielen Upvotes werden weiter oben im Thread angezeigt.
Da Reddit wirklich groß ist, kann es eine Weile dauern, bis Du die Themen gefunden hast, die Dich interessieren.
Discord: Für virtuelle Treffen mit Deiner Community

Eine weitere Plattform mit großer internationaler Community ist Discord. Der Dienst will einen Ort bieten, an dem Du Dich thematisch austauschen oder einfach Zeit mit Freunden verbringen kannst. Das geht mittels Textnachrichten, Video- und Sprachanrufen. Dateien lassen sich ebenfalls versenden. Du kannst bei Discord beispielsweise einen Sprachkanal eröffnen und Freunde auf Deinem Server kommen einfach dazu, wenn sie Zeit haben.
Die Oberfläche von Discord ist anpassbar und die Administratoren legen die Moderationsregeln für ihre Server fest. Ein wenig technisches Verständnis ist allerdings Voraussetzung für die Nutzung, die Einstiegshürde liegt also etwas höher als bei Twitter. Die Discord-App kannst Du kostenlos für Desktop und als mobile Anwendung herunterladen.
Tumblr: Mehr Blogsammlung als soziales Netzwerk

Tumblr gibt es bereits seit 2007. Die Blogging-Plattform bietet die Möglichkeit, Texte, Bilder oder Videos zu teilen und zu diskutieren. Du kannst Personen folgen und in einer Art Feed durch deren jüngste Einträge scrollen. Gefällt Dir ein Beitrag, kannst Du ihn "rebloggen", also in Deinem Feed – oder alternativ auch in anderen Netzwerken – teilen.
Die Nutzung von Tumblr an sich ist kostenlos. Der Dienst finanziert sich durch Werbung, die Du nur loswirst, wenn Du ein kostenpflichtiges Abo abschließt.
CounterSocial: Das Anti-Netzwerk ohne Trolle & Fake News

Vieles, was an Social Media stört, findet bei CounterSocial keinen Platz. Die Plattform hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass es keine Trolle, keinen Missbrauch, keine Fake News und auch keine Werbung gibt. Um die Verbreitung von Desinformationen zu verhindern, werden Accounts aus bestimmten Ländern blockiert – etwa aus Russland, China, dem Iran, Nordkorea, Pakistan und Syrien.
CounterSocial basiert übrigens auf dem Code einer anderen Twitter-Alternative, dem oben vorgestellten Mastodon. Allerdings bietet die Plattform noch mehr technische Möglichkeiten: Neben Nachrichten, Videokonferenzen gehören dazu auch VR-Funktionen. Du kannst bestimmten Hashtags oder Nutzern folgen und Dich über die aktuelle Newslage informieren. Vor allem englischsprachige Nachrichtenkanäle sind zahlreich bei CounterSocial vertreten. Anmeldung und Nutzung des Netzwerks sind kostenlos, es gibt aber einen kostenpflichtigen Pro-Account, der Zusatzfunktionen wie News-Videos bietet.
Größter Nachteil von CounterSocial ist die wenig intuitive Bedienung. Die Vielzahl an Funktionen und die Nachrichtenflut machen es nicht einfach, sich zurechtzufinden. Die Einstiegshürde ist damit deutlich höher als bei Twitter.
Facebook: Mit Freunden & Familie in Kontakt bleiben

Die letzte Twitter-Alternative in dieser Liste benötigt keine große Vorstellung. Wer nicht auf Facebook ist, hat sicherlich seine Gründe dafür – die Werbung, der vom Algorithmus bestimmte Feed und die Verletzungen der Privatsphäre sind nur einige Beispiele. Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass Facebook immer noch eine riesige Plattform ist. Die Chance, dass Du dort alte Freunde und Bekannte oder Verwandte antriffst, ist groß. Zumindest für die Möglichkeit, mit Personen in Kontakt zu bleiben, sollte Facebook als Twitter-Alternative nicht unerwähnt bleiben.
Aber was ist mit Instagram oder TikTok? Natürlich gibt es viele weitere – auch große – soziale Netzwerke. Wir haben uns in diesem Artikel jedoch auf textbasierte Plattformen konzentriert. Im Gegensatz zu Twitter fokussiert sich Instagram eher auf Bilder und Videos, TikTok rein auf Videoformate.
Darüber hinaus sind Xing und LinkedIn die geeigneten Anlaufstellen für berufliche Zwecke, DeviantArt bietet der Künstler-Community eine Plattform.