Die digitale Kommunikation entwickelt sich rasant. Auch Twitter möchte mehr als ein Wörtchen mitreden, testet seit 2020 Twitter Spaces und erinnert damit stark an die Clubhouse-App. Was sich in den virtuellen Audio-Räumen seitdem getan hat und wie sie funktionieren, erfährst Du hier.
Von André Gabriel
- Twitter Spaces: Grundregeln
- Eigenen Twitter Space erstellen
- Was geschieht mit den Spaces-Daten?
- Zusammenfassung
Streng genommen ist eine Live-Audio-Unterhaltung in erster Linie eine moderne Formulierung für ein persönliches Gespräch – ob von Angesicht zu Angesicht oder per Telefon. Auch Online-Lösungen gibt es inzwischen reichlich, doch Twitter setzt mit Spaces mehrere Nummern größer an und bietet den Nutzern eine potenziell globalere Option zur direkten Kommunikation – auch wenn die meisten nur zuhören dürfen.
Twitter Spaces: Grundregeln
Nachdem Twitter Spaces im begrenzten Rahmen getestet wurde, steht das Feature inzwischen allen Accounts mit mindestens 600 Followern zur Verfügung. Derzeit funktioniert der Dienst nur auf mobilen Geräten via Android und iOS, doch eine Ausweitung auf twitter.com ist geplant.
Aktuell sind Spaces auf Twitter öffentlich, sodass auch Menschen in den virtuellen Audio-Raum gelangen, wenn sie dem Host nicht folgen. Ob der Anbieter perspektivisch Privat-Spaces erlaubt, bleibt abzuwarten. Allgemein deckt sich das Prinzip mit dem grundlegenden Geschäftsmodell, weil auch Tweets öffentlich sind, doch Twitter lässt sich die optionale Privatisierung offen und schreibt auf der offiziellen Hilfeseite: "Vorerst sind alle Spaces öffentlich".
Spaces erscheinen im oberen Bereich bei den Fleets. Wer einen Raum betritt, ist in der Regel nur Zuhörer – dahingehend ist die Anzahl tatsächlich unbegrenzt. Gleichzeitig sprechen dürfen einschließlich der gastgebenden Person allerdings nur elf. Strenge Regeln bei Twitter Spaces: Wer den Mund aufmachen und Gehör finden möchte, bittet einfach um Erlaubnis. Es sei denn, man wurde direkt eingeladen (Standardeinstellung) oder für den spezifischen Twitter Space gilt die vom Gastgeber definierte Regel, dass alle Teilnehmer, denen er selbst folgt, eine Sprecherlaubnis haben.
Grundsätzlich hält die gastgebende Person das organisatorische Zepter fest in der Hand. Dazu gehört auch die Erlaubnis von Untertiteln, deren Anzeige die Zuhörer wiederum individuell bestimmen können, sobald die Funktion aktiv ist.
Eigenen Twitter Space erstellen
Dir stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, einen eigenen Twitter Space zu eröffnen: Drücke das "Tweet verfassen"-Symbol so lang, bis sich eine Auswahl öffnet, in der Du ein rautenförmiges Zeichen aus mehreren Kreisen siehst – das ist das Spaces-Symbol. Zur Erinnerung: Nur wer mehr als 600 Follower hat, kann Twitter Spaces momentan erstellen. Alle anderen sollten das Symbol nicht sehen. Alternativ tippst Du auf Dein Profilbild in Fleets und anschließend rechts auf "Spaces". Danach benennst Du den Audio-Raum und startest ihn.

Wer den Space eröffnet, fungiert als Host mit besonderen Rechten. Zwar sind die Räume für alle offen, nachdem der Space-Link als Tweet veröffentlicht wurde, doch Gastgeber können per direkter Nachricht auch gezielt einladen. Zum Start befinden sie sich allein im Raum und auch das eigene Mikrofon ist noch deaktiviert. Erst durch Antippen des Befehls "Deinen Space starten" geht es richtig los.
Sobald sich andere Teilnehmen im Raum befinden, kann der Host sie gezielt fragen, ob sie sprechen möchten – über ein Symbol mit zwei Personen oder über das Profilbild des Zuhörers. Auch der umgekehrte Weg ist möglich, indem zuhörende Personen einen Sprechwunsch äußern. So schnell der erteilt ist, kann er auch wieder abzwitschern, denn der Gastgeber kann Teilnehmer stummschalten, aus dem Twitter Space entfernen, melden und blockieren.
Was geschieht mit den Spaces-Daten?
Ein Twitter Space ist nur im Live-Status zugänglich. Danach können auch ehemalige Gastgeber den beendeten Raum nicht mehr betreten oder die Inhalte abrufen. Kopien der Daten liegen für einen Mindestzeitraum von 30 Tagen auf einem Twitter-Server, um sie im Fall eines Regelverstoßes überprüfen zu können. Wenn dem so ist, verlängert sich die Frist um 90 Tage, um den Sachverhalt zu klären – das schließt auch mögliche Einsprüche seitens der User ein.
Das Melden von Verstößen obliegt nicht allein der gastgebenden Person. Alle Teilnehmer, das betrifft auch Zuhörer, können andere oder den gesamten Twitter Space melden. Für Ersteres genügt ein Antippen des entsprechenden Profils, die Auswahl der Melden-Funktion und die Angabe eines Grundes.
Zusammenfassung
- Twitter Spaces sind virtuelle Räume für Audio-Unterhaltungen.
- Nach der Testphase öffnete Twitter die Spaces für alle Nutzer mit mindestens 600 Followern.
- Sobald ein Space live ist, können ihn alle Twitter-Nutzer betreten – "privat" gibt es derzeit nicht.
- Aktuell können bis zu elf Personen parallel sprechen, die Zahl möglicher Zuhörer ist unbegrenzt.
- Wer einen Twitter Space eröffnet, genießt als Gastgeber die meisten Rechte.
- Nach dem Ende eines Spaces speichert Twitter die Audiodaten für mindestens 30 Tage.