"Uncharted 4" im Test: Das beste Spiel für die PS4!

Uncharted 4
Uncharted 4 Bild: © Naughty Dog 2016

Gleich in der ersten Minute zeigt uns "Uncharted 4", was es zu bieten hat: Wir befinden uns auf dem Ozean mitten in einem wilden Schiffskampf. Überall um uns herum schlagen Raketen ein, feindliche Schiffe beschießen uns, die Wellen sind hoch, das Unwetter peitscht den Regen über das Wasser.

Wir sind, wie schon in den ersten drei Teilen der Spiele-Reihe, Abenteurer und Schatzsucher Nathan Drake, der gerade im hohen Bogen von seinem Schiff ins Meer geschleudert wird.

Totgesagte leben länger

Das Spiel versetzt uns im ersten Kapitel zurück in Nathans Kindheit. Mit Hausarrest landen wir auf unserem Zimmer im Waisenhaus und dürfen nicht mit auf eine Bibellesung. Zum Glück sehen wir draußen auf den Dächern unseren älteren Bruder Sam. In bester Klettermanier bahnen wir uns also heimlich einen Weg über die Dächer und Türme raus aus dem Gelände. Leider eröffnet Sam uns, dass er für ein Jahr weggehen wird – aber nicht ohne uns noch auf einen kleinen Raubzug mitzunehmen. Von ihm haben wir alles gelernt, was uns im weiteren Leben während zahlreicher Schatzsuchen geholfen hat. Nach einem Zeitsprung sind wir erwachsen und prügeln uns auf dem Gelände eines Gefängnisses in Panama. Als wir versuchen zu fliehen, wird unser Bruder getroffen. Im Glauben er sei tot, retten wir uns.

15 Jahre später ist unser Actionheld schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Er hat sich zur Ruhe gesetzt, wohnt mit seiner Frau Elena, die früher zusammen mit Nathan viele Schatzsuchen gemeistert hat, in einem Häuschen und seine einzigen Abenteuer bestehen aus offiziell genehmigten Tauchgängen, um gesunkene Zugwaggons oder ähnliche Dinge der Neuzeit zu bergen – bis plötzlich unser totgesagter Bruder in unserem langweiligen Büro auftaucht und wir einen Auftrag erhalten, den wir nicht ablehnen können. Gemeinsam mit unserem alten Bekannten Victor "Sully" Sullivan stürzen wir uns wieder in ein aufregendes Abenteuer.

Kletterpartien in schwindelerregender Höhe dürfen natürlich nicht fehlen. fullscreen
Kletterpartien in schwindelerregender Höhe dürfen natürlich nicht fehlen. Bild: © Naughty Dog 2016
Auch Nathans Kumpel Sully ist wieder mit dabei. fullscreen
Auch Nathans Kumpel Sully ist wieder mit dabei. Bild: © Naughty Dog 2016
Unter Wasser gibt es diverse Schätze zu entdecken. fullscreen
Unter Wasser gibt es diverse Schätze zu entdecken. Bild: © Naughty Dog 2016
Kletterpartien in schwindelerregender Höhe dürfen natürlich nicht fehlen.
Auch Nathans Kumpel Sully ist wieder mit dabei.
Unter Wasser gibt es diverse Schätze zu entdecken.

Bombastische Grafik

Grafisch haben die Entwickler von Naughty Dog alles gegeben. Bei jeder neuen Einstellung denke ich nur "Boah, sind das toll aus!" Bevor ich irgendwo lang laufe, bestaune ich erst einmal die Umgebung und mache Fotos. Ein bisschen komme ich mir vor wie ein Tourist in einem Exploration-Game, aber die Licht- und Schatteneffekte sind einfach zu gut. Sie verleihen der Welt sehr authentische Stimmungen. Die Dächer glitzern im Mondlicht, Texturen sind hoch aufgelöst und extrem scharf. Beispielsweise finden wir in einem dschungelähnlichen Gebiet kaum Pflanzen, die so aussehen als hätte der Entwickler Copy und Paste gedrückt. Die Liebe zum Detail wird jedem von euch auffallen. Sehr selten ruckelt es mal kurz oder das Spiel lädt Texturen nach.

Auch die Charaktere wirken fast schon lebensecht. Ihre Animationen sind flüssig und bis auf ein paar selten auftretende Grafikfehler sehr gut durchdacht. Zusätzlich fügt sich die Musik- und Soundkulisse nahtlos in die verschiedenen Szenen ein. So zieht uns das Spiel mit allen Sinnen komplett in die Welt von Nathan Drake. Beim Spielen eine Pause machen? Fans der Serie werden das wohl kaum schaffen!

Klettern, schießen, klettern, schießen...

Unsere Hauptaufgaben sind nach wie vor das Klettern in schwindelerregenden Höhen und die Actionpassagen mit Schießen oder Prügeln. Das macht die Spielreihe aus und sorgt auch im mittlerweile vierten Teil nicht für Langeweile. Die Kletterpassagen haben viele sich abwechselnde Elemente und bieten auch ein paar unvorhersehbare Überraschungen.

Die Schießszenen sind kinoreif inszeniert und dadurch gefühlt lebendiger. Die Gegner wirken ein bisschen cleverer als im letzten Teil, nur wenige Idioten sind uns planlos und ohne Deckung vor die Pistole gehüpft. Außerdem könnt ihr endlich auch schleichen und müsst die Gegner gar nicht unbedingt ausschalten. Übrigens: Versteckt ihr euch zum Beispiel im hohen Gras, tun das eure Verbündeten auch. Und im Gegensatz zu dieser Situation in "The Last of Us" funktioniert das in "Uncharted 4" viel besser und sie bleiben WIRKLICH außer Sichtweite der Gegner. Entscheidet ihr euch doch für den Kampf, gibt es auch ein paar amüsante Möglichkeiten die Gegner aus dem Verkehr zu ziehen. Beispielsweise fliegt ihr mit eurem neuen Greifhaken, der beim Klettern und Schwingen eine echte Hilfe ist, auf den Angreifer zu, haut ihn um und greift euch währenddessen auch noch seine Waffe. Schade ist nur, dass wir gegen immer die gleichen Typen kämpfen, hier gibt sehr wenig Abwechslung.

Neben schießen und klettern lösen wir wieder besondere Rätsel, die dieses Mal von meisterhaften Piraten im 17. Jahrhundert gebaut wurden. Diese wirken imposant und machen sehr viel Spaß. Immer mit dabei: Nathan Drakes Notizbuch, in dem er alles mit wunderschönen Skizzen festhält, sodass wir uns auch an alles erinnern.

In "Uncharted 4" wird natürlich wieder reichlich geballert. fullscreen
In "Uncharted 4" wird natürlich wieder reichlich geballert. Bild: © Naughty Dog 2016
Aber auch der Nahkampf kommt nicht zu kurz. fullscreen
Aber auch der Nahkampf kommt nicht zu kurz. Bild: © Naughty Dog 2016
In "Uncharted 4" wird natürlich wieder reichlich geballert.
Aber auch der Nahkampf kommt nicht zu kurz.

Sehr guter Humor

Aufgefallenen sind uns außerdem vor allem die witzigen und sinnvollen Dialoge zwischen den Charakteren. Sie klettern nicht stumm nebeneinander her, sondern unterhalten sich so, wie wir es in der echten Welt wahrscheinlich auch tun würden. Die Beziehung zwischen den Brüdern Nathan und Sam ist amüsant und so eng als wäre Sam nie weg gewesen. Das ist für uns als Spieler sehr hilfreich, denn Sam gibt uns immer wieder Hinweise, wenn wir nicht weiterkommen.

Besonders cool sind auch versteckte Easter Eggs, über die ihr euch beim Spielen sicherlich kaputt lachen werdet. Welche das sind, verraten wir deshalb nicht. Wie gewohnt können wir auch wieder an teilweise echt schwierigen Stellen Schätze finden, die wir für Playstation-Trophäen sammeln.

Im Gegensatz zu den vergangenen Teilen sind die Spielweltabschnitte um einiges größer geworden. So groß, dass wir uns sogar mal mit dem Auto fortbewegen müssen. Dennoch hat "Uncharted 4" nichts mit einem Open-World-Spiel gemeinsam. Die Story läuft komplett linear ab, wir können lediglich zum Suchen nach eben erwähnten Schätzen durch die Gegend streifen. Das ist ein bisschen schade. Mehr zum Entdecken wäre an dieser Stelle toll gewesen.

Fazit: Das beste PS4-Spiel am Markt

Sollte der vierte Teil von "Uncharted" wirklich der Letzte sein, haben wir einen krönenden Abschluss mit riesigem Feuerwerk bekommen. Das Spiel übertrifft seine Vorgänger in allen Kategorien und auch die Story lässt uns wie bei einem Blockbuster in mehr als 20 Kapiteln und etwa 10 Stunden Spielspaß ganz schön viel durchmachen. Grafisch ist das Action-Abenteuer einfach nur bombastisch. Viereinhalb Jahre warten haben sich gelohnt. Bisher ist "Uncharted 4" das beste und schönste Spiel für die Playstation 4.

Zum Zeitpunkt des Reviews konnten wir den Multiplayer-Modus leider noch nicht testen.

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