Die Welt von Harry Potter wird von vielen verschiedenen zauberhaften Charakteren und Wesen bevölkert. J.K. Rowling tobte sich jedoch nicht nur beim Aussehen und Verhalten von Hermine, Dumbledore und Co. aus, auch bei der Namensgebung hat sich die britische Autorin etwas gedacht. Diese mehr oder weniger versteckten Bedeutungen haben die Namen unserer neun Lieblingscharaktere.
- Harry Potter
- Draco Malfoy
- Albus Dumbledore
- Hermine Granger
- Remus Lupin
- Rubeus Hagrid
- Minerva McGonagall
- Tom Riddle
- Sirius Black
Harry Potter

Trotz seiner bedeutenden Rolle in der Buch- und Filmreihe scheint Harry Potters Name sehr schlicht und unbedeutend. Das täuscht allerdings. So kam der Name Harry im mittelalterlichen England als Koseform von "Henry" – im deutschen Heinrich – auf. Und dieser ist seit jeher ein beliebter Name für Thronanwärter im englischen Königshaus. Außerdem weiß die Website von J.K. Rowling namens Pottermore, dass der Name Harry mit dem germanischen Wort "Heri" verwandt ist, das Armee bedeutet. Und wer leitete Dumbledores Armee? Genau, Harry!
Draco Malfoy

Harrys ewiger Widersacher, abgesehen von dem, dessen Name nicht genannt werden darf, ist der goldgelockte – okay, gegelte – Draco Malfoy. Doch wo die Haarfarbe täuscht, spricht der Name Bände. Draco ist das lateinische Wort für einen Feuer speienden Drachen. Und auch der Nachname klingt nicht nach einem netten Zeitgenossen. "Mal" stammt aus dem altfranzösischen und bedeutet "schlecht" oder "böse". Die zweite Silbe ähnelt dem französischen "foi", das gleichbedeutend mit "Vertrauen" und "Glaube" ist. Heraus kommt "schlechter Glaube" und Rowling macht mehr als deutlich, was sie von Malfoy hält.
Albus Dumbledore

Auch der Schulleiter von Hogwarts hat von J.K. Rowling einen sprechenden Namen bekommen. Professor Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore – da kommen viele Bedeutungen zusammen. Fangen wir von vorne an: Albus bedeutet weiß und weist auf den Bart des Zauberers hin, könnte aber auch so ausgelegt werden, dass er weiße, also gute, Magie betreibt. Seine mittleren Namen Percival (der Name eines Ritters von Artus' Tafelrunde), Wulfric (Wolfkraft) und Brian (keltisch: nobel) weisen auf einen edlen Charakter hin. Und sein Nachname ist besonders niedlich: Es ist ein altertümlicher Name für die Hummel.
Hermine Granger

Als fleißigste und begabteste Hexe von Hogwarts weiß Hermine bestimmt ganz genau, was ihr Name bedeutet. Ihr Vorname, im englischen Hermione, ist derselbe, den in der griechischen Mythologie die Tochter der sagenhaften Helena von Troja und ihres Gatten König Menelaos trägt. Rowling übernahm den Namen allerdings aus Shakespeares "Wintermärchen", wie sie im Rahmen eines Events des National Press Club verriet: "Obwohl Hermione wenig Beziehung zu der Hermione [in 'Ein Wintermärchen'] hat, schien es wie ein Name, den ein Zahnärzte-Ehepaar seiner Tochter geben würde, um zu beweisen, wie schlau es ist".
Bei Hermines Nachnamen hat sich Rowling, ob gewollt oder nicht, wie bei Dumbeldore eine humorvolle Spitze erlaubt. Granger ist die Berufsbezeichnung für einen Gerichtsvollzieher. Und mit Hermines Rechthaberei ist das doch ganz passend.
Remus Lupin

War es eine Überraschung für Dich, dass Professor Lupin sich als Werwolf herausstellte? Dann hast Du wahrscheinlich im Lateinunterricht nicht aufgepasst. Der Name des Professors für dunkle Künste verrät nämlich alles: Remus verweist auf den Entstehungsmythos der Stadt Rom durch die Zwillinge Romulus und Remus, die von einer Wölfin großgezogen wurden. Dass Remus von seinem Bruder getötet wird, könnte auch als Hinweis gelesen werden, dass Lupin ein vorzeitiges Ende ereilt. Der Nachname Lupin verstärkt die Bedeutung nur noch. Er stammt von dem lateinischen "Lupinus", das so viel heißt wie "des Wolfs".
Rubeus Hagrid

Halbriese Hagrid gibt sein Herz nicht auf der Zunge aber in seinem Namen preis. So lässt sich Hagrid von "Hagridden" ableiten, was übersetzt "besorgt" heißt. Passen würde es, ist der Hüter von Hogwarts' Ländereien doch immer in Sorge um seine tierischen bis menschlichen Schützlinge wie Harry, Ron und Hermine. Laut Rowling handelt es sich jedoch um ein Dialektwort, das den Zustand bezeichnet, wenn man eine schlechte Nacht hatte, also verkatert ist. Und Hagrid ist einem guten Tropfen ja nie abgeneigt.
Das bringt uns auch gleich zum Vornamen Rubeus. Er stammt von dem lateinischen "rubere". Es bedeutet erröten oder schamrot sein. Und die Röte geht mit übermäßigem Alkoholgenuss auch bei Hagrid immer einher.
Minerva McGonagall

Als Leiterin des Hauses Gryffindor behält Professor McGonagall die Zügel in Hogwarts fest in ihrer Hand. Auch ihr Vorname tut ihre Qualitäten kund. Minerva ist die römische Göttin der Weisheit und Kriegsführung sowie die Schutzgöttin der Dichter und Lehrer. Das passt ganz ausgezeichnet auf die kenntnisreiche Lehrerin. Bei der Wahl des Nachnamens blitzt jedoch wieder Rowlings Humor durch. Sie benannte die Professorin nach William McGonagall, dem schlechtesten Dichter der britischen Geschichte. "Es war etwas Unwiderstehliches an [William McGonagalls] Namen und der Idee, dass eine solch brillante Frau [wie Professor McGonagall] eine entfernte Verwandte des lächerlichen McGonagall ist", verrät sie auf Pottermore.
Tom Riddle

Wie es sein Nachname (Riddle = Rätsel) schon andeutet, ist Tom Riddles Name ein echtes Mysterium. Der Spross einer reinblütigen Hexe und eines Muggels trägt einen recht gewöhnlichen Namen. Erst sein Mittelname Marvolo, der von seinem Großvater mütterlicherseits stammt, bringt Licht ins Dunkel. Alle drei Namen zusammen sind ein Anagram für "I am Lord Voldemort". Um sich von seiner Meinung nach niederen Herkunft zu lösen, schuf der begabte Jungzauberer diesen Kunstnamen und brachte Schrecken über die Zaubererwelt. Das Wort Voldemort stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie "Flug des Todes". Rowling wählte ihn, weil sie einen Namen brauchte, der "Macht und Exotik" ausstrahlt, wie Metro berichtet.
Sirius Black

Auch wenn Sirius Blacks Name eine Bedeutung in sich trägt, lässt er undurchsichtig, ob er zu den Guten oder Bösen gehört. Sirius ist ein Sternensystem, das Einigen vielleicht auch als Hundestern bekannt sein dürfte. Der Nachname des Askaban-Insassen lautet in der Übersetzung selbsterklärend schwarz. Sehr passend, ist Sirius Animagusform doch ein schwarzer Hund. Dass der Hundestern der hellste am Nachthimmel ist, könnte jedoch so interpretiert werden, dass Sirius sich von seiner dunklen Herkunft (Nachthimmel) zum Licht (Stern) abwendet oder so. Nur so eine Idee ...