Um einen Kamin in Gang zu bekommen, braucht man Holz, Feuer und ganz viel Pfadfinderwissen, richtig? Falsch! Auch Öfen sind im digitalen Zeitalter angekommen, regulieren sich automatisch und sind per App steuerbar.
Das können smarte Kamine
Weniger Rauch, eine Reduzierung der Schadstoffe und ein niedrigerer Holz- bzw. Pelletsverbrauch sind die wesentlichen Vorteile von intelligenten Öfen. Dazu kommt noch ein Plus an Bequemlichkeit. Kamine mit eingebautem Steuersystem lassen sich von unterwegs starten und können dem Nutzer per App mitteilen, wann der beste Punkt ist, um neues Holz nachzulegen.
Zusätzlich werden Nutzer per App über die aktuelle Hitzeentwicklung im Ofen und Wärmeleistung über die Zeit informiert. Einige Anbieter integrieren zudem auch einen Störungsmelder in ihre Anwendungen, der auf Probleme im Ofen hinweist. Praktisch! Alles übernimmt die Technik allerdings nicht. So automatisiert wie smarte Kamine auch sind, Holz oder Pellets müssen immer noch selbst nachgelegt werden. Völlig ohne Handarbeit gelingt der mollig warme Kaminabend also nicht.
So funktioniert's
Für die effiziente Verbrennung im Kamin sorgt unter anderem, die automatisch gesteuerte Luftzufuhr. Die entsprechenden Regulierungstechniken sind bei unterschiedlichen Herstellern und je nach Modell anders.
Einige Kamine haben zum Beispiel einen Schieber an der Ofentür, der sich automatisch schließt, oder eine Bimetall-Feder integriert, die sich je nach Temperatur ausdehnt oder zusammenzieht und so die Luftzufuhr reguliert. Ebenso gibt es Öfen, die zusätzlich mit einem Rauchsauger kombinierbar sind. Dieser wird auf dem Schornstein befestigt und sorgt dort für den idealen Luftzug, der sich ebenfalls nach Bedarf automatisch reguliert.
Ein zentraler Unterschied zu konventionellen Kaminen ist die Stromzufuhr, die intelligente Systeme benötigen. Für den Zugriff von unterwegs muss der Ofen außerdem mit dem Internet verbunden sein. Manche Anbieter bietet hier alternativ rein lokal funktionierende Netzwerke, die sich dann allerdings auch nur innerhalb der eigenen vier Wände aufrufen lassen und nicht von unterwegs.

Anbieter von smarten Öfen
Der dänische Kaminofen-Hersteller Aduro bietet verschiedene Hybridöfen an, die wahlweise mit Pellets oder Holz gefüttert werden können und sich komplett manuell genauso wie voll automatisch bedienen lassen. Dazu gehört der Aduro H1, der sich von unterwegs von Smartphone oder Tablet aus starten lässt, Temperaturkontrolle und sogar einstellbare Wochenprogramme bietet.
Ein weiterer Anbieter ist der deutsche Ofen-Hersteller Haas + Sohn. Dieser bietet ein WLAN-Modul an, mit dem neuere Modelle – wie der HSP 6 Helena Ru – auch nach der Installation noch fernsteuerbar werden. Der integrierte Raumfühler sorgt ab Werk dafür, dass die Raumtemperatur voll automatisch geregelt wird. Und auch ein intelligentes Überwachungssystem ist vorhanden.
Automatisch arbeitende Öfen hat auch der Hersteller Hwam aus Dänemark. Der Hwam 4540 zum Beispiel ist mit dem "SmartControl" System ausgestattet. Dies erlöst den Nutzer zwar nicht davon, den Kamin selbst anzufeuern, aber sobald der Ofen brennt, übernimmt das System die Regulierung automatisch. Via App braucht der Anwender dann nur noch die gewünschte Raumtemperatur einstellen.
Zusammenfassung
- Smarte Öfen regulieren ihre Verbrennung automatisch und lassen sich per App fernsteuern
- Zu den Vorteilen gehören eine Reduzierung von Schadstoffen und mehr Effizienz
- Smarte Öfen brauchen Strom und eine WLAN-Verbindung