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Von blutig bis bescheuert: 5 ungewöhnliche Filme zu Halloween

Halloween bedeutet: Licht aus, TV an und Horrorfilme gucken!
Halloween bedeutet: Licht aus, TV an und Horrorfilme gucken! Bild: © Pixabay 2018

Halloween ist für uns Gruselfreaks DAS Fest! Und dazu gehört natürlich auch ein zünftiger Horrorfilm. Aber jahrein, jahraus die immer gleichen Schinken gucken? Nicht mit uns! Wir verraten Dir fünf Geheimtipps, die den Puls in die Höhe treiben und Deine Halloween-Party garantiert unvergesslich machen.

John Carpenters Original-"Halloween" von 1978, das Stop-Motion-Puppenmärchen "A Nightmare Before Christmas" – alles tolle Filme, keine Frage. Vor allem an Halloween! Aber mal ehrlich: Diese Streifen hast Du vermutlich schon ein halbes Dutzend Mal gesehen, der ganz große Kick ist weg. Deswegen habe ich Dir heute ein paar eher unbekannte Perlen mitgebracht, die das gruseligste Fest des Jahres noch ein bisschen gruseliger machen.

Bei der Auswahl habe ich übrigens darauf geachtet, dass die genannten Filme ein bisschen zum Halloween-Spirit passen. Sie spielen also entweder direkt am 31. Oktober oder nehmen sich nicht ganz so bierernst. Schließlich geht es zu Halloween immer auch um Spaß, Nervenkitzel, mal ein bisschen über die Stränge zu schlagen. Langweilig ernst können wir dann ja wieder am nächsten Tag sein!

"Murder Party" (2007)

Warum?

"Murder Party" ist der erste Film, bei dem Jeremy Saulnier nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern auch Regie geführt hat – bevor er mit "Blue Ruin" und "Green Room" Genrefans auf der ganzen Welt begeisterte. Demzufolge ist dieses Frühwerk noch ein bisschen roh und ungeschliffen, zeigt aber schon Saulniers Vorliebe für abstruse Situationskomik und groteske Gewaltspitzen.

Wir begleiten den eigenbrötlerischen Christopher (Chris Sharp), der allen Mut zusammennimmt und einer ominösen Einladung zu einer geheimen Halloween-Party folgt. Und diese Nacht wird er garantiert nicht vergessen – denn er ist in die Fänge von exzentrischen Psychos geraten, die genauso durchgeknallt wie dämlich sind.

Beste Szene: 

Ich will wirklich keine der herrlich abgedrehten Szenen spoilen. Deswegen nur so viel: Das erste Todesopfer im Film stirbt auf eine so überraschende, unspektakuläre und bescheuerte Art, dass ich laut auflachen musste. DAS habe ich nicht kommen sehen. Wirst Du bestimmt auch nicht!

"Halloween III – Season of the Witch" (1982)

Warum?

Ja, ich weiß, "Halloween III" hat mit einem schlechten Image zu kämpfen: Kein Michael Myers! Keine Verbindung zu den vorherigen Teilen! Eine beknackte Story um tödliche Masken und einen alten Druiden-Fluch! Fans straften den experimentellsten aller "Halloween"-Filme damals gnadenlos ab.

Allerdings etwas zu Unrecht: "Halloween III" ist eine erfrischende Abwechslung vom berechenbaren Slasher-Einerlei und um Längen besser als so manche "echte" Fortsetzung der Reihe, die wir in den folgenden Jahren über uns ergehen lassen mussten (*hust* "Halloween Resurrection" *hust*). Und er passt einfach zu Halloween – wenn man ihn als spielfilmlange Version der "Geschichten aus der Gruft" begreift und generell ein Faible für Gruseltrash hat.

Beste Szene:

Ein kleiner Junge setzt eine der tödlichen Gruselmasken auf – und stirbt wohl einen der bizarrsten Tode der gesamten Serie, und das will schon was heißen. Ich ziehe bis heute meinen Hut davor, ein Kind sterben zu lassen. Das hat sich das maue Reboot von 2018 nicht getraut.

"Trick 'r Treat" (2007)

Warum?

Okay, diesen kleinen Kulthit dürften ein paar von Euch bereits kennen. Und wenn nicht – dann hast Du in ein paar Minuten vielleicht einen neuen Lieblingsfilm!

"Trick 'r Treat" ist ein waschechter Halloween-Film. In der fiktiven Stadt Warren Valley überschneiden sich am 31. Oktober fünf Gruselgeschichten mit wechselndem Figurenpersonal. Immer im Zentrum: Sam, das geheimnisvolle Kind mit einem Sack auf dem Kopf.

Regisseur Michael Dougherty drehte zuletzt den neuen "Godzilla", aber hier war er noch eine Spur kleiner unterwegs: Sein Liebesbrief an das gruseligste Fest im Jahr ist clever, witzig, charmant, originell und spielt gekonnt mit den Klischees des Genres.

Beste Szene: 

Tote Kinder erheben sich aus ihren Gräbern. Haha, nein, es war nur ein Streich, inszeniert von ein paar fiesen Kids! Anfangs. Aber dann kommen die echten toten Kinder – maximaler Grusel mit minimalen Mitteln.

"The Addams Family" (1991)

Warum?

Muss man die Addams Family wirklich noch vorstellen? 1964 lief die morbide Gruselsippe zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen, seitdem gehören Morticia und ihr Ehemann Gomez nebst der beiden Kinder Wednesday und Pugsley plus natürlich Butler Lurch und das Eiskalte Händchen zur Halloween-Kultur wie ausgehöhlte Kürbisse und Süßigkeiten.

Der erste Kinofilm von 1991 wirkt aus heutiger Sicht geradezu rührend altmodisch, macht dank toller Schauspieler und einer fast schon kindlichen Freude am Makabren aber immer noch Spaß. Nein, für gewaltgeile Gorehounds ist das hier nix – aber als sanften Start ins Genre gibt's für die Jüngeren nur wenige bessere Filme.

Beste Szene:

Jede mit Morticia und Gomez Addams (Anjelica Huston und Raul Julia). Die beiden sind schon lange ein Ehepaar und haben zwei Kinder, ihre Beziehung ist aber immer noch geprägt von Leidenschaft, Ekstase und tiefer Zuneigung. Diese beiden würden sich nie betrügen, stehen immer füreinander ein und vertrauen sich blind. Und dabei sind sie jederzeit so scharf aufeinander, dass fast der Bildschirm qualmt – kein Wunder, dass Morticia und Gomez ganz unironisch als eines der besten Leinwandpaare aller Zeiten gelten.

"House of 1000 Corpses" (2003)

Warum?

Ich weiß, dass ich mir jetzt keine Freunde mache. Rob Zombie gilt in feineren Kreisen als kompletter Schrott-Regisseur, der seine notorisch substanzlosen Filme mit Unmengen von krasser Gewalt und inszenatorischen Mätzchen aufwertet. Die Kritik greift zu kurz, enthält aber durchaus ein Körnchen Wahrheit – und das war auch schon bei seinem ersten Spielfilm so.

Trotzdem ist "House of 1000 Corpses" ein bestens geeigneter Halloween-Film: Er ist exzessiv und exzentrisch, geschmacklos und haarsträubend brutal. Außerdem führt er mit dem mordenden, fluchenden und Hühnchen-verkaufenden Psycho-Clown Dr. Spaulding eine absolute Kultfigur des Horrorgenres ein.

Nein, wirklich "gut" ist "House of 1000 Corpses" nicht. Aber ein durchgeknallter Liebesbrief an den stumpfen, provokanten und dreckigen Slasher an sich, quasi die Schock-Rock-Version vom "Texas Kettensägen-Massaker". Liebe ihn oder hasse ihn, aber keiner dreht Filme so wie Rob Zombie!

Beste Szene:

Cop Steve (der immer tolle Walton Goggins) kauert auf den Knien und wartet auf seine Exekution durch den irren Killer Otis Driftwood. Wie Regisseur Rob Zombie diese unangenehme Szene auskostet und bis zum Zerreißpunkt ausreizt, ist schlichtweg brillant. Das müssen selbst seine Kritiker zugeben.

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Mann, es war echt schwer, mich auf nur fünf Filme zu beschränken! Welche Highlights zu Halloween kannst Du mir und uns sonst noch empfehlen?
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