Von Capeside nach Hollywood: 12 Serien und Filme mit Michelle Williams

"Hi, welche Rolle darf's als Nächstes sein?"
"Hi, welche Rolle darf's als Nächstes sein?" Bild: © Sony Pictures Entertainment 2018

Michelle Williams bahnt sich schon früh ihren Weg nach Hollywood. Als Teenager feiert sie 1994 mit "Lassie" ihr Spielfilmdebüt, mit 18 Jahren gelingt ihr der Durchbruch als TV-Star. Heute ist Williams eine der gefragtesten Schauspielerinnen in der Traumfabrik, arbeitet mit Regiegrößen wie Martin Scorsese, Charlie Kaufman und Ang Lee zusammen. Zeit, einen Blick auf einige Highlights (und Fehlgriffe) ihrer Karriere zu werfen.

"Dawson's Creek"

Erscheinungsjahr: 1998 - 2003

Weltweit bekannt wird Michelle Williams als Jen Lindley in der 90er-Jahre-Jugendserie "Dawson's Creek". Und sie ist nicht der einzige Hollywoodstar, der seine ersten Schritte zum Ruhm in der fiktiven Kleinstadt Capeside tat: Auch Katie Holmes ("Batman Begins") und Joshua Jackson ("Fringe – Grenzfälle des FBI") feiern mit der TV-Show ihren Durchbruch.

Die Story des Teenie-Dramas ist ebenso simpel wie altbewährt: Die Highschool-Schüler Dawson, Joey und Pacey sind echte Sandkastenfreunde. Als jedoch die rebellische Jen nach Capeside zieht, kommt plötzlich Trubel in das kleine Provinznest und in die eingespielte Clique – jede Menge Gefühlschaos inklusive.

"Station Agent"

Erscheinungsjahr: 2003

Nach ihrer Rolle in "Dawson's Creek" kehrt Michelle Williams der TV-Landschaft lange den Rücken. Für sie selbst habe sich die Arbeit an der Jugendserie "schablonenhaft" und "wie ein Fließbandjob" angefühlt, bei dem sie wenig Mitspracherecht hatte, erklärt sie später im Interview mit People. Stattdessen widmet sich die Schauspielerin vermehrt Rollen in Independent-Filmen wie dem von Kritikern gelobten "Station Agent".

Darin spielt Williams die Bibliothekarin Emily, die ein romantisches Interesse für den kleinwüchsigen Fin (Peter Dinklage) entwickelt. Letzterer hasst die üblichen Reaktionen seiner Mitmenschen auf seine Körpergröße und flüchtet deshalb von der Großstadt aufs Land, wo ihm sein verstorbener Chef ein abgelegenes Zugdepot hinterlassen hat. Allerdings ist das neue Landleben nicht so einsam und ruhig, wie Fin es gerne hätte ...

"Brokeback Mountain"

Erscheinungsjahr: 2005

Für ihre Darbietung in Ang Lees "Brokeback Mountain" wird Michelle Williams nicht nur für einen Golden Globe und einen Oscar als "Beste Nebendarstellerin" nominiert, auch privat bringt sie das Drama voran: Bei den Dreharbeiten verliebt sie sich in ihren Co-Star Heath Ledger. Die Schauspieler sind bis September 2007 liiert, bekommen eine gemeinsame Tochter. Tragisch: Wenige Monate nach der Trennung stirbt Ledger an einem Medikamenten-Cocktail.

In "Brokeback Mountain" verkörpern Ledger und Williams ebenfalls ein Paar, ihre Charaktere sind sogar verheiratet. Eigentlich ist es jedoch die Liebesgeschichte zweier Männer, denn Rancher Ennis del Mar (Ledger) verliebt sich beim Hüten einer Viehherde inmitten von Bergen in den Rodeoreiter Jack Twist (Jake Gyllenhaal). Um den Schein zu wahren, unterdrücken jedoch beide Cowboys ihre Gefühle zueinander, heiraten eine Frau, beugen sich den Konventionen. Nur heimlich können sie ihre Liebe ausleben.

"Deception – Tödliche Versuchung"

Erscheinungsjahr: 2008

An der Seite von Ewan McGregor und Hugh Jackman ist Michelle Williams in "Deception – Tödliche Versuchung" zu sehen. Trotz der hochkarätigen Besetzung kassiert der Thriller miese Kritiken, die Wertung von nur elf Prozent positiven Bewertungen auf dem Portal Rotten Tomatoes spricht Bände. Immerhin: Williams selbst erntet für ihre Darstellung der Femme fatale "S" das eine oder andere Lob.

Der eher unscheinbare Wirtschaftsprüfer Jonathan McQuarry (McGregor) freundet sich mit dem aalglatten Anwalt Wyatt Bose (Jackman) an. Als die zwei Männer scheinbar zufällig ihre Handys vertauschen, erfährt McQuarry von "der Liste", einer Art exklusivem Sexclub, dessen einzige Regel absolute Anonymität ist. Blöd nur, dass sich McQuarry prompt in die schöne "S" (Williams) verguckt, daraufhin alle Tabus bricht und so in ein Netz aus Intrigen gerät.

"Synecdoche, New York"

Erscheinungsjahr: 2008

Noch im selben Jahr folgt die Zusammenarbeit mit Charlie Kaufman, der als Drehbuchautor von "Vergiss mein nicht!" zu diesem Zeitpunkt bereits einen Oscar in der Tasche hat. Die Tragikomödie mit dem etwas schrägen Titel "Synecdoche, New York" ist sein Regiedebüt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht allerdings nicht Michelle Williams' Charakter Claire, sondern Philip Seymour Hoffman als Theaterregisseur Caden Cotard. Letzterer hadert mit körperlichen Beschwerden, wird von seiner Frau verlassen und auch seine neue Beziehung geht in die Brüche – kurzum: Cotards Leben gerät völlig aus der Bahn. Um der unschönen Realität zu entfliehen, mietet er ein Kaufhaus mitten in New York, in dem er eine lebensgroße Nachbildung der Metropole samt Hunderter Statisten entstehen lässt.

"Blue Valentine"

Erscheinungsjahr: 2010

Ihre jeweils zweite Nominierung für einen Golden Globe und einen Oscar fährt Michelle Williams als Hauptdarstellerin von "Blue Valentine" ein – doch auch diesmal geht die Schauspielerin leer aus. Dabei ist das Beziehungsdrama von Dokumentarfilmer Derek Cianfrance wirklich sehenswert! Es wirkt wie die authentische Kehrseite zu all den rosaroten Hollywood-Liebesgeschichten, die der Zuschauer schon hundertmal zu sehen bekommen hat.

Es ist die Geschichte einer großen Liebe, die unaufhaltsam zerbricht. Zu Beginn finden der Möbelpacker Dean (Ryan Gosling) und die Medizinstudentin Cindy (Williams) zueinander. Sie verlieben sich, heiraten. Kind, Hund und Haus – es könnte perfekt sein, ist es aber nicht. Dean und Cindy leben sich auseinander und während er noch kämpft, distanziert sich Cindy immer weiter von ihrem Mann.

"Shutter Island"

Erscheinungsjahr: 2010

Auch dem Blockbuster-Kino ist Michelle Williams nicht abgeneigt. In Martin Scorseses "Shutter Island" spielt sie die verstorbene Ehefrau von Leonardo DiCaprios Charakter. Auch wenn Williams' Rolle vergleichsweise klein ist: Dieser fesselnde Thriller gehört auf jede Watchlist!

Die Story: US-Marshal Teddy Daniels (DiCaprio) landet mit seinem Partner Chuck (Mark Ruffalo) auf der abgelegenen Insel Shutter Island. Dort ist eine Patientin aus dem Ashecliffe Hospital verschwunden, einer Nervenheilanstalt für Schwerverbrecher. Schnell erhärtet sich bei Daniels der Verdacht, dass etwas auf der Insel nicht mit rechten Dingen zugeht ...

"My Week with Marilyn"

Erscheinungsjahr: 2011

Eine bis heute verehrte Hollywoodikone wie Marilyn Monroe zu verkörpern, ist sicherlich gewagt – für Michelle Williams zahlt sich das Risiko jedoch aus. Für ihre Darbietung wird Williams mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erntet sie einen Golden Globe.

"My Week with Marilyn" gewährt einen kurzen, emotionalen Einblick in das Leben von Marilyn Monroe. 1956 dreht das Sexsymbol in London die Komödie "Der Prinz und die Tänzerin". Zeitgleich verbringt sie dort die Flitterwochen mit ihrem dritten Ehemann, Arthur Miller (Dougray Scott). Nach einem Streit reist Letzterer jedoch zurück in die USA, woraufhin sich die von Selbstzweifeln geplagte, launische Diva dem jungen Produktionsassistenten Colin Clark (Eddie Redmayne) zuwendet. Mit ihm entflieht sie den hohen Erwartungen und dem schönen Schein Hollywoods – zumindest für eine kurze Weile.

"Manchester by the Sea"

Erscheinungsjahr: 2016

Ein Oscar für Michelle Williams ist längst überfällig, bis heute gab es jedoch keine Auszeichnung für die Amerikanerin. Dabei hat die Schauspielerin gleich viermal die Chance, einen der begehrten Filmpreise mit nach Hause zu nehmen. Nach Nominierungen für "Brokeback Mountain", "Blue Valentine" und "My Week with Marilyn" geht Williams bei den Oscars 2017 mit "Manchester by the Sea" als "Beste Nebendarstellerin" ins Rennen – und zieht erneut den Kürzeren.

In dem berührenden Drama spielt Williams die Ex-Frau von Protagonist Lee (Casey Affleck). Letzterer sieht sich nach dem Tod seines Bruders gezwungen, in seine Heimatstadt zurückzukehren, um sich um dessen Sohn Patrick (Lucas Hedges) zu kümmern. Mit dem Ort verbindet Lee jedoch eine traumatische Vergangenheit.

"Alles Geld der Welt"

Erscheinungsjahr: 2017

Ridley Scotts Entführungs-Thriller bleibt vor allem aufgrund der Skandale in Erinnerung, die seine Produktion überschatteten: Zunächst wurde Kevin Spacey, der eigentlich den milliardenschweren Öl-Magnaten J. Paul Getty spielte, aufgrund von Missbrauchsvorwürfen gegen den Schauspieler nachträglich aus dem fertigen Film geschnitten und durch Christopher Plummer ersetzt. Doch damit nicht genug: Für die nötigen Nachdrehs kassierte Mark Wahlberg über eine Million US-Dollar, Co-Star Michelle Williams hingegen nur einige tausend Dollar – eine Ungerechtigkeit, die die öffentliche Debatte über den Gender-Pay-Gap in Hollywood weiter anheizte.

Das liebe Geld ist auch im Film selbst Thema Nummer eins: 1973 wird der 16-jährige John Paul Getty III (Charlie Plummer) entführt. Die Kidnapper fordern von dessen steinreichen Großvater (Christopher Plummer) ein hohes Lösegeld – doch der misstrauische Patriarch will nicht zahlen. Er fürchtet Nachahmer, sollte er einmal einlenken. Verzweifelt kämpft Pauls Mutter Gail (Williams) darum, ihren hartherzigen Schwiegervater umzustimmen, und tut sich letztlich sogar mit dem ehemaligen CIA-Agenten Fletcher Chase (Wahlberg) zusammen. Unterdessen werden die Entführer immer ungeduldiger ...

"Greatest Showman"

Erscheinungsjahr: 2017

Die größte Stärke des Muscialfilms "Greatest Showman" ist zweifellos der Soundtrack: "This Is Me". Eine Hymne auf das Anderssein war nicht umsonst für einen Oscar nominiert und wurde bei den Golden Globes Awards 2018 als "Bester Filmsong" ausgezeichnet. Aber auch die Besetzung muss sich nicht verstecken, denn Hugh Jackman, Michelle Williams, Zac Efron, Zendaya und Co. liefern eine wahrlich mitreißende Show ab.

Der Film erzählt die Geschichte von P. T. Barnum (Jackman), einem mittellosen Träumer, der seine Jugendliebe aus gutem Hause (Williams) heiratet. Nachdem er seinen Schreibtischjob verliert, entschließt sich Barnum, ein Risiko einzugehen und seine Träume zu verfolgen – kurzerhand stellt er eine noch nie da gewesene Show auf die Beine.

"Venom"

Erscheinungsjahr: 2018

Beinahe jeder große Hollywoodstar taucht heutzutage in mindestens einer Comicverfilmung auf – bei Michelle Williams ist es "Venom". Auch im kommenden Sequel wird die Schauspielerin als Anwältin Anne Weying, ihres Zeichens Ex-Verlobte von Protagonist Eddie Brock, zurückkehren. Besonders auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Regisseur, Andy Serkis, freue sie sich schon, schwärmt Williams im Interview mit Yahoo Entertainment.

Im ersten Film schnüffelt der Journalist Eddie Brock dem Unternehmer Carlton Drake hinterher und kommt dabei mit einem außerirdischen Symbionten in Kontakt. Das Wesen namens Venom verschmilzt mit Eddie, verleiht ihm übermenschliche Kraft – schreckt allerdings auch vor Gewalt nicht zurück, um zu bekommen, was es will.

Ausblick: Kommende Filme und Serien mit Michelle Williams

  • "Venom: Let There Be Carnage" (Comicverfilmung; Kinostart: 24. Juni 2021)
  • "The Challenger" (Biopic, historisches Drama; Kinostart: tba)
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