Schräge Charaktere und skurrile Storys: Wenn die Coen-Brüder Filme drehen, sind das die beiden Hauptbestandteile. Da Joel und Ethan Coen bisher schon über 20 Produktionen abgeschlossen haben, habe ich mir meine neun Highlights ihrer Regiearbeiten herausgepickt und in dieser Liste zusammengestellt.
- "Fargo – Blutiger Schnee" (1996)
- "The Big Lebowski" (1998)
- "O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee" (2000)
- "No Country for Old Men" (2007)
- "Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?" (2008)
- "A Serious Man" (2009)
- "True Grit – Vergeltung" (2010)
- "Inside Llewyn Davis" (2013)
- "Hail, Caesar!" (2016)
"Fargo – Blutiger Schnee" (1996)
Gleich mit ihrem ersten erfolgreichen Film gelang den Coen-Brüdern prompt ein Volltreffer: "Fargo" ist ein gelungener Genremix aus Thriller und tiefschwarzer Komödie, in dem es um einen zunächst völlig harmlosen Erpressungsversuch geht, der jedoch einen ganz und gar ungeplanten Weg einschlägt ...
- Ach was?! Wer sich schon mal gewundert hat, warum Frances McDormand in gleich mehreren Filmen der Coen-Brüder mitspielt: Seit 1984 ist sie mit Joel Coen glücklich verheiratet.
"The Big Lebowski" (1998)
Wenn es um seinen Teppich geht, hört beim "Dude" Lebowski (Jeff Bridges) der Spaß aber auf! Nachdem er mit dem gleichnamigen Millionär verwechselt wurde, haben die Gangster, die auf ein Vermögen hofften, auf den Teppich des Bademantelträgers uriniert. Nun will der "Dude" vom reichen Lebowski das Geld für die Reinigung zurück. Das bekommt er allerdings nur, wenn er für seinen Namensvetter einen nicht ganz legalen Job erledigt ...
- Ach was?! Im Film trägt Jeff Bridges einige seiner privaten Kleidungsstücke. Die durchsichtigen Gummisandalen zum Beispiel besitzt und trägt er angeblich heute noch!
"O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee" (2000)
In den 1930er-Jahren gelingt es drei Verbrechern, aus dem Knast zu entkommen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem geheimnisvollen Schatz, treffen dabei aber auf zahlreiche Personen und Gruppierungen, die ihr Vorhaben zu einem skurrilen Abenteuer werden lassen.
- Ach was?! Für den Film mit George Clooney sollen die Coen-Brüder vor allem durch "Der Zauberer von Oz" inspiriert worden sein. "Alles, was wir seit 25 Jahren tun, sind Remakes vom 'Zauberer von Oz' zu produzieren", soll Joel Coen in einer GQ-Ausgabe von 2009 gesagt haben.
"No Country for Old Men" (2007)
Nimm niemals Geld, das Dir nicht gehört! Diesen Vorsatz hätte wohl besser auch Llewelyn Moss (Josh Brolin) befolgen sollen, bevor er sich eines Koffers voller Geld annimmt, der nach einem misslungenen Drogendeal herrenlos in der Wüste liegt. Denn im Koffer ist ein Peilsender, der die eigentlichen Besitzer im Nu auf seine Fährte lockt ...
- Ach was?! Als die Coen-Brüder Javier Bardem für ihren Film gewinnen wollten, sagte der nur: "Ich fahre kein Auto, ich spreche schlechtes Englisch und ich hasse Gewalt." Doch genau das war der Grund, warum Joel und Ethan Coen niemand anderes für die Rolle von Chigurh haben wollten.
"Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?" (2008)
Hat schon mal jemand Brad Pitt in einer schrägeren Rolle als in "Burn After Reading" gesehen? Kein Wunder, auf solche Charaktere können auch nur die Coen-Brüder kommen. Pitt ist in der schwarzen Komödie als dümmlicher Fitnesstrainer Chad zu sehen, der in den Besitz einer geheimnisvollen Disc kommt, auf der sich geheime CIA-Informationen befinden. Die lässt sich doch bestimmt zu Geld machen ...
- Ach was?! Das Drehbuch zu "Burn After Reading" haben die Coen-Brüder parallel zu dem von "No Country for Old Men" geschrieben – immer im Wechsel.
"A Serious Man" (2009)
Was ist der Sinn des Lebens? Diese Frage stellt sich auch Physiklehrer Larry Gropnik (Michael Stuhlbarg), nachdem sein Leben aufgrund mehrerer unerwarteter Zwischenfälle komplett aus den Fugen zu geraten scheint.
- Ach was?! Während die Coen-Brothers in ihren Filmen meist auf bekannte Schauspieler zurückgreifen (und zwar immer wieder die gleichen), setzen sie in "A Serious Man" auf einen weitestgehend unbekannten Cast.
"True Grit – Vergeltung" (2010)
Die kleine Mattie Ross (Hailee Steinfeld) hat es faustdick hinter den Ohren: Nach dem Mord an ihrem Vater macht sie sich kurzerhand auf die Suche nach Unterstützung, um den Übeltäter zur Strecke zu bringen, der ihre Familie zerstört hat.
- Ach was?! Hailee Steinfeld hat sich gegen 15.000 Bewerberinnen für die Rolle von Mattie Ross durchgesetzt. Es war ihr Spielfilmdebüt – für das sie prompt eine Oscar-Nominierung erhielt.
"Inside Llewyn Davis" (2013)
Dieser Film sticht aus der Filmografie der Coen-Brothers ein wenig heraus: Zwar ist er am Ende genauso skurril wie die anderen Werke der beiden, doch hier spielt die Musik ausnahmsweise eine zentrale Rolle. Der Zuschauer verfolgt eine Woche lang Llewyn Davis (Oscar Isaac), der mit seiner Gitarre im Schlepptau versucht, in der Musikerszene von Greenwich Village Anfang der 1960er-Jahre Fuß zu fassen ... und dabei stets von einer Katze verfolgt wird.
- Ach was?! In einem Interview merkte Joel Coen an, dass "der Film keine wirkliche Handlung hat. Das hat uns irgendwie beunruhigt; darum haben wir die Katze ins Spiel gebracht".
"Hail, Caesar!" (2016)
Wenn die Stars und Sternchen aus Hollywood in den 1950er-Jahren Probleme bereitet haben, wurde Eddie Mannix (Josh Brolin) gerufen. Doch selbst der "Fixer" kommt an seine Grenzen als plötzlich das Aushängeschild von Capitol Pictures, Schauspielikone Baird Whitlock (George Clooney) verschwindet ...
- Ach was?! Um seine Rolle glaubwürdig spielen zu können, lernte Alden Ehrenreich extra reiten, Seiltricks, Gitarre spielen und das Herumwirbeln von Pistolen.