Computer-Prozessoren definieren sich nicht nur über die Zahl der Kerne und Taktfrequenzen. In seinen aktuellen Prozessoren nutzt Intel mit Thunderbolt 4, Optane und Wi-Fi 6E innovative Technologien, die über die reinen Leistungsdaten hinaus handfeste Vorteile bieten.
- Thunderbolt 3 und 4 für externe High-End-Grafik
- Intel Optane: Der Boost für die Festplatte
- Wi-Fi 6E: Schnelles WLAN ohne Stabilitätsprobleme
Die wahrscheinlich wichtigste Komponente beim Kauf oder Zusammenstellen eines neuen PCs ist der Prozessor. Vor allem für Gamer sind natürlich die nackten Leistungsdaten interessant, zum Beispiel die Anzahl an Kernen und die möglichen Taktfrequenzen. Aber Performance-Benchmarks sind nicht alles, was man bei der Entscheidung für einen Prozessor berücksichtigen sollte.
Neben der reinen Leistung gibt es weitere Prozessor-Features, die für Gamer relevant sind. Es gibt beispielsweise eine Reihe an Technologien, die sich mit den Intel-Prozessoren der aktuellen Generationen nutzen lassen.
Thunderbolt 3 und 4 für externe High-End-Grafik

Thunderbolt 3 und 4 sind Datenschnittstellen von Intel, die auf Basis der aktuellen USB-C-Standards entwickelt wurden. Im Vergleich zu USB-C erlauben sie das Übertragen von Daten mit einer doppelt so hohen Geschwindigkeit von bis zu 40 GBit/s, also mit bis zu 40.000 Megabit pro Sekunde. Damit lassen sich Daten auf externen Festplatten schneller lesen und schreiben. Für Gamer – speziell solche, die an einem Laptop zocken – bringen Thunderbolt 3 und 4 zusätzlich den Vorteil, dass sich darüber auch externe Grafikkarten mit dem Rechner verbinden lassen.
Hersteller wie HP und Razer bieten dazu sogenannte eGPU-Gehäuse an, die sich via Thunderbolt an einen Rechner, der dies unterstützt, anschließen lassen. Die externen Gehäuse können mit handelsüblichen Desktop-Grafikkarten von Nvidia und AMD bestückt werden. Auf diese Weise lässt sich die Grafikleistung der Karten auch an leistungsschwachen Laptops nutzen. Es ist also möglich, mit Thunderbolt an einem Notebook ein Grafikkarten-Upgrade durchzuführen.
Intel Optane: Der Boost für die Festplatte

Mit Optane bietet Intel eine Speicherlösung an, die gleichermaßen zum Arbeiten und zum Zocken interessant ist. Die Technologie kann klassische Magnetfestplatten auf das Tempo moderner SSDs beschleunigen. Das heißt in der Praxis: Dank Intel Optane werden Anwendungen – ob nun Spiele, Programme oder das Betriebssystem selbst – in einem Tempo gestartet, als ob sie auf einer SSD gespeichert wären.
Die Intel-Optane-Speicher haben die Form von M.2-Modulen und werden in die entsprechenden Slots auf den Intel-Mainboards gesteckt. Auch wenn sie so aussehen, handelt es sich nicht um Festplatten im eigentlichen Sinne. Die Optane-Module funktionieren als eine Art Zwischenspeicher, der Daten von der eigentlichen Festplatte vorlädt und dann mit hoher Geschwindigkeit an den Prozessor weiterleitet.

Optane ähnelt in dieser Eigenschaft also eher dem RAM-Arbeitsspeicher eines PCs als dem Datenspeicher. Anders als beim RAM gehen die Daten bei Optane allerdings beim Herunterfahren des Rechners nicht verloren, sondern bleiben erhalten – etwa um den erneuten Systemstart des Computers zu beschleunigen.
Doch Optane beschleunigt nicht nur HDDs. Auch die häufig verwendeten 2,5-Zoll-SSDs, die über eine SATA-3-Schnittstelle mit dem Mainboard verbunden werden, erhalten in Verbindung mit einem Optane-Modul einen Geschwindigkeits-Boost. In der Praxis kann sich die übliche Lesegeschwindigkeit von 500 bis 600 Megabyte pro Sekunde verdoppeln oder sogar nahezu gar verdreifachen.
Wi-Fi 6E: Schnelles WLAN ohne Stabilitätsprobleme
Laptops sind zumeist nicht per Kabel, sondern drahtlos via WLAN im Netz unterwegs. Wi-Fi 6E ist der neueste Standard für kabelloses Internet und bietet im Vergleich zu Wi-Fi 6 deutliche Vorzüge. Seit April 2020 hat Intel Netzwerkadapter mit Wi-Fi-6E-Unterstützung auf Lager.
Wi-Fi 6E erlaubt den Zugriff auf das 6-GHz-Frequenzband. Das hat den Vorteil, dass es nicht mit anderen Wi-Fi-Geräten und -Netzwerken überlastet ist. Daher sind die neuen Wi-Fi-6E-Netze weniger störanfällig als ältere WLAN-Netze. Diese nutzen das 2,4-GHz-Band und das 5-GHz-Band. Heimanwender können sich mit Wi-Fi 6E über eine fast 3-mal so hohe Geschwindigkeit im Vergleich zu Wi-Fi 5 freuen. Dabei ist die Latenzzeit um bis zu 75 Prozent niedriger.
Du kannst verschiedene Geräte wie Laptop, Smartphone und Smart TV parallel nutzen, ohne dass sie sich gegenseitig in die Quere kommen und die Geschwindigkeit deutlich abnimmt.

Für Gamer bedeutet Wi-Fi 6E im Idealfall kürzere Ladezeiten, weniger Latenz bei Online-Games und beim Cloud-Gaming sowie eine stabilere Verbindung beim Zocken. Nutzen lassen sich die Vorteile von Wi-Fi 6E nur in Verbindung mit einem entsprechenden Router.
Den Herstellern bleibt es überlassen, ob sie Wi-Fi 6E oder einen älteren Standard anbieten. Diese Laptops haben einen Wi-Fi-6E-Netzwerkadapter von Intel an Bord.