Am 23. April startet auf Sky endlich Staffel 2 von "Westworld". Schon vor dem offiziellen Release wird die Fortsetzung des HBO-Dramas von allen Seiten in höchsten Tönen gelobt. Es gibt aber noch mehr Gründe, sofort alles stehen und liegen zu lassen und sich schnellstens die erste Staffel reinzuziehen, bevor es am Wochenende mit den neuen Folgen weitergeht.
1. Die Ausnahme
Oft sind Remakes einfach unnötig. Im Fall von "Westworld" profitiert der Stoff aber vom ausgedehnten Serienformat, das einfach mehr Platz lässt, um eine gute Geschichte zu erzählen. Der zweite Anlauf hat sich absolut gelohnt, eben um mehr zu zeigen als das simple Androiden-laufen-Amok-Szenario aus dem gleichnamigen Ursprungsfilm von 1973. Eine erste Serienadaption gab es mit "Beyond Westworld" schon 1980, die musste aber noch ohne üppiges HBO-Budget und hoch entwickelte CGI auskommen.
2. Der Autor
Michael Crichton hat neben "Westworld" vor allem auch den "Jurassic Park" erfunden – müssen wir noch mehr sagen? Wenn sich jemand mit Vergnügungsparks auskennt, die aus dem Ruder laufen, dann ist es dieser Typ.
3. Der Look
HBO soll in die ersten zehn Folgen 100 Millionen US-Dollar investiert haben, zehn Millionen in jede Folge – und das sieht man. Die Landschaften sind der Wahnsinn, Westernkulisse, Kostüme und Ausstattung wirken nicht nur auf die fiktiven "Westworld"-Besucher absolut überzeugend, sondern auch auf uns als Zuschauer. Ebenso kinotauglich sieht der Sci-Fi-Part aus, der sich hinter den Kulissen der Westernstadt in den düsteren Laboren abspielt.
4. Der Genre-Mix
"Westworld" ist nur schwer einem einzigen Genre zuzuordnen. Zugegeben: Western und Sci-Fi wurden nicht zum ersten Mal zusammengebracht. Hier harmoniert der Mix mit einer Spur Verschwörungsthriller aber ausgesprochen gut und macht vor allem viel Sinn. Die Abwechslung innerhalb einzelner Folgen kommtbesonders den Opfern des Überangebots auf Netflix und Konsorten zugute, die sich kaum noch auf eine einzige Serie konzentrieren können.
5. Die Frauenfiguren
Mit Thandie Newton als Maeve, Evan Rachel Wood als Dolores und Angela Sarafyan als Clementine hat "Westworld" gleich mehrere großartige Frauenfiguren vorzuweisen, die nicht weinerlich in ihrer Opferrolle verharren. Und das ist sogar in Zeiten von "Game of Thrones" leider noch immer keine Selbstverständlichkeit.
6. Der Cast
Zugegeben: Staffel 1 hätten wir uns schon allein wegen Anthony Hopkins reingezogen, aber auch der übrige Cast hat durchaus einiges drauf. Evan Rachel Wood fanden wir bereits in "Dreizehn" und "Whatever Works" gut, Thandie Newton und Ed Harris sowieso. In Staffel 2 stößt jetzt auch noch Gustaf Skarsgård, besser bekannt als Fan-Favourite Floki aus "Vikings", zur Runde.
7. Die Theorien
Was in "Westworld" passiert, ist trotz Buchvorlage schwer vorherzusehen. Die Serie entfernt sich so weit von der Grundidee, dass im Grunde alles offen ist. Die verschiedenen Ebenen und überraschenden Twists in Staffel 1 haben diverse Diskussionen losgetreten, die in mitunter ziemlich wilden, aber trotzdem irgendwie plausiblen Fantheorien münden.
8. Die Musik
Der "Westworld"-Score kommt von Ramin Djawadi, dem Mann, der auch für die musikalische Unterlegung in "Game of Thrones" verantwortlich ist. Wie clever die unaufdringlichen Sounds eigentlich sind, fällt erst auf, wenn man genauer hinhört. Das Western-Piano im Hintergrund klimpert nämlich nicht einfach irgendwelche Melodien vor sich hin, es spielt Klassiker wie "Black Hole Sun", "Paint it Black" oder "House of the Rising Sun".
9. Der Rollentausch
Während es im Original klassischerweise die Androiden sind, die Amok laufen und den Part der Bösewichte übernehmen, bekommen wir es in der Serienadaption vor allem mit menschlichen Abgründen zu tun. Beim Zuschauen schlagen wir uns deswegen in kürzester Zeit auf die Seite der Roboter. Ed Harris gibt als "Mann in Schwarz" einen großartigen Antagonisten ab.
10. Der Überraschungseffekt
In einer Serie, in der Menschen und Maschinen kaum zu unterscheiden sind, gibt es beinahe unzählige Möglichkeiten für überraschende Plot-Twists, die selbst hartgesottene Detail-Analytiker nicht voraussehen. Nach der Auflösung kannst Du Dir die Serie gut und gerne ein zweites Mal ansehen, um all die versteckten Hinweise mitzukriegen.