Mit "Bohemian Rhapsody" und "Rocketman" rockten gleich zwei Musiker-Biopic kurz nacheinander die Kinocharts weltweit. Doch die Filme über Queen-Frontmann Freddie Mercury und das britische Ausnahmetalent Elton John sind längst nicht die einzigen Filmbiografien über Musiker, die sowohl einen Blick als auch ein offenes Ohr wert sind.
- "Amadeus"
- "Ray"
- "Walk the Line"
- "I'm Not There"
- "Control"
- "Nowhere Boy"
- "Love & Mercy"
- "Straight Outta Compton"
- "Bohemian Rhapsody"
- "Rocketman"
"Amadeus"
Zugegeben, dieser Film über Mozart ist ziemlich eigensinnig, stellt sie den Komponisten doch als vulgären, zügellosen Kindskopf dar, dem seine Meisterwerke einfach in den Schoß fallen – sehr zum Missfallen seines Rivalen Antonio Salieri. Viele Aspekte der Handlung sind zudem hinzugedichtet worden und entsprechen nicht den tatsächlichen Geschehnissen. Dennoch – oder gerade deshalb – erntete das Biopic acht Oscars und gilt bis heute selbst als nahezu perfekte Hollywood-Komposition.
- Erscheinungsjahr: 1984
- Biopic über: Wolfgang Amadeus Mozart
"Ray"
Schauspieler Jamie Foxx gibt in Taylor Hackfords Filmporträt überzeugend die blinde Soul-Legende Ray Charles – und wurde 2005 nicht umsonst mit einem Oscar als "Bester Darsteller" belohnt. Dabei inszeniert er den "Georgia on My Mind"- und "I Got a Woman"-Interpreten jedoch nicht nur als Ikone, sondern zeigt auch dessen unschönere Seiten gnadenlos auf.
- Erscheinungsjahr: 2004
- Biopic über: Ray Charles
"Walk the Line"
Bei dieser Hommage von "Logan"-Regisseur James Mangold an Country-Legende Johnny Cash gehen die Genres Musikfilm und Biopic Hand in Hand. Mangold verfilmte nicht nur das Leben des Musikers, er inszenierte es bewusst als epische Liebesgeschichte zu Cashs zweiter Ehefrau June Carter. Ziemlich cool: Der fertige Film wurde laut IMDb den Insassen im Folsom Prison bei einem Extra-Screening gezeigt – 38 Jahre nach Johnny Cashs legendärem Konzert in dem Gefängnis.
- Erscheinungsjahr: 2005
- Biopic über: Johnny Cash
"I'm Not There"
Sechs Schauspieler, eine Rolle: Marcus Carl Franklin, Ben Wishaw, Christian Bale, Cate Blanchett (ja, wirklich), Heath Ledger und Richard Gere spielen im wohl ungewöhnlichsten aller Biopics allesamt Bob Dylan. Sie alle stehen für eine Facette oder eine bestimmte Phase im Leben des widersprüchlichen Song-Poeten. Dieser Film ist ebenso wenig "normal" wie der Musiker, um den es geht.
- Erscheinungsjahr: 2007
- Biopic über: Bob Dylan
"Control"
Der Niederländer Anton Corbijn war eigentlich als Starfotograf in der Musikszene weltbekannt. 2007 betätigte sich Corbijn jedoch erstmals als Spielfilm-Regisseur und schuf das Biopic "Control", das das Leben und den Selbstmord des Sängers der britischen Band Joy Division, Ian Curtis, ungeschönt in Schwarz-Weiß nachzeichnet.
- Erscheinungsjahr: 2007
- Biopic über: Ian Curtis
"Nowhere Boy"
Sam Taylor-Woods Coming-of-Age-Porträt beleuchtet vor allem die jungen Jahre des Beatles-Mitbegründers. Der 15-jährige Lennon träumt darin davon, in die Fußstapfen seines großen Idols Elvis Presley zu treten. Richtig voran geht es für den rebellischen Jugendlichen aber erst, als er auf den ruhigen Paul McCartney trifft. Auf einen Name-drop der berühmten Pilzköpfe-Band muss der Zuschauer aber auch dann nicht hoffen: Der Name "The Beatles" wird im gesamten Film nicht einmal erwähnt.
- Erscheinungsjahr: 2009
- Biopic über: John Lennon
"Love & Mercy"
Brian Wilson war jahrelang der kreative Kopf hinter den Beach Boys. In den 1960ern schreibt er für die Band zahlreiche Hits. Das Biopic "Love & Mercy" ehrt ihn dafür, zeigt aber auch die dunklen Zeiten, die folgen sollten. Dann wird Wilson als von Drogen gezeichneter, gebrochener Mann dargestellt. Bill Pohlads Film springt zwischen diesen beiden Episoden aus dem Leben des Musikers immer wieder hin und her – und macht den krassen Kontrast so für den Zuschauer nur umso deutlicher.
- Erscheinungsjahr: 2014
- Biopic über: Brian Wilson
"Straight Outta Compton"
Der Film über den Aufstieg der Rapper Dr. Dre, Ice Cube, Eazy-E und Co. zu gefeierten Hip-Hop-Stars ist ohne Zweifel eines der bekanntesten Biopics überhaupt. Das Biopic-Drama von Regisseur F. Gary Gray ("Men in Black: International") feierte vor allem in den USA einen großen finanziellen Erfolg: Bei einem Produktionsbudget von gerade einmal 28 Millionen US-Dollar, spielte die US-Produktion über 200 Millionen Dollar weltweit ein – davon allein 161 Millionen in seiner Heimat (via Box Office Mojo).
- Erscheinungsjahr: 2015
- Biopic über: die Hip-Hop-Crew N.W.A.
"Bohemian Rhapsody"
Die Liste zeigt, dass es Biopics über Musiker schon seit vielen Jahren gibt. Aber kaum ein Film wurde so sehr gefeiert wie Bryan Singers Werk über das Leben von Queen-Frontmann Freddie Mercury. Vier Oscar-Auszeichnungen sind der beste Beweis – darunter einer für Rami Malek als bester Hauptdarsteller. Singer beleuchtet nicht nur die Höhen, sondern auch die Tiefen der Band und von Mercury. Für den Zuschauer bedeutet dies ein Wechselbad der Gefühle: Es darf gelacht, geweint und natürlich kräftig mitgesungen werden.
- Erscheinungsjahr: 2018
- Biopic über: Freddie Mercury (Queen)
"Rocketman"
Reginald Dwight, wie der bürgerliche Name von Elton John lautet, hatte keine einfache Kindheit. Doch seine Liebe zur Musik und sein unglaubliches Talent am Klavier ebneten ihm den Weg zu einer steilen Karriere, die in den 1970er-Jahren ihren ersten Höhepunkt fand. Aber wie so oft trügt der Schein: Für seine Fans ist er der gut gelaunte, extrovertierte Superstar. Abseits der Bühne kämpft Elton John mit Alkohol-, Drogen- und Sexsucht.
Elton John war persönlich an dem Biopic, das mehr wie ein Fantasy-Musical wirkt, beteiligt und hat mit Taron Egerton seinen perfekten Imitator gefunden. Schauspielerisch und gesanglich liefert Egerton wohl seine bisher beste Leistung ab. Die Chancen stehen gut, dass er bei den Oscars 2020 in die Fußstapfen von Rami Malek tritt.
- Erscheinungsjahr: 2019
- Biopic über: Elton John