Viele haben die "Watch Dogs"-Reihe schon abgeschrieben, aber ich fiebere dem dritten Teil, "Watch Dogs Legion", wirklich entgegen. Ich erhoffe mir nicht weniger als endlich echte spielerische Freiheit in einer offenen Spielwelt.
Über keine Gaming-Ankündigung des letzten Jahres habe ich mich mehr gefreut als über "Watch Dogs Legion". Der direkte Vorgänger "Watch Dogs 2" war eines der Spiele, die ich in den letzten beiden Jahren am meisten und am liebsten gespielt habe. Die Gründe dafür mögen nicht sofort auf der Hand liegen, denn "Watch Dogs 2" ist kein Spiel mit dem Blockbuster-Status eines "GTA 5" oder "The Witcher 3". Aber: Es macht eine Sache, die ich bei den meisten anderen Spielen vermisse.

Ein ganz normaler Typ mit Laptop
In "Watch Dogs 2" musste ich zur Abwechslung mal keinen Soldaten, Söldner, Agenten, Polizisten oder Gangster spielen, sondern einen Hacker. Die stärkste Waffe von Hauptcharakter Marcus Holloway war dementsprechend auch kein Sturmgewehr (auch wenn es das natürlich im Spiel gibt), sondern sein Laptop.
Beinahe jede Mission im Open-World-Spiel ließ sich daher lösen, ohne dass ich von Schusswaffen Gebrauch machen musste. Der Einsatz von Laptop, Smartphone oder Drohne eröffnete meist sogar die kreativeren, spannenderen und spaßigeren Missionsverläufe und verwandelte das virtuelle San Francisco in einen regelrechten Technik-Spielplatz.

Das sorgte bei mir für größere Immersion. Denn wenn ich einen Hipster-Hacker wie Marcus Holloway spiele, dann will ich natürlich auch Hacken und nicht, wie im ersten "Watch Dogs" noch viel zu oft der Fall, doch wieder nur ballern. Insgesamt fand ich den mehr oder weniger konsequenten Ansatz, den Ubisoft beim zweiten Teil gewählt hat, deshalb sehr erfrischend. Und auch ein wenig mutig, weil er mit gewohnten Gameplay-Konventionen gebrochen hat.
Mit "Watch Dogs Legion" will Ubisoft noch mutiger werden
Mit "Watch Dogs Legion" sieht es nun so aus, als würden sich die Entwickler noch stärker den gängigen Genre-Konventionen entziehen. So soll es in "Legion" etwa drei spielbare Klassen von Chrarakteren geben, zwischen denen man als Spieler wechseln kann. Dabei ist nur die Enforcer-Klasse als klassischer Kämpfer konzipiert, die anderen beiden Klassen Infiltrator und Hacker sollen andere Spielweisen fördern.

Noch besser finde ich, dass es in "Watch Dogs Legion" möglich sein soll, beinahe jeden NPC in der Spielwelt als Spielercharakter zu rekrutieren und je nach Stärken und Schwächen in eine der Klassen einzuteilen. Das verspricht eine bislang ungekannte Freiheit beim Erledigen von Missionen. Das Ganze könnte umso spannender werden, weil meine Charaktere auch sterben oder gefangen genommen werden können, wenn ich die falsche Taktik wähle.

Ich ärgere mich mittlerweile, wenn eine große und offene Spielwelt in Open-World-Titeln reiner Selbstzweck ist und sich in der eigentlichen Spielmechanik nicht wiederspiegelt. Mit "Watch Dogs Legion" verbinde ich die Hoffnung, dass die offene Welt richtig viel spielerische Freiheit mitbringt, mit der ich mich kreativ austoben kann.
"Watch Dogs Legion" bei SATURN vorbestellen