VR-Brillen im Vergleich: Welches Headset soll ich kaufen?

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161111_VR-Brillen_16.9-9 Bild: © TURN ON 2016

Google Daydream, Samsung Gear VR, HTC Vive, Oculus Rift oder doch Sony PlayStation VR? Das Angebot an guten VR-Brillen wird immer größer. Wir verraten Dir, welche Brillen es gibt und welches Gerät sich wofür eignet.

Virtual Reality ist spätestens seit diesem Jahr ein großes Thema in der Tech-Welt. Kunden können demzufolge auch bereits aus einer beachtlichen Auswahl an Brillen wählen. Diese reichen von billigen Papp-Brillen wie Google Cardboard bis hin zu High-End-Headsets wie der HTC Vive. Wie liefern einen Überblick über die 7 wichtigsten VR-Brillen und gehen der Frage nach, welches Headset für wen geeignet ist.

1. Google Cardboard: Die Sparversion

Bereits für wenige Euro gibt es mit Google Cardboard den Einstieg in die Virtuelle Realität. Wie der Name schon besagt, handelt es sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um Brillen aus Pappe, die anhand eines frei verfügbaren Bauplans von verschiedenen Herstellern gefertigt und angeboten werden. Als Display zur VR-Darstellung dient hier ein Smartphone, welches vorne in die Brille hineingeklemmt wird. Voraussetzung ist, dass das Smartphone ein großes Display mit mindestens Full-HD-Auflösung, ein Gyroskop und einen ausreichend schnellen Prozessor besitzt.

Mit beiden Händen werden die Cardboard-Brillen dann ans Gesicht gedrückt. Das ist nicht besonders praktisch, liefert aber zumindest einen ersten Eindruck von der virtuellen Realität und kostet zudem nicht viel.

Zum Test: Google Cardboard

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Google Cardboard ist die Sparversion einer VR-Brille. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Sehr günstig
App-Angebot: Mäßig
VR-Erlebnis: Mäßig

2. No-Name-VR-Brille für Smartphones

Wem Google Cardboard nicht ausreicht, der findet im Handel auch eine Vielzahl von No-Name-VR-Brillen für Smartphones. Diese funktionieren vom Grundprinzip her genau wie Google Cardboard, sind jedoch meist aus Kunststoff gefertigt und besitzen ein Trageband, sodass sie freihändig genutzt werden können. Das macht diese Brillen, die im Handel zwischen 30 und 100 Euro kosten, schon einmal deutlich bequemer und einfacher zu nutzen. Das eigentliche VR-Erlebnis unterscheidet sich jedoch nur marginal von der Cardboard-Variante.

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No-Name-VR-Brillen gibt es in Hülle und Fülle. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Günstig
App-Angebot: Mäßig
VR-Erlebnis: Annehmbar

3. Samsung Gear VR: Der mobile Platzhirsch

Die Samsung Gear VR gilt für viele als Luxus-Version von Google Cardboard. Doch das wird der Brille eigentlich nicht gerecht. Tatsächlich ist das Grundprinzip gleich. Allerdings wird das Smartphone nicht nur lose in die Gear VR-Brille eingesetzt, sondern via USB-Port direkt mit dieser verbunden. So lässt sich das Gerät im VR-Modus anschließend direkt über ein kleines Touchpad an der Brille selbst steuern. Zudem funktioniert die Gear VR nur mit High-End-Geräten der Samsung Galaxy-Reihe mit ihren hervorragenden AMOLED-Displays und ist dadurch grafisch beeindruckender als die Cardboard-Varianten.

Ergänzt wird das Gear VR-System durch einen eigenen App Store, den Oculus Store. In diesem finden sich dann tatsächlich auch einige waschechte Virtual Reality-Spiele, unter anderem eine VR-Version von "Minecraft", die sich jedoch nur mit Hilfe eines optional erhältlichen Bluetooth-Controllers spielen lässt. Preislich bewegt sich die Gear VR bei rund 90 Euro.

Zum Test: Samsung Gear VR

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Die Samsung Gear VR ist die wohl bekannteste VR-Brille. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Ok
App-Angebot: Gut
VR-Erlebnis: Gut

4. Google Daydream: Der neue Gold-Standard?

Mit Daydream View bietet Google seit November 2016 eine eigene vollwertige VR-Brille für Smartphones an. Die Funktionsweise ähnelt jener der Samsung Gear VR, weist aber einige zentrale Unterschiede auf. Die wichtigste Neuerung von Daydream ist wohl die Tatsache, dass das VR-Interface komplett in Android integriert wurde. Mithilfe der Brille haben Nutzer so die Möglichkeit, ihre App-Bibliothek, den Google Play Store und das Einstellungsmenü des Smartphones zu besuchen.

Neu ist auch der Bewegungs-Controller, der ganz praktisch via NFC mit dem Smartphone gekoppelt wird. Im Vergleich zu allen Steuerungsmöglichkeiten für Cardboard oder Gear VR ermöglicht dieser ein echtes Interagieren mit der virtuellen Welt. Von allen Virtual Reality-Systemen für Smartphones bietet Google Daydream damit bislang das intensivste VR-Erlebnis. Erhältlich ist Daydream View ab 70 Euro. Zum Start ist das Headset allerdings ausschließlich mit Google Pixel, Pixel XL und Huawei Mate 9 kompatibel. Weitere kompatible Smartphones sollen jedoch in den kommenden Monaten erscheinen.

Zum Test: Google Daydream View

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Daydream View ist die fortschrittlichste mobile VR-Brille. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Ok
App-Angebot: Ordentlich
VR-Erlebnis: Sehr Gut

5. PlayStation VR: Das Headset für Gamer

Mit PlayStation VR bietet Sony eine Virtual Reality-Brille für die PS4 an. Diese katapultiert waschechte Videospiele wie "Tomb Raider", "Batman" oder "Star Wars Battlefront" in die Virtuelle Realität. Leider haben viele der gebotenen Spiele derzeit noch Demo-Charakter und auch die Steuerung über den Standard-Dualshock-Controller ist nicht so immersiv, wie etwa der Daydream-Controller. Abhilfe schaffen die separat erhältlichen PlayStation Move-Controller.

Insgesamt bietet PlayStation VR derzeit dennoch die beste Spielebibliothek aller VR-Systeme. Allerdings müssen sich Nutzer auch mit einem gewaltigen Kabelsalat im eigenen Wohnzimmer leben, denn die Verkabelung von Konsole, Tracking-Kamera und VR-Brille nimmt wahrhaft monströse Ausmaße an. Preislich startet PlayStation VR ab 400 Euro. Die zwingend erforderliche PlayStation-Kamera kostet weitere 60 Euro und wer die optional-erhältlichen Move-Controller nutzen möchte, blecht noch einmal zwischen 60 und 80 Euro.

Zum Test: PlayStation VR

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PlayStation VR ist die Brille für die PS4. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Hoch
App-Angebot: Sehr gut
VR-Erlebnis: Gut

6. Oculus Rift: Die Mutter aller VR-Brillen

Mit der Kickstarter-Finanzierung der Oculus Rift wurde die VR-Welle vor einigen Jahren gestartet. Im Vergleich zu fast allen anderen Virtual Reality-Brillen handelt es sich hier ganz klar um ein High-End-Produkt mit hervorragender grafischer Qualität. Zum Betreiben der Brille wird dann allerdings auch ein ziemlich leistungsfähiger PC benötigt. Ein Nachteil der Oculus ist das Fehlen eines echten VR-Controllers. Genau wie bei PlayStation VR werden die Spiele über ein Standard-Gamepad gesteuert, das zwar gut funktioniert, jedoch keine echte Interaktion mit der virtuellen Welt zulässt. Auch das App-Angebot im Hersteller-eigenen Oculus Store ist derzeit noch überschaubar. Preislich startet die Rift bei 700 Euro.

Zum Test: Oculus Rift

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Die Oculus Rift gilt als Mutter aller VR-Brillen. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Sehr hoch
App-Angebot: Ok
VR-Erlebnis: Gut

7. HTC Vive: Besser geht’s derzeit nicht

Die HTC Vive ist mit Abstand die ambitionierteste VR-Brille auf dem Markt. Sie bietet die gleiche Darstellungsqualität wie die Oculus Rift, erlaubt es dem Träger jedoch zusätzlich, sich im Virtuellen Raum zu bewegen. Durch zwei Laser-Sensoren wird dabei ein umfassendes Raumtracking durchgeführt. Mit zwei unheimlich exakt getrackten VR-Controllern haben User zudem die Möglichkeit, tatsächlich mit Objekten in der virtuellen Welt zu interagieren.

Spiele für die Vive bekommt man über den recht umfangreichen Steam Store, wenngleich echte Blockbuster dort noch Mangelware sind. Trotzdem sorgt das extrem gute VR-Erlebnis dafür, dass selbst mittelmäßige Games mit der Vive so richtig Spaß machen können. Die größten Nachteile der Vive sind der große Platzbedarf für das Raumtracking, die komplizierte Einrichtung und der sehr hohe Preis von rund 900 Euro.

Zum Test: HTC Vive

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Das ultimative High-End-Headset: Die HTC Vive. Bild: © TURN ON 2016

Preis: Extrem hoch
App-Angebot: Gut
VR-Erlebnis: Herausragend

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