Was ist 3D Touch? So funktioniert das Druck-Display beim iPhone

3D Touch nutzt das druckempfindliche Display neuerer iPhones.
3D Touch nutzt das druckempfindliche Display neuerer iPhones. Bild: © Screenshot TURN ON/Apple 2017

3D Touch nutzt das druckempfindliche Display der neueren iPhones. Die seit dem iPhone 6s etablierte Technologie konnte sich bei Android-Smartphones nicht durchsetzen, gewinnt aber mit dem iPhone X an Bedeutung. Hier erfährst Du, wie 3D Touch funktioniert und wie es sich von Force Touch unterscheidet.

Wie funktioniert 3D Touch?

Dank 3D Touch kannst Du durch einen festeren Druck auf das iPhone-Display bestimmte Funktionen auslösen. 3D Touch nutzt kapazitive Sensoren auf einer Schicht unter dem Bildschirm. Sie messen die Veränderungen in der Entfernung zwischen dem Glas und der Hintergrundbeleuchtung.

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3D Touch nutzt Sensoren in einer kapazitiven Schicht unter dem Display. Bild: © Apple 2017

Die so gewonnenen Informationen werden mit Signalen des Beschleunigungssensors und des normalen Touch-Sensors im Display kombiniert und die sogenannte Taptic Engine simuliert durch eine spürbare Rückmeldung einen mechanischen Tastendruck. Tippst Du also stärker auf das iPhone-Display, fühlt es sich ein wenig so an, als würdest Du auf einen normalen Knopf drücken. 3D Touch erkennt drei verschiedene Druckstufen beziehungsweise zwei weitere Druckstufen zusätzlich zur normalen Berührung des Touchscreens.

Unterschied zu Force Touch

Apple setzt das ältere Force Touch in der Apple Watch und in den Trackpads der neueren MacBooks ein. Grundsätzlich funktioniert die Technologie genauso wie 3D Touch, nur dass die Smartphone-typischen Sensoren und das Touchdisplay entfallen. Darum unterstützt Force Touch nur zwei Druckstufen, bietet aber ebenfalls dank der Taptic Engine ein haptisches Feedback, also eine spürbare Rückmeldung.

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Das Trackpad der neueren MacBooks setzt auf Force Touch. Bild: © Apple 2017

Features und Anwendungen

Ab dem iPhone 6s lässt sich 3D Touch unter anderem für das Quick-Actions-Menü nutzen, das inzwischen fast alle Apps unterstützen. Du öffnest das Menü, indem Du fest auf ein App-Icon auf dem Homescreen drückst. Dann erhältst Du Zugriff auf Schnelleinstellungen für die App – beim Wecker sind das zum Beispiel "Wecker erstellen", "Stoppuhr starten" und "Timer starten".

Eine zweite wichtige Funktion ist "Peek & Pop". Das bedeutet: Einen kurzen Blick auf etwas werfen (to peek) und es hervorholen (to pop). "Peek" wird bei einem leichten Druck aktiviert und "Pop" bei einem stärkeren Druck auf das Display. "Peek" öffnet dabei eine Vorschau beispielsweise eines Dokuments. Anschließend ruft "Pop" das Dokument mit der zugehörigen App auf. In der Kamera lässt sich via "Peek" das zuletzt geknipste Foto als Vorschau anzeigen und mit "Pop" kannst Du es bearbeiten.

Viele Apps bieten angepasste 3D-Touch-Gesten. In Mail und anderen Apps kannst Du etwa auf einen Kontakt drücken, um Kommunikationsoptionen wie einen Anruf oder eine Nachricht zu sehen. Indem Du stärker drückst, rufst Du den Kontakt an oder schickst ihm eine Nachricht. Notizen- und Zeichnen-Apps erkennen dank 3D Touch verschiedene Druckstufen für die Stifte und Pinsel, wobei der Apple Pencil viel präziser ist.

Die Zukunft von 3D Touch

Das iPhone X erstaunte viele Nutzer nicht nur durch das fast rahmenlose Display, sondern auch durch den Verzicht auf einen erweiterten 3D-Touch-Einsatz. Schließlich entfällt beim iPhone X der physische Home-Button und Apple hätte die Bedienung mit 3D Touch vereinfachen können. Bislang gibt es leider keine verlässlichen oder gar offiziellen Informationen über die Zukunft von 3D Touch – manche behaupten, das Feature würde zukünftig entfallen, andere sagen, es wird ausgebaut.

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Das iPhone X und voraussichtlich seine Home-Button-losen Nachfolger würden besonders von erweiterten 3D-Touch-Features profitieren. Bild: © KGI Securities 2017

Es lässt sich immerhin beobachten, dass immer mehr iOS-Apps 3D-Touch-Support erhalten. Wir hoffen, dass Apple das Druck-Feature stärker einsetzt. Immerhin ist es ein so gut wie exklusives iPhone-Feature, das inzwischen von fast allen Apps unterstützt wird – und je weniger "echte" Knöpfe es auf dem iPhone X und seinen Nachfolgern gibt, desto wichtiger werden die durch 3D Touch simulierten Buttons.

Zusammenfassung

Die Technik hinter 3D Touch

  1. 3D Touch nutzt kapazitive Sensoren auf einer Schicht unter dem Display
  2. Sie messen die Veränderungen in der Entfernung zwischen Glas und Hintergrundbeleuchtung
  3. Informationen des Beschleunigungssensors und des Touch-Sensors im Display werden zusätzlich ausgewertet
  4. Die Taptic Engine simuliert durch eine spürbare Rückmeldung einen mechanischen Tastendruck
  5. 3D Touch kann drei Druckstufen unterscheiden

Unterschied zu Force Touch

  1. Das technisch ältere Force Touch wird in der Apple Watch und in den Trackpads neuerer MacBooks eingesetzt
  2. Force Touch muss ohne die Informationen der Smartphone-Sensoren auskommen
  3. Im Gegensatz zu 3D Touch erkennt Force Touch nur zwei Druckstufen

Features und Anwendungen

  1. QuickActions sind Schnelleinstellungen, die beim Druck auf eine App auf dem Homescreen aufgerufen werden
  2. Mit einem stärkeren Druck lassen sich die Schnelleinstellungen auswählen
  3. "Peek" öffnet eine Vorschau von Foto, Dokument und Co. und "Pop" ruft es mit einem stärkeren Druck auf
  4. Viele Apps bieten passende 3D-Touch-Funktionen

Die Zukunft von 3D Touch

  1. Immer mehr Apps unterstützen 3D Touch
  2. Durch den Wegfall des Home-Buttons beim iPhone X wird 3D Touch wichtiger
  3. Apples Pläne mit 3D Touch sind noch unbekannt
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