USB Typ-A, USB Typ-B oder doch eher Micro-USB, Mini-USB und USB Typ-C? Kaum ein Standard ist so kompliziert, wie der USB-Standard. Aber welches Stecker passt wofür und worin unterscheiden sich die verschiedenen Anschlüsse?
- USB: Ein Standard, viele Ausprägungen
- USB Typ-A: Der eigentliche Standard
- USB Typ-B: Ein fast vergessener Stecker
- Mini-USB: 60 Prozent kleiner als USB
- Micro-USB-Stecker: Gleichzeitig laden & Daten übertragen
- USB 3.0, USB 3.1 & USB 3.2: Schnellere Datenübertragung
- USB Typ-C: Der neue Stecker für Alles
USB: Ein Standard, viele Ausprägungen
USB ist nicht gleich USB. Was bei der Einführung des "Universal Serial Bus" eigentlich als Vereinfachung für den Verbraucher gedacht war – nämlich als Standard-Schnittstelle für viele Geräte, hat mittlerweile selbst eine Vielzahl an unterschiedlichen Steckern, Buchsen und Versionen hervorgebracht.
Ab dem Jahr 2000 etwa löste USB 2.0 die älteren USB 1.0-Spezifikation nach und nach als Standard bei der Datenübertragungsrate ab. Statt maximal 12 Mbit/s konnten damit effektiv bis zu 480 Mbit/s übertragen werden. Seit 2011 verbreitet sich USB 3.0 mit einer maximalen effektiven Datenrate von 4000 Mbit/s so langsam. Aber auch verschiedene Stecker- und Buchsenausführungen tragen zum Wirrwarr bei. Daher müssen wir uns auch mit verschiedenen USB-Typen beschäftigen, wenn wir über die Eigenschaften von Mini-USB und Micro-USB sprechen wollen.
USB Typ-A: Der eigentliche Standard
USB Typ-A ist der am weitesten verbreitete USB-Anschluss. Er findet sich an nahezu jedem USB-Stick, an Mäusen, Tastaturen und an den meisten anderen USB-Geräten. Die Stecker selbst sind flach und breit und lassen sich nur in einer Richtung in die passenden Buchsen einstecken.

USB Typ-B: Ein fast vergessener Stecker
Stecker vom Typ USB Typ-B kommen selten zum Einsatz und sind mittlerweile fast vollständig von Geräten verschwunden. Oftmals finden sich aber noch ältere Drucker oder Faxgeräte, die einen der hohen USB Typ-B-Stecker besitzen. Passende Anschlüsse gibt es jedoch an Computern oder anderen Geräten nur selten, weshalb meist ein Kabel von USB Typ-B auf typ-A verwendet wird.

Mini-USB: 60 Prozent kleiner als USB

Insbesondere für den Einsatz in kleineren Geräten, wie Kameras oder MP3-Player, wurden ab dem Jahr 2000 Mini-USB-Verbindungen nach USB 2.0-Spezifikation eingeführt. Zeitweise gab es auch diese noch in verschiedenen Ausführungen: Typ A, B und AB. Mini-A und Mini-AB verschwanden 2007 jedoch wieder vom Markt – seitdem gibt es nur noch Mini-B. Diese werden in Peripheriegeräten, also zum Beispiel der Kamera oder dem MP3-Player eingesetzt.
Im Vergleich zu herkömmlichen USB-Steckern sind Mini-USB-Stecker rund 60 Prozent kleiner. Statt 12 x 4,5 Millimeter messen sie nur 6,8 x 3,0 Millimeter. Dafür besitzen sie einen Pin mehr als die großen USB-Stecker. Allerdings ist dieser ID-Pin bei Mini-USB noch funktionslos. Daher arbeiten die Verbindungen häufig auch nur in eine Richtung – etwa zum Senden oder Empfangen von Daten oder zum Aufladen eines Peripheriegeräts. Mini-USB muss eine Mindestanzahl von 5000 Steckzyklen gewährleisten, also 5000 Einsteck- und Ziehvorgänge. Denn dabei verschleißen die Kontakte mit der Zeit.
Micro-USB-Stecker: Gleichzeitig laden & Daten übertragen

Noch einmal kleiner fällt der Micro-USB-Standard aus. Mit 6,85 Millimetern sind Micro-USB-Stecker zwar minimal breiter als Mini-USB-Stecker, dafür sind sie nur noch 1,80 Millimeter hoch. Im Gegensatz zu Mini-USB gibt es Micro-USB-Stecker in den Ausführungen Typ A und Typ B, die Buchsen gibt es zudem auch als Micro-AB. Viele Smartphones, wie etwa das Samsung Galaxy S7, setzen auf einen Micro-USB-B-Anschluss zum Laden und für die Datenübertragung.
Micro-A-Stecker sind komplett rechteckig gebaut, während Micro-B-Stecker trapezförmig enden. Zudem kommen unterschiedliche Farben zum Einsatz: Weiß für Micro-A, Schwarz für Micro-B und Grau für Micro-AB. Micro-A kommt auf der Hostseite zum Einsatz, Micro-B wird in das Peripheriegerät gesteckt und Micro-AB ist für die PC-lose Verbindung zweier Endgeräte gedacht.
Ebenso wie Mini-USB besitzt Micro-USB fünf Pins, der ID-Pin erfüllt hier jedoch eine Funktion. Er ist für die Kennzeichnung, ob es sich um einen Micro-A- oder Micro-B-Stecker handelt, verantwortlich. Im Gegensatz zu Mini-USB können Micro-USB-Verbindungen in beide Richtungen arbeiten und mehrere Funktionen zur gleichen Zeit erfüllen. So kann man ein Smartphone per Micro-USB laden und zeitgleich beispielsweise Fotos übertragen. Die kleineren Stecker müssen auch länger durchhalten als Mini-USB: 10.000 Steckzyklen schreibt der Standard vor.
USB 3.0, USB 3.1 & USB 3.2: Schnellere Datenübertragung
Um noch mehr Daten in noch größerer Geschwindigkeit übertragen zu können, wurde ab 2008 der neue Standard USB 3.0 entwickelt. Dieser überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5 Gbit/s und wird vor allem für externe Festplatten eingesetzt. Zu erkennen sind USB 3.0-Stecker und -Anschlüsse meist an der blauen Farbe im Inneren.
Für Micro-USB-Stecker wurde mit dem 3.0-Standard wieder eine neue, extrem flache Form eingeführt. Im Juli 2013 wurde mit USB 3.1 eine schnellere Spezifikation verabschiedet. Gegenüber 3.0 bringt die neue Version eine Geschwindigkeitsverdoppelung auf 10 GBit/s mit. USB 3.0 wurde später in USB 3.1 Gen 1 umbenannt.

Die maximale Datenrate beträgt bei USB 3.2, im Sommer 2017 verabschiedet, bis zu 20 GBit/s. Dafür werden je zwei Kanäle mit jeweils 10 GBit/s genutzt. 2019 wurden im Zuge des neuen Standards die älteren Versionen unter USB 3.2 zusammengefasst, das fortan als "USB 3.2 Gen 2x2" bezeichnet wird. Sowohl "USB 3.1 Gen 1" als auch "USB 3.1 Gen 2" werden mittlerweile unter "USB 3.2 Gen 1" sowie "USB 3.2 Gen 2" geführt.
USB Typ-C: Der neue Stecker für Alles
Um dem Stecker-Wirrwarr Herr zu werden, wird seit 2014 mit USB Typ-C ein neuer Stecker-Typ eingeführt. Dieser hat eine vollkommen neue Form und passt nicht ältere USB-Anschlüsse. Der Unterschied zwischen normalem USB, Mini-USB und Micro-USB entfällt mit Typ-C, da es nur noch einen Stecker und eine Buchse für Alles gibt.
Aktuell arbeiten mehrere Hersteller daran, USB Typ-C als neuen Standard zu etablieren. So werden neuen Smartphones wie das Samsung Galaxy S8 oder das LG G6 bereits mit USB-C-Buchse ausgeliefert. Dieser bietet nämlich mehrere Vorteile. Praktisch im Alltag ist etwa die punktsymmetrische Form des Steckers, bei dem es nun egal ist, wie herum er in die Buchse gesteckt wird.

Mit USB-C verbindet sich langfristig die Hoffnung, die bisherigen USB-A- und USB-B-Anschlüsse vollständig zu ersetzen. USB-C ermöglicht aber nicht nur deutlich höhere Geschwindigkeiten.
Dank einer verbesserten Energieübertragung von maximal 100 Watt, 20 Volt und 5 Ampere laden Mobilgeräte über USB Typ-C auch schneller als über Micro-USB B. Darüber hinaus bietet der Standard eine Unterstützung für DisplayPort und 4-Kanal-Ton (Lautsprecher und Mikrofon). In der Praxis bedeutet dies, dass USB Typ-C in Zukunft auch zum Anschließen von Displays verwendet werden kann und so neben DisplayPort auch HDMI ablösen könnte.
Trotz dieser Vorteile hat sich USB Typ-C noch längst nicht als Industriestandard etabliert. Das dürfte sich in den nächsten Jahren allerdings ändern.
Zusammenfassung
- USB Typ-A: Häufig verbreitet, etwa bei USB-Sticks, Mäusen, Tastaturen und vielen anderen Geräten. Stecker flach, breit und nur in eine Richtung passend.
- USB Typ-B: Nur noch selten im Einsatz, oftmals bei älteren Druckern zu finden. Für den Anschluss am PC muss häufig ein Typ-B-auf-Typ-A-Kabel verwendet werden.
- Mini-USB: Rund 60 Prozent kleiner als der normale USB-Anschluss
- Micro-USB: Noch einmal etwas kleiner als Mini-USB
- USB 3.2 bietet Geschwindigkeiten von bis zu 20 GBit/s und nutzt dafür zwei Kanäle
- USB-C ist mit allen USB-Spezifikationen kompatibel und verfügt über eine bessere Energieübertragung. Geräte lassen sich über USB-C schneller laden.