USB-Typ-A, Mini-USB, Micro-USB und USB-Typ-C: Die Unterschiede

Franziska Peix3. APRIL 2023

stock.adobe.com/diy13

USB-Typ-A, USB-Typ-B oder doch eher Micro-USB, Mini-USB und USB-Typ-C? Kaum ein Standard ist so kompliziert wie der USB-Standard. Aber welcher Stecker passt wofür und worin unterscheiden sich die verschiedenen Anschlüsse?

USB: Ein Standard, viele Ausprägungen

USB ist nicht gleich USB. Was bei der Einführung des „Universal Serial Bus“ eigentlich als Vereinfachung für den Verbraucher gedacht war – nämlich als Standard-Schnittstelle für viele Geräte, hat mittlerweile selbst eine Vielzahl an unterschiedlichen Steckern, Buchsen und Versionen hervorgebracht.

Ab dem Jahr 2000 etwa löste USB 2.0 die älteren USB 1.0-Spezifikation nach und nach als Standard bei der Datenübertragungsrate ab. Statt maximal 12 Mbit/s konnten damit effektiv bis zu 480 Mbit/s übertragen werden.

Ab 2011 verbreitete sich USB 3.0 mit einer maximalen effektiven Datenrate von 5 Gbit/s. Seit 2022 gibt es USB 4.0 Version 1, das Daten mit 40 Gbit/s übertragen kann. Aber auch verschiedene Stecker- und Buchsenausführungen tragen zum Wirrwarr bei. Daher müssen wir uns auch mit verschiedenen USB-Typen beschäftigen, wenn wir über die Eigenschaften von Mini-USB und Micro-USB sprechen wollen.

Externe Inhalte

Um Ihnen Video mit weiteren Informationen zu Produkten und Dienstleistungen anzeigen zu können, arbeiten wir mit Youtube zusammen. Für das Anzeigen der Inhalte benötigen wir Ihre Zustimmung.

TURN ON

USB-Typ-A: Der eigentliche Standard

stock.adobe.com/Dmitry

USB-Typ-A ist der am weitesten verbreitete USB-Anschluss. Er findet sich an nahezu allen USB-Sticks, Mäusen, Tastaturen und an den meisten anderen USB-Geräten. Die Stecker selbst sind flach und breit und lassen sich nur in einer Ausrichtung in die passenden Buchsen einstecken.

USB-Typ-B: Ein fast vergessener Stecker

stock.adobe.com/Joel Papalini

Stecker vom Typ USB-Typ-B kommen selten zum Einsatz und sind mittlerweile fast vollständig von Geräten verschwunden. Oftmals finden sich aber noch ältere Drucker oder Faxgeräte, die einen der hohen USB-Typ-B-Stecker besitzen. Passende Anschlüsse gibt es jedoch an Computern oder anderen Geräten nur selten, weshalb meist ein Kabel von USB-Typ-B auf Typ-A verwendet wird. Um größere USB-Verteiler an den Rechner anzuschließen, spielt USB-Typ-B aber noch eine Rolle.

Mini-USB: 60 Prozent kleiner als USB

Externe Inhalte

Um Ihnen Video mit weiteren Informationen zu Produkten und Dienstleistungen anzeigen zu können, arbeiten wir mit Youtube zusammen. Für das Anzeigen der Inhalte benötigen wir Ihre Zustimmung.

DR-LAN

Insbesondere für den Einsatz in kleineren Geräten, wie Kameras oder MP3-Player, wurden ab dem Jahr 2000 Mini-USB-Verbindungen nach USB 2.0-Spezifikation eingeführt. Zeitweise gab es auch diese noch in verschiedenen Ausführungen: Typ A, B und AB. Mini-A und Mini-AB verschwanden 2007 jedoch wieder vom Markt – seitdem gibt es nur noch Mini-B. Diese werden in Peripheriegeräten, also zum Beispiel der Kamera oder dem MP3-Player eingesetzt.

Im Vergleich zu herkömmlichen USB-Steckern sind Mini-USB-Stecker rund 60 Prozent kleiner. Statt 12 × 4,5 Millimeter messen sie nur 6,8 × 3,0 Millimeter. Dafür besitzen sie einen Pin mehr als die großen USB-Stecker.

Allerdings ist dieser ID-Pin bei Mini-USB noch funktionslos. Daher arbeiten die Verbindungen häufig auch nur in eine Richtung – etwa zum Senden oder Empfangen von Daten oder zum Aufladen eines Peripheriegeräts.

Mini-USB muss eine Mindestanzahl von 5.000 Steckzyklen gewährleisten, also 5.000 Einsteck- und Ziehvorgänge. Denn dabei verschleißen die Kontakte mit der Zeit.

Micro-USB-Stecker: Gleichzeitig laden & Daten übertragen

TURN ON

Noch einmal kleiner fällt der Micro-USB-Standard aus. Mit 6,85 Millimetern sind Micro-USB-Stecker zwar minimal breiter als Mini-USB-Stecker, dafür sind sie nur noch 1,80 Millimeter hoch. Im Gegensatz zu Mini-USB gibt es Micro-USB-Stecker in den Ausführungen Typ A und Typ B, die Buchsen gibt es zudem auch als Micro-AB. Viele Smartphones, wie etwa das Samsung Galaxy S7, setzen auf einen Micro-USB-B-Anschluss zum Laden und für die Datenübertragung.

Micro-A-Stecker sind komplett rechteckig gebaut, während Micro-B-Stecker trapezförmig enden. Zudem kommen unterschiedliche Farben zum Einsatz: Weiß für Micro-A, Schwarz für Micro-B und Grau für Micro-AB. Micro-A kommt auf der Hostseite zum Einsatz, Micro-B wird in das Peripheriegerät gesteckt und Micro-AB ist für die PC-lose Verbindung zweier Endgeräte gedacht.

Ebenso wie Mini-USB besitzt Micro-USB fünf Pins, der ID-Pin erfüllt hier jedoch eine Funktion. Er ist für die Kennzeichnung, ob es sich um einen Micro-A- oder Micro-B-Stecker handelt, verantwortlich. Im Gegensatz zu Mini-USB können Micro-USB-Verbindungen in beide Richtungen arbeiten und mehrere Funktionen zur gleichen Zeit erfüllen. So kann man ein Smartphone per Micro-USB laden und zeitgleich beispielsweise Fotos übertragen. Die kleineren Stecker müssen auch länger durchhalten als Mini-USB: 10.000 Steckzyklen schreibt der Standard vor.

USB 3.0, USB 3.1 & USB 3.2: Schnellere Datenübertragung

stock.adobe.com/slexp880

Um noch mehr Daten in noch größerer Geschwindigkeit übertragen zu können, wurde ab 2008 der neue Standard USB 3.0 entwickelt. Dieser überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5 Gbit/s und wird vor allem für externe Festplatten eingesetzt. Zu erkennen sind USB 3.0-Stecker und -Anschlüsse meist an der blauen Farbe im Inneren.

Für Micro-USB-Stecker wurde mit dem 3.0-Standard wieder eine neue, flache Form eingeführt. Im Juli 2013 wurde mit USB 3.1 eine schnellere Spezifikation verabschiedet. Gegenüber 3.0 bringt die neue Version eine Geschwindigkeitsverdoppelung auf 10 GBit/s mit. USB 3.0 wurde später in „USB 3.1 Gen 1” umbenannt.

Die maximale Datenrate beträgt bei USB 3.2, im Sommer 2017 verabschiedet, bis zu 20 GBit/s. Dafür werden je zwei Kanäle mit jeweils 10 GBit/s genutzt. 2019 wurden im Zuge des neuen Standards die älteren Versionen unter USB 3.2 zusammengefasst, das fortan als „USB 3.2 Gen 2×2“ bezeichnet wird. Sowohl „USB 3.1 Gen 1“ als auch „USB 3.1 Gen 2“ werden mittlerweile unter „USB 3.2 Gen 1“ sowie „USB 3.2 Gen 2“ geführt.

Leider wurde die Lage im Jahr 2022 mit USB 4 nicht weniger verwirrend: USB 3.2 Gen 2x2 und USB 4 Gen 2.2 haben beide die Datenrate von 20 Gbit/s. USB 4 Gen 3x2 beziehungsweise USB 4 Version 1.0 erreicht 40 Gbit/s. USB 4 Version 2.0 soll in Zukunft Daten mit 80 Gbit/s übertragen. Immerhin haben alle Stecker ab der Version USB 4 die Form von USB-Typ-C.

USB-Typ-C: Der neue Stecker für alles

Externe Inhalte

Um Ihnen Video mit weiteren Informationen zu Produkten und Dienstleistungen anzeigen zu können, arbeiten wir mit Youtube zusammen. Für das Anzeigen der Inhalte benötigen wir Ihre Zustimmung.

TURN ON

Um dem Stecker-Wirrwarr Herr zu werden, wird seit 2014 mit USB-Typ-C ein neuer Stecker-Typ eingeführt. Dieser hat eine vollkommen neue Form und passt nicht in ältere USB-Anschlüsse. Der Unterschied zwischen normalem USB, Mini-USB und Micro-USB entfällt mit Typ-C, da es nur noch einen Stecker und eine Buchse für alles gibt.

Erstmals wurden Smartphones wie das Samsung Galaxy S8 und das LG G6 im Jahr 2017 mit USB-C-Buchse ausgeliefert. Dieser bietet nämlich mehrere Vorteile. Praktisch im Alltag ist etwa die punktsymmetrische Form des Steckers, bei dem es nun egal ist, wie herum er in die Buchse gesteckt wird. Stand 2023 ist USB-Typ-C als neuer Standard für Smartphones, Tablets und E-Reader etabliert. Auch bei neuen Laptops ist meistens ein USB-C-Port dabei.

stock.adobe.com/Alex

Mit USB-C verbindet sich langfristig die Hoffnung, die bisherigen USB-A- und USB-B-Anschlüsse vollständig zu ersetzen. USB-C ermöglicht aber nicht nur deutlich höhere Geschwindigkeiten.

Dank einer verbesserten Energieübertragung von maximal 100 Watt, 20 Volt und 5 Ampere laden Mobilgeräte über USB-Typ-C auch schneller als über Micro-USB-B.

Darüber hinaus bietet der Standard eine Unterstützung für DisplayPort und 4-Kanal-Ton (Lautsprecher und Mikrofon). In der Praxis bedeutet dies, dass USB-Typ-C auch zum Anschließen von Displays verwendet werden kann und so neben DisplayPort auch HDMI ablösen könnte.

Trotz dieser Vorteile hat sich USB-Typ-C noch längst nicht als Industriestandard etabliert. Das dürfte sich in den nächsten Jahren allerdings ändern.

Zusammenfassung

  • USB-Typ-A ist häufig verbreitet, etwa bei USB-Sticks, Mäusen, Tastaturen und vielen anderen Geräten. Der Stecker ist flach, breit und passt nur in einer Ausrichtung in die Buchse.
  • USB-Typ-B ist nur noch selten im Einsatz und vorwiegend bei älteren Druckern und für die Verbindung von USB-Hubs zu finden. Für den Anschluss am PC musst du häufig ein Typ-B-auf-Typ-A-Kabel verwenden.
  • Mini-USB ist rund 60 Prozent kleiner als der normale USB-Anschluss.
  • Micro-USB ist noch einmal etwas kleiner als Mini-USB.
  • USB 3.2 bietet Geschwindigkeiten von bis zu 20 GBit/s und nutzt dafür zwei Kanäle.
  • USB 4 Version 1 erreicht Datenraten von 40 Gbit/s.
  • USB-C ist mit allen USB-Spezifikationen kompatibel und verfügt über eine bessere Energieübertragung. Geräte lassen sich über USB-C schneller laden.

Mehr Ratgeber