Was ist Fortnite? Das Gaming-Phänomen verständlich erklärt

Wir erklären verständlich, was "Fortnite" eigentlich ist.
Wir erklären verständlich, was "Fortnite" eigentlich ist. Bild: © Epic Games 2018

"Fortnite" ist seit 2017 in aller Munde. Auf Schulhöfen und im Internet weiß so gut wie jeder, was es mit dem Game auf sich hat. Aber was genau ist "Fortnite" eigentlich? Wir erklären, worum es in dem Spiel geht und was es für viele Spielerinnen und Spieler so faszinierend macht.

Vor allem Kinder und Jugendliche zocken "Fortnite" derzeit oft und nach Möglichkeit überall. Das einfache Spielprinzip macht das Gratis-Game von Hersteller Epic Games leicht zugänglich. "Fortnite" bietet aber auch noch eine tiefere Gameplay-Ebene und dient vielen Heranwachsenden als sozialer Raum, in dem sie sich verabreden und miteinander kommunizieren können.

Worum geht es in "Fortnite"?

Grundsätzlich gibt es im Videospiel "Fortnite" zwei voneinander getrennte Spielvarianten, von denen die populärere namens "Battle Royale" kostenlos spielbar ist. Zu der zweiten Variante namens "Rette die Welt" erhält man nur gegen Geld Zugang. Im Sprachgebrauch beziehen die Spieler sich aber fast immer auf den Gratis-Modus "Battle Royale", wenn sie über "Fortnite" sprechen.

In "Fortnite: Battle Royale" treten 100 Spieler über das Internet in einem Shooter-Match gegeneinander an. Wer als letzter übrig ist, gewinnt die Runde. Zum Start jeder "Fortnite"-Runde hat keiner der Teilnehmer Waffen oder Ausrüstung. Die Spieler springen mit einem Hängegleiter über der Karte ab und können selber bestimmen, wo sie mit der Suche nach hilfreichen Gegenständen beginnen wollen.

Auf der Karte gibt es Gebiete mit Häusern oder verschiedenen Landschaften, die immer am gleichen Ort zu finden sind. Oft ist in Gebäuden mehr und bessere Ausrüstung zu finden, aber natürlich ist dadurch auch das Risiko automatisch höher, dort auf andere Spieler zu treffen.

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"Fortnite": Zu Beginn einer Spielrunde springen die Teilnehmer über dem Spielfeld ab. Bild: © Screenshot TURN ON 2018

Damit Bewegung in die Sache kommt und sich einzelne Teilnehmer nicht einfach bis zum Ende verstecken um zu gewinnen, verkleinert sich das Spielgebiet in regelmäßigen Intervallen – wer außerhalb dieses immer enger werdenden Bereichs ist, verliert ständig Lebensenergie.

Hin und wieder werden außergewöhnliche Varianten des Grundspielmodus in "Fortnite" integriert, die etwas Abwechslung bieten. So gab es etwa schon Runden, in denen Spieler durch Tänze Punkte machen oder den "Getaway"-Modus, bei dem die Teilnehmer Juwelen von der Karte schmuggeln mussten.

Spielt man "Fortnite" alleine oder mit anderen zusammen?

In "Fortnite: Battle Royale" kann man wahlweise alleine (Solo), zu zweit (Duo) oder im Vierer-Team (Squad) antreten. Für jede dieser drei Spielvarianten starten laufend neue "Fortnite"-Runden, durch die vielen Spieler weltweit finden sich meist schnell genügend Teilnehmer. Die Spielerzahl einer Runde bleibt dabei immer auf 100 beschränkt. Das Team, das am Ende übrig bleibt, gewinnt.

Bereits außerhalb der Runden können "Fortnite"-Spieler sich über eine Freundesliste in Teams zusammenfinden und in einer virtuellen Lobby miteinander kommunizieren. Das geht per Textchat oder Sprachverbindung. Viele Jugendliche nutzen "Fortnite" auf diese Weise auch, um sich im digitalen Raum mit Freunden zu treffen.

Was unterscheidet "Fortnite" von anderen Battle-Royale-Spielen?

Das Prinzip des Jeder-gegen-jeden-Modus mit schrumpfendem Spielbereich hat "Fortnite" nicht erfunden. Es gibt eine ganze Menge sogenannter Battle-Royale-Games. Vor dem großen Hype um "Fortnite" war zum Beispiel das Spiel "Playerunknown's Battlegrounds" in aller Munde, das ganz ähnlich funktioniert. Aktuell ist der Shooter "Apex Legends" angesagt, der ein ähnliches Spielerlebnis bietet.

Anders ist "Fortnite" jedoch vor allem, weil die Spieler in einer Runde Ressourcen wie Holz oder Stein sammeln und daraus Deckung, Fallen oder ganze Gebäude bauen können. So lässt sich bei Beschuss schnell eine Wand zwischen sich und den Gegner setzen, die dieser erst wieder zerstören muss, um einen Treffer zu landen. Geübte "Fortnite"-Spieler können hohe Gebäude oder Türme in die Welt setzen, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen.

Was kann man in "Fortnite" noch machen?

Weil immer nur ein Spieler oder ein Team eine Runde in "Fortnite" gewinnen kann, müsste es für die restlichen Spieler doch eigentlich recht frustrierend ausgehen – oder? "Fortnite" schafft es aber, auch Einsteiger und ungeübte Spieler bei der Stange zu halten. Einen großen Anreiz bieten dabei verschiedene Herausforderungen, die während einer Spielrunde erledigt werden können und wöchentlich erneuert werden. Dafür erhalten die Spieler dann eine Belohnung in Form von Gegenständen, mit denen sie ihre Spielfigur kosmetisch verändern können.

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Unterschiedlich aussehende Charaktere freizuspielen ist ein wichtiger Anreiz in "Fortnite". Bild: © Epic Games 2019

Dabei kann es sich um Herausforderungen handeln, wie "Füge Gegnern 200 Punkte Schaden mit Zielfernrohr-Waffen zu", aber auch um Aufgaben wie "Besuche die fünf höchsten Erhöhungen auf der Insel." Manchmal gibt es auch Schatzsuchen, bei denen Gegenstände oder Orte gefunden werden müssen.

Außerdem stehen weitere Varianten des Spielmodus zur Auswahl, in denen gar nicht aufeinander geschossen werden muss. Stattdessen bauen die Spieler aufwändige Strukturen oder denken sich ganz eigene Spielregeln aus. Im "Fortnite"-Kreativmodus sind zum Beispiel auch musikalische Bauwerke möglich.

Der Battle Pass: Wie verdienen die "Fortnite"-Macher Geld?

Mit den Herausforderungen im sogenannten Battle Pass verdient Epic Games, das Entwickler-Studio hinter "Fortnite", das meiste Geld: Spieler, die ganz ohne Kosten an dem grundsätzlich kostenlosen Game teilnehmen, dürfen nämlich nur vergleichsweise wenige der Aufgaben erfüllen und dadurch die entsprechenden Belohnungen verdienen.

Um Zugriff auf den sogenannten "Battle Pass" mit deutlich mehr Herausforderungen zu erhalten, müssen 950 V-Bucks ausgegeben werden. Diese Spielwährung muss für Echtgeld erworben werden, 950 V-Bucks entspricht etwa 9,50 Euro. Der "Battle Pass" zählt immer für eine Saison, die meist zwölf Wochen dauert und jeweils ein visuelles Thema aufgreift (zum Beispiel Winter, Piraten oder Spione).

Darüber hinaus lassen sich auch verschiedene Skins im Ingame-Shop gegen V-Bucks kaufen. Als Skins bezeichnet man in Videospielen kosmetische Veränderungen von Spielfiguren oder Ausrüstung. Einige der käuflichen "Fortnite"-Skins sind zeitlich limitiert erhältlich, damit der Kaufanreiz erhöht wird.

Das Prinzip der Monetarisierung mit dem Battle Pass ist bei Spielern weitgehend akzeptiert. Der Battle Pass bringt den Spielern nur kosmetische Verbesserungen ein und keine unfairen Vorteile im Spiel – das wäre "Pay-to-win" und Games, die darauf setzen, sind oft verpönt. Außerdem weiß der Kunde bereits vor dem Kauf, wofür er bezahlt und erhält keine Kisten mit zufälligen Gegenständen – diese sogenannten "Lootboxen" sind in vielen Online-Spielen ebenfalls nicht gern gesehen.

Wie viel kostet "Fortnite"?

Die ursprüngliche Version des Spiels, "Fortnite: Rette die Welt", ist bisher kostenpflichtig. Um Zugang zu erhalten, muss ein "Gründer-Paket" für 39,99 Euro erworben werden. Der populäre Spielmodus "Fortnite: Battle Royale", der von deutlich mehr Spielern gezockt wird, ist jedoch grundsätzlich kostenlos. Das Spiel ist für PC, Mac, PS4, Xbox One, Nintendo Switch, iOS und Android erhältlich.

Ab welchem Alter ist "Fortnite"in Deutschland erlaubt?

Die USK hatte "Fortnite" ursprünglich ab 12 Jahren freigegeben. Damals wurde der Prüfstelle jedoch lediglich der kooperative "Rette die Welt"-Modus vorgelegt, bei dem Spieler nicht auf andere Spieler schießen, sondern gemeinsam gegen comichafte Zombies kämpfen. Später wurde "Fortnite: Battle Royale" dann über das internationale IARC-System auf Online-Plattformen ab 16 Jahren freigegeben.

Zusammenfassung

  • Das Videospiel "Fortnite" besteht aus zwei voneinander unabhängigen Spielvarianten namens "Rette die Welt" und "Battle Royale".
  • Im allgemeinen Sprachgebrauch ist mit "Fortnite" meist der populäre und grundsätzlich kostenlose "Battle Royale"-Modus gemeint.
  • Darin treten 100 Spieler gegeneinander auf einer sich ständig verkleinernden Karte an. Der letzte überlebende Spieler oder das letzte verbleibende Team gewinnt.
  • "Fortnite" kann man online alleine, zu zweit oder im Vierer-Team spielen
  • Im Unterschied zu anderen Battle-Royale-Spielen kann man in "Fortnite" aus eingesammelten Ressourcen Strukturen, Deckung und Gebäude bauen
  • Nebenbei gibt es verschiedene Aufgaben, die man während einer Spielrunde lösen kann um Belohnungen zu sammeln. Mit diesen kann die eigene Spielfigur optisch verändert werden.
  • Um an einem Großteil der Herausforderungen teilnehmen zu dürfen, müssen die Spieler pro Saison einen "Battle Pass" für etwa 9,50 Euro kaufen.
  • "Fortnite: Battle Royale" ist von der USK ab 16 Jahren freigegeben. Der weniger populäre, kostenpflichtige Modus "Rette die Welt" ist ab 12 Jahren freigegeben.
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