Mit "Pokémon: Let's Go, Pikachu!" und "Pokémon: Let's Go, Eevee!" kommen im November Remakes auf der Basis von "Pokémon Gelb". Die gesamte "Pokémon"-Reihe hätte es aber um ein Haar gar nicht gegeben: Ein PC-Crash löschte damals während der Entwicklung fast die kompletten Daten der ersten "Pokémon"-Editionen.
Die "Pokémon"-Serie ist seit ihrer Geburt im Jahr 1996 enorm gewachsen und kaum eine andere Videospiel-Serie hat so viele Fans auf der ganzen Welt. Ein Datenverlust hat damals aber fast dafür gesorgt, dass die Reihe gar nicht erst entstanden wäre. Junichi Masuda, Director von Game Freak, erinnert sich im Interview mit Polygon an den schlimmsten Tag seiner Karriere zurück.
Vier Jahre Arbeit auf einen Schlag weg
Masuda berichtet im Interview, dass sich ungefähr zur Hälfte des Entwicklungszyklus ein furchtbarer PC-Crash ereignete. Game Freak verlor Daten aus vier Jahren Spielentwicklung: Die Pokémon, der Hauptcharakter, einfach alles war weg. Es wäre das Ende von Game Freak gewesen, hätten sich die Daten nicht wiederherstellen lassen.
Damals setzte Masuda alle Hebel in Bewegung, um die Daten irgendwie zu retten. Er fragte Kollegen seiner ehemaligen Firma und Leute im (damals noch jungen) Internet um Rat. Er wälzte sogar englische Anleitungen zu dem PC-System, weil die japanischen Bücher kaum Informationen zur Problematik hergaben. Glücklicherweise konnte Game Freak die Dateien letztlich retten.
Erfolg von "Pokémon" war schon vor dem Crash ungewiss
Ob "Pokémon" überhaupt erfolgreich werden würde, war schon zu Beginn der Entwicklung unsicher. Grund dafür war die Entscheidung für den Game Boy als Release-Plattform. Der Handheld schien sich zur Zeit der Entwicklung bereits am Ende seines Lebenszyklus zu befinden und viele Kritiker glaubten, dass sich das Spiel nicht gut verkaufen werde. Game Freak konnte aber bekanntlich das Gegenteil beweisen.