Nicht nur zu Weihnachten können Fotografen tolle Effekte für Fotos mit Bokeh-Effekten erzielen. Was das ist und wie Du einen Bokeh-Filter fürs DSLR-Objektiv selber bauen kannst, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
- Bokeh – Was ist das eigentlich?
- Was brauche ich zum Erzeugen des Effekts?
- Einen Bokeh-Effekt selber machen
- Los geht's: Mit DIY-Filter fotografieren
- Zusammenfassung
Eigentlich meint es der Winter nicht gerade gut mit Fotografen, denn ihnen fehlt oftmals eine wesentliche Voraussetzung für Fotos: Licht. In der kalten Jahreszeit wird es erst spät hell und früh wieder dunkel. Im Dezember lassen sich aber dennoch ganz besondere Bilder schießen.
Hell erleuchtete Weihnachtsmärkte sowie die unzähligen Lichterketten und leuchtenden Weihnachtsdekorationen lassen ganz besonders stimmungsvolle Fotos entstehen. Die kannst Du dann zum Beispiel auch gleich als Weihnachtskarte verschicken. Und wir zeigen Dir noch einen weiteren Trick: Mit einem selbst gebastelten Bokeh-Filter bringst Du alle Freunde und Verwandten zum Staunen. Das klappt natürlich auch zu jeder anderen Jahreszeit unter entsprechenden Lichtverhältnissen.
Bokeh – Was ist das eigentlich?

Der Begriff Bokeh stammt aus dem Japanischen und bedeutet dort so viel wie "unscharf oder "verschwommen". In der Fotografie bezeichnet er die Qualität von Unschärfebereichen auf einem Bild. Viele Fotografen spielen bewusst mit der Unschärfe, um bestimmte Wirkungen zu erzielen.
Treten dabei bestimmte Erscheinungen in den unscharfen Bildbereichen auf – zum Beispiel helle Kreise – dann ist von einem Bokeh-Effekt die Rede. Diese werden vom Objektiv der Kamera erzeugt. Sie sind in der abgelichteten Szene also so gar nicht zu sehen. Es gibt harte und weiche, ruhige und unruhige Bokeh-Effekte sowie viele Möglichkeiten, mit ihnen kreativ zu werden.
Was brauche ich zum Erzeugen des Effekts?

Ein Foto-Effekt mit Bokeh lässt sich auch ganz gezielt erzeugen. Voraussetzung dafür ist eine Kamera mit einem lichtstarken Objektiv, zum Beispiel einer f/2.8-Blende. Dabei gilt jedoch: Je größer die Blendenöffnung, desto besser. Am besten funktioniert das Spielen mit Bokeh-Effekten zudem mit langer Brennweite.
Festbrennweiten erzeugen in der Regel ruhigere Erscheinungen als Zoomobjektive. Hilfreich, aber nicht essenziell, ist zudem ein großer Kamerasensor. Idealerweise greifst Du also zur digitalen Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor und lichtstarkem Teleobjektiv.
Einen Bokeh-Effekt selber machen
Du möchtest, dass auf Deinen Weihnachtsfotos leuchtende Sterne im Hintergrund zu sehen sind? Dann musst Du Dir einen entsprechenden Bokeh-Filter für die Kamera bauen. Das geht zum Glück ganz einfach. Alles, was Du dafür brauchst, ist etwas Pappe, ein Stift, eine Schere oder ein Cutter-Messer und ein Gummiband, zum Beispiel ein Haargummi. Lege das Objektiv Deiner DSLR mit der Vorderseite auf die Pappe und zeichne mit dem Stift den Kreis um das Objektiv nach. Ergänze dann freihändig zwei Balken links und rechts, die später als Befestigung für den Filter dienen.
Jetzt musst Du noch das gewünschte Motiv aufzeichnen, das später auf den Bildern zu sehen sein soll. In der Weihnachtszeit bieten sich natürlich Sterne, Tannenbäume, Schneeflocken oder Glocken an. Zu Silvester kannst Du dann mit Glückskleeblättern und zum Valentinstag mit kleinen Herzen spielen.
Schneide Deinen Filter und das Motiv nun mit der Schere oder dem Cutter-Messer aus und lege die Pappe über die Linsenöffnung des Objektivs. Zur Befestigung einfach ein Gummiband um das Objektiv und die Filterbefestigung spannen – fertig ist der Bokeh-Filter Marke Eigenbau.
Los geht's: Mit DIY-Filter fotografieren

Deine Kamera ist nun gerüstet, um tolle weihnachtliche Bokeh-Effekte zu zaubern. Suche Dir jetzt noch eine geeignete Umgebung, am besten mit vielen kleinen Lichtpunkten im Hintergrund. Geschmückte Tannenbäume mit Lichterketten und andere Weihnachtsdekorationen sind geradezu ideal. Aber auch eine nächtliche Straßenszene bietet sich an.
Soll ein weiteres Motiv scharf im Vordergrund abgebildet werden, dann platziere dies möglichst weit weg vom Hintergrund mit den Lichtern. Die perfekte Kameraposition findest Du am besten durch Ausprobieren. Damit der Hintergrund unscharf wird und das Motiv des Filters im Bild erscheint, wähle eine kleine Blendenzahl beziehungsweise eine große Blendenöffnung. Diese Möglichkeit der Blendenwahl bietet wahlweise die Zeitautomatik (A) oder der manuelle Modus (M) der Kamera.
Nun musst Du das Hauptmotiv fokussieren – entweder übernimmt das der Autofokus oder Du hilfst manuell nach. Fotografierst Du mit großer Brennweite und hast den Vordergrund scharf gestellt, sollten Deine Sterne, Tannenbäume oder Schneeflocken recht deutlich im Bildhintergrund zu sehen sein.
Zusammenfassung
- Bokeh beschreibt die Qualität von Unschärfebereichen auf einem Bild
- Bokeh-Effekte lassen sich gezielt erzeugen und werden zum Beispiel in Form von hellen Kreisen auf dem Foto sichtbar
- Voraussetzung ist das Fotografieren mit großer Blendenöffnung
- Eine lange Brennweite ist ideal, besser als Zoomobjektive eignen sich Festbrennweiten
- Im Hintergrund befinden sich optimalerweise viele Lichtpunkte, Dein Hauptmotiv im Vordergrund ist möglichst weit davon weg
- Bokeh-Filter lassen sich mit wenigen Utensilien selber bauen und zaubern das gewünschte Motiv in den Bildhintergrund
- Setze den fertigen DIY-Filter vorne auf die Linse, wähle eine kleine Blendenzahl und fokussiere Dein Hauptmotiv