Bewegungsmelder sind besonders in der dunklen Jahreszeit ein Segen: In zahlreichen öffentlichen Gebäuden, Büros und auch privaten Haushalten kommen die kleinen Geräte zum Einsatz, um etwa automatisch Licht anzuschalten. Aber wie funktionieren Bewegungssensoren eigentlich?
- Der Simple: Der Passiv-Infrarot-Melder
- Der Genaue: Der Präsenzmelder
- Der Dezente: Der Radarmelder
- Der Weitsichtige: Der Ultraschallmelder
- Der Detailreiche: Melder mit Kamera
Unter dem Sammelbegriff Bewegungssensor sind Geräte zusammengefasst, die mit unterschiedlichen Technologien arbeiten. Es ist nicht so einfach, sich für die richtige Technik zu entscheiden, wenn Du Dich damit nicht auskennst. So viel sei aber vorab gesagt: Für den Privathaushalt eignen sich durchaus auch günstige Modelle.
Der Simple: Der Passiv-Infrarot-Melder

Die meisten Bewegungsmelder, die im privaten Umfeld genutzt werden, sind sogenannte Passiv-Infrarot-Melder, kurz PIR-Melder. In ihnen ist ein Linsensystem verbaut, das in einem festgelegten Bereich Änderungen in der Infrarot-Wärmestrahlung erfasst. Diese Strahlung geben Menschen und Tiere über die Haut ab – oder auch motorisierte Gegenstände wie Autos. Registriert der Sensor einen Anstieg in der Wärmestrahlung, reagiert er. Handelt es sich zum Beispiel um eine Außenleuchte mit Bewegungsmelder, schaltet sich automatisch das Licht an, wie bei diesem Philips-Hue-Bewegungsmelder.
Der Vorteil von PIR-Meldern: Sie sind günstig in der Anschaffung und für den privaten Gebrauch meist absolut ausreichend.
Der Nachteil: Sie erkennen die Wärmestrahlung nicht durch Glas oder andere Wände hindurch. Zudem zeigen sich die Sensoren von starken Temperaturschwankungen verwirrt und reagieren dann nicht mehr richtig.
Der Genaue: Der Präsenzmelder

Bewegungssensoren und Präsenzmelder arbeiten beide mit Infrarottechnologie – allerdings ist der Präsenzmelder wesentlich genauer und kann selbst kleinste Bewegungen wie das Tippen auf einer Tastatur erfassen. Deswegen finden sich Präsenzmelder häufig in Büroräumen, in denen sie selbstständig zum Beispiel die Beleuchtung steuern und an die Anwesenheit von Menschen anpassen.
Der Vorteil des Präsenzmelders: Er reagiert präzise auf sehr kleine Bewegungen und eignet sich so perfekt, um Innenbeleuchtung zu automatisieren.
Der Nachteil von Präsenzmeldern: Sie sind sehr feinfühlig und daher im Außenbereich eher fehl am Platz. Im schlimmsten Fall sorgt ein Melder dafür, dass ständig automatisch ein Licht angeht oder eine Alarmanlage ausgelöst wird, wenn auch nur eine Katze vorbeihuscht.
Der Dezente: Der Radarmelder
Die auch Hochfrequenzsensoren genannten Radarmelder arbeiten genauer als Melder mit Infrarottechnologie. Sie senden hochfrequente elektromagnetische Wellen aus und messen, ob Gegenstände oder Lebewesen diese durch Bewegungen reflektieren. Stillstehende Gegenstände registrieren die Melder nicht als Reflektoren und schlagen deshalb auch nicht an, indem sie etwa Licht anschalten.
Der Vorteil von Radar-Bewegungsmeldern: Die elektromagnetischen Wellen durchdringen Materialien wie Holz und Glas – Du kannst die Melder also dezent und verkleidet verbauen. Zudem machen ihnen Temperaturschwankungen nichts aus, sie eignen sich daher auch für den Außeneinsatz.
Der Nachteil von Radarmeldern: Sie lassen sich nicht so leicht anschließen und sollten bestenfalls von einem Profi installiert werden.
Es gibt auch Modelle, die verschiedene Technologien kombinieren, zum Beispiel den Lupus Dual Way Bewegungsmelder. Dieser kombiniert die PRI-Technologie mit einer Mikrowellenfeldmessung. So lässt er sich auch in Räumen mit Fußbodenheizung oder Wintergärten einsetzen, wo Veränderungen des Temperaturfeldes bei PIR-Meldern zu Fehlalarmen führen würden.
Der Weitsichtige: Der Ultraschallmelder
Ultraschall-Bewegungsmelder strahlen Ultraschallwellen mit einer Frequenz von etwa 40 kHz aus, die der Mensch nicht hören kann. Sie breiten sich im gesamten Raum aus, auch in sehr großen Räumen, und werden in unterschiedlichen Winkeln zurück zum Sensor reflektiert. Der erkennt dann, ob sich im Raum nur stillstehende Objekte befinden oder auch Lebewesen, die sich bewegen.
Der Vorteil von Ultraschall: Er gelangt in jede noch so versteckte Ecke und eignet sich für großen Räume. Viele Modelle sind heutzutage speziell auf die Bewegungserkennung in Fluren und Gängen ausgelegt.
Der Nachteil der Ultraschallmelder: Die Geräte sind hierzulande noch wenig verbreitet – und komplette Anlagen für eine Innenausstattung meist recht kostspielig.
Der Detailreiche: Melder mit Kamera

Überwachungskameras mit Bewegungssensoren lassen sich zum Beispiel als Sicherheitssystem auf einem Grundstück installieren, um unbefugten Zutritt zu registrieren. Die meisten Geräte, wie die Bosch Smart Home Eyes Außenkamera, können in ein Überwachungssystem eingebunden und per App gesteuert werden – dann kannst Du etwa auf Deinem Smartphone die Aufnahmen der Kamera empfangen, sobald der Bewegungssensor sie anspringen lässt. Der Sensor tastet die Umgebung per Infrarot oder Radar ab.
Der Vorteil der Kameramelder: Sie liefern Bewegtbilder – smarte Modelle sogar direkt aufs Smartphone oder Tablet. Das macht sie zu guten Sicherheitsgadgets.
Der Nachteil: Du darfst Sicherheitskamera nicht so positionieren, dass sie Passanten oder Nachbarn filmen. Du musst Dich auf Dein Grundstück beschränken, um nicht gegen die Rechte Dritter am eigenen Bild zu verstoßen.