Lohnt es sich, jetzt schon auf Windows 11 umzusteigen? Was spricht dafür, was dagegen und ab wann solltest Du auf jeden Fall umsteigen? Wir geben Dir eine kleine Orientierung.
- Windows 11 hat einen neuen Look
- Multitasking ist stark verbessert
- Der Tablet-Modus ist Geschichte
- Android-Apps sollen 2022 kommen
- Kostenloses Update und Langzeit-Support
- Hohe Systemanforderungen und Kompatibilitätsprobleme
- Lohnt sich der Umstieg nun?
Windows 11 ist da und wird für Nutzer von Windows 10 als kostenloses Update angeboten. Falls Du also einen kompatiblen PC hast, kannst Du ab sofort auf Windows 11 umsteigen. Aber welche Vor- und Nachteile bringt ein Umstieg zum jetzigen Zeitpunkt mit sich und wie sieht es auf lange Sicht aus?
Mit einem kompatiblen PC kannst Du das Update auf Windows 11 jetzt schon durchführen. Hier erfährst Du, wie das geht:
Windows 11 installieren: So führst Du das Update manuell durch
Windows 11 hat einen neuen Look
Die auffälligste Neuerung von Windows 11 gegenüber Windows 10 ist der neue Look der Nutzeroberfläche. So wurde etwa das Startmenü umgestaltet, wobei die Kacheln, die es seit Windows 8 gab, weggefallen sind. Die Symbole in der Taskleiste sind in Windows 11 mittig angeordnet, lassen sich auf Wunsch jedoch wieder zurück an den linken Rand schieben.
Unterm Strich wirkt Windows 11 mit seiner neuen Optik übersichtlicher und intuitiver als Windows 10. Das zeigt sich besonders am neuen Menü für die Einstellungen, das nicht mehr von großen Symbolen dominiert wird, sondern mit einer schicken und nachvollziehbaren Struktur aufwartet. Zwar gibt es auch in Windows 11 immer noch die alte Systemsteuerung aus Windows 7, doch sind die meisten Funktionen in übersichtlicherer Form nun in die Einstellungen integriert, weshalb es wenig Grund gibt, die Systemsteuerung noch zu nutzen.

Der neue Look zeigt sich auch im Datei-Explorer, der nun verstärkt mit Symbolen in der Navigationsleiste arbeitet, um die wichtigsten Aktionen für eine ausgewählte Datei oder einen markierten Ordner hervorzuheben. Das Interface wirkt dadurch merklich verschlankt, ohne das wichtige Funktionen wegfallen.
Doch auch wenn die Änderungen im Design die Übersicht verbessern: Funktionell ändert sich mit Windows 11 bislang nichts Grundlegendes.
Multitasking ist stark verbessert
Windows 11 macht das parallele Arbeiten in mehreren Programmen deutlich bequemer als vorherige Versionen. Mit einem einfachen Mausklick lassen sich Programmfenster in einem beliebigen Layout an einer bestimmten Stelle des Bildschirms anpinnen oder "ansnappen". Auch ganze "Snap-Gruppen" lassen sich auf diese Weise erstellen und das sogar über mehrere Monitor hinweg.
Die Snap-Gruppen werden sogar automatisch in der Taskleiste angepinnt und lassen sich jederzeit wieder hervorrufen, wenn Du zwischendurch in einem anderen Programm gearbeitet hast. Auf diese Weise lassen sich Arbeitsoberflächen erstellen, die über einen kompletten Arbeitstag hinweg konsistent bleiben. Das ständige Herumschieben von Programmfenstern ist mit Windows 11 deutlich seltener nötig.
Der Tablet-Modus ist Geschichte
Wer sein Windows-10-Gerät vornehmlich als Tablet nutzt, könnte von Windows 11 im ersten Moment etwas irritiert sein. Der klassische Tablet-Modus, der mit großen Kacheln arbeitet, fällt durch das Update nämlich weg. Falls Du den Tablet-Modus gerne nutzt und gut damit zurechtkommst, könnte sich der Umstieg auf Windows 11 deshalb im ersten Moment wie eine Verschlechterung für Dich anfühlen.
Microsoft verzichtet jedoch nicht komplett auf eine Tablet-freundliche Bedienung. In dem Moment, in dem Geräte einen Touchscreen, aber keine Tastatur zur Verfügung haben, werden einzelne Elemente so neu angeordnet, dass sie leichter mit Fingergesten zu bedienen sind. Hinzu kommen einige neue Touch-Gesten, welche die Bedienung insgesamt erleichtern könnten.
Android-Apps sollen 2022 kommen
Eine Neuerung, die Windows 11 deutlich von Windows 10 abheben könnte, die aber noch nicht verfügbar ist, ist die native Unterstützung von Android-Apps. Diese sollen sich in Zukunft direkt über den Microsoft Store und eine darin enthaltene Schnittstelle zum Amazon-App-Store installieren lassen. Ein Emulator soll dann dafür sorgen, dass die für das Linux-basierte Android programmierten Anwendungen unter Windows 11 laufen.

Auch wenn dieses Feature grundsätzlich vielversprechend klingt, lässt sich im Moment noch nicht sagen, wie gut oder schlecht letztlich die Umsetzung des Ganzen sein wird. Auch die Tatsache, dass die Unterstützung von Android-Apps erst 2022 kommen soll, macht dieses Feature aktuell nicht zu einem Update-Grund.
Kostenloses Update und Langzeit-Support
Die wohl stärksten Argumente für ein Update auf Windows 11 sind die Tatsache, dass es für Besitzer von Windows 10 kostenlos ist und der Umstand, dass Microsoft das Betriebssystem für lange Zeit mit Updates versorgen wird. Der Update-Support für Windows 10 soll hingegen am 14. Oktober 2025 enden. Spätestens bis dahin solltest Du auf das neue Betriebssystem wechseln, um Deine Windows-Lizenz nicht verfallen zu lassen.
Hohe Systemanforderungen und Kompatibilitätsprobleme
Ein problematischer Punkt für den Umstieg auf Windows 11 sind natürlich die recht hohen Systemanforderungen. So verlangt Microsoft einen Prozessor, der nicht älter als vier oder fünf Jahre sein darf, sowie ein Mainboard, das sowohl TPM 2.0 als auch Secure Boot unterstützt. Es gibt zwar Mittel und Wege, eine Installation von Windows 11 auch unter Umgehung dieser Anforderungen durchzuführen, allerdings kann das Ergebnis ein instabiles System sein, für das Microsoft keinen offiziellen Software-Support anbietet.
Zwei der wichtigsten Voraussetzungen für Windows 11 sind ein sogenanntes TPM (Trusted Platform Module) in der Version 2.0 und ein aktiviertes Secure Boot. Auf vielen PCs lassen sich diese Dinge nachträglich aktivieren. Hier erfährst Du, wie das geht:
Lohnt sich der Umstieg nun?
Windows 11 sieht frisch und neu aus, erfindet das Rad jedoch grundsätzlich nicht neu – jedenfalls im Moment noch nicht. Es gibt durchaus Gründe, die für einen schnellen Umstieg sprechen, wie das verbesserte Interface und die tollen Multitasking-Features. Aber beides sind im Moment eher Nice-to-have-Features. Ob sie Dir ausreichen, um Dein System jetzt zu updaten, liegt bei Dir.
In Zukunft dürfte es jedoch sehr viel mehr Gründe geben, auf Windows 11 zu wechseln. Das fängt beim angekündigten Support von Android-Apps ab 2022 an, endet jedoch nicht dort. Wir müssen davon ausgehen, dass Microsoft spannende neue Features in Zukunft exklusiv nur für Windows 11 entwickeln wird und Windows 10 so mehr und mehr zurückbleiben dürfte.
Langfristig solltest Du deshalb auf jeden Fall wechseln, wenn Deine Hardware es Dir erlaubt. Der Wechsel auf Windows 11 garantiert Dir, dass Dein System auch nach Oktober 2025 noch Updates erhalten wird und Deine Windows-Lizenz weiterhin "wertvoll" bleibt.