Android-Apps sind vor allem auf Smartphones und Tablets heimisch. Doch sowohl Windows 11 als auch Chrome OS erlauben die Nutzung der Programme auf dem PC oder Laptop. Hier erfährst Du, wie das funktioniert und auf welchem Betriebssystem die Android-Apps besser laufen.
Von Sebastian Weber
Heute hat beinahe jeder ein Smartphone in der Hosentasche und viele noch ein Tablet zu Hause, um in den Genuss eines größeren Displays zu kommen. Alle Geräte sind mit der Zeit vollgepackt mit Apps, ob nun praktische Helferlein oder mitreißende Spiele, doch die Programme fehlen in der Regel auf dem PC oder Laptop. Inzwischen unterstützt aber sogar Windows 11 Android-Apps und daher erklären wir Dir hier, wie Du deine Lieblings-Apps auf deinem Computer benutzen kannst und auch, ob diese auf Microsofts Betriebssystem oder auf Googles Chrome OS besser funktionieren.
So lädst du Android-Apps unter Windows 11 und Chrome OS herunter
Wer Android-Apps auf seinem Computer verwenden will, der hat es unter Chrome OS deutlich einfacher als unter Windows 11. Da Chrome OS ein Betriebssystem ist, das von Google direkt kommt, hat es den Google Play Store bereits inbegriffen, sodass der Zugriff auf Apps kinderleicht ist.
Daher reicht es unter Chrome OS, den Google Play Store zu öffnen, der bereits auf dem Home-Bildschirm als Verknüpfung bereitsteht. Sobald sich das Programm öffnet, bist Du in der Regel direkt eingeloggt und kannst anfangen zu stöbern.

Unter Windows 11 ist die Nutzung von Android-Apps ein wenig kniffliger. Obwohl Microsoft angekündigt hat, dass Windows 11 Android-Apps unterstützen soll, ist diese Funktion bisher noch nicht für alle Nutzer verfügbar. Falls Du sie dennoch testen möchtest, musst Du dich zunächst für das sogenannte „Windows Insider Programm“ registrieren.
Mitglieder dieses Programms dürfen Updates für Windows 11 bereits vor der offiziellen Veröffentlichung herunterladen, sodass Microsoft Erfahrungswerte sammeln kann, ob das Betriebssystem damit weiterhin ordentlich funktioniert. Sobald Du dort Mitglied bist, erlaubt eines der Updates den Download des „Amazon App Store“ über den Microsoft Store – nur mit dieser App kannst Du überhaupt Android-Programme auf deinem PC installieren.
Auswahl an Android-Apps unter Windows 11 und Chrome OS – was ist besser?
Während die grundlegende Bedienung unter Chrome OS deutlich einfacher ist, punktet Chrome OS aber auch in beinahe allen anderen Bereichen im Vergleich zu Windows 11.
Da Chrome OS direkt auf den Google Play Store zugreift, stehen Dir im Grunde alle Android-Apps zur Wahl, die es gibt. Unter Windows 11 sieht die Sache dagegen ganz anders aus, um nicht zu sagen mager.
Der Amazon App Store bietet von Haus aus deutlich weniger Android-Apps an als Googles eigener App-Store. Im originalen Google Play Store warten rund 3,5 Millionen Programme auf Dich, während die Amazon-Alternative lediglich rund 500.000 Apps beinhaltet.
Und obwohl dies natürlich mehr als genug wären, reduziert sich die Zahl gehörig nach unten, denn nur ein kleiner Bruchteil dieser Programme wird für die Nutzung unter Windows 11 unterstützt, sodass lediglich 50 Apps übrigbleiben.
Wenn Du also sicher sein möchtest, dass Du die App deiner Wahl tatsächlich findest und auf deinem PC verwenden kannst, dann solltest Du auf Chrome OS setzen statt auf Windows 11 – zumindest so lange, bis die Android-Funktionalität von Microsoft offiziell als Update in das Betriebssystem integriert wurde, da dann die Zahl der Apps sicherlich stetig steigen dürfte.
Nutzung von Android-Apps im Vergleich

Egal für welches Betriebssystem Du dich entscheidest, da Android-Apps weder für Windows 11 noch für Chrome OS konzipiert wurden, kann das zu Abstrichen in der Benutzung führen.
Chrome OS zum Beispiel öffnet die Android-Apps in einem Fenster, das sich dem Smartphone- oder Tablet-Display in Form und Größe angleicht. Manche App erlaubt es allerdings, zwischen den beiden Ansichten zu wechseln. Manuell darfst Du die Größe jedoch nicht verändern.
Windows 11 zeigt sich hier etwas flexibler. Zwar starten die Programme ebenfalls in der vom Entwickler festgelegten Ansicht, doch Du darfst wie bei normalen Windows-Programmen die Größe des Fensters nach Belieben verändern. Die meisten skalieren dabei ordentlich mit, manch andere wie etwas Spiele dagegen nicht.
Ein großer Nachteil unter Windows 11 ist jedoch, dass die Android-Apps nicht auf das Dateisystem des Betriebssystems zugreifen dürfen. Entsprechend können die Android-Programme keine Bilder, Videos und ähnliches auf Deiner Festplatte abspeichern.
Hier punktet Chrome OS, denn dieses erstellt einen eigenen Ordner für die Android-Apps, in dem diese ihre Dateien ablegen können. So kannst Du kinderleicht auf erstellte Videos und ähnliches zugreifen, welche Du mit einer App gebastelt hast.
Es gibt aber auch Bereiche, bei denen beide Betriebssysteme schwächeln. Da wäre zum einen die Touch-Funktionalität, welche für Android-Apps eigentlich die bevorzugte Bedienung ist. Während viele Laptops oder 2-in-1-Geräte heute über Touchscreens verfügen, fühlt sich diese Art der Bedienung sowohl unter Windows 11 als auch unter Chrome OS weniger flüssig an als auf einem Smartphone oder Tablet, da Bedienelemente zu groß sind oder die Leistung nicht mithalten kann.
Apropos Leistung, das wäre der zweite Nachteil zum anderen. Sowohl Chrome OS als auch Windows 11 nutzen ein paar Tricks im Hintergrund, um Android-Apps überhaupt abspielen zu können. Das wiederum schlägt sich auf die Leistung nieder, gerade wenn es sich um Hardware-hungrige Programme handelt wie aufwendige 3D-Spiele oder umfassende Bild- und Videobearbeitung.
Hier kann es auf beiden Betriebssystemen zu sehr langsamen Reaktionen kommen, wenn Du eine Eingabe machst oder im schlimmsten Fall stürzen die Android-Apps einfach ab.
Zusammenfassung
- Android-Apps sind unter Windows 11 nur im Windows Insider Programm und mit einem Betriebssystem-Update verfügbar
- Chrome OS hat eine große Auswahl an Android-Apps, während Windows 11 nur eine Handvoll Programme unterstützt.
- Die grundlegende Bedienung funktioniert auf beiden Betriebssystemen ordentlich, doch Chrome OS bietet Vorteile für alle, die kreativ arbeiten möchten.
- Je nach Android-App kann es zu Leistungsschwankungen kommen, da die Programme nicht auf die Hardware von PCs ausgelegt sind.