Wann kommt Windows 11 raus? Wahrscheinlich nie! Microsoft hat sich davon verabschiedet, alte Windows-Versionen nach einigen Jahren durch komplett neue zu ersetzen. Genau wie Apple oder Google setzt der Konzern mittlerweile auf permanente Weiterentwicklung.
- Windows 10 ist als Service gedacht
- Es gibt neue Windows-Versionen, die aber auch Windows 10 heißen
- Herausfinden, mit welche Windows-10-Version ein Rechner läuft
- Windows 11 wäre ein großes Risiko für Microsoft
- Zusammenfassung
Kaum zu glauben, aber im nächsten Jahr wird Windows 10 schon seinen vierten Geburtstag feiern. Höchste Zeit für Microsoft also, sich mal um den Nachfolger Gedanken zu machen. Oder eher nicht?
Tatsächlich ist es fast ausgeschlossen, dass es bald einen Release von Windows 11 geben wird. Mehr noch: Es ist sogar ziemlich unwahrscheinlich, dass es überhaupt jemals kommen wird. Der Hauptgrund dafür ist der neue strategische Ansatz, den Microsoft mit Windows 10 verfolgt. Anstatt alle paar Jahre ein neues Betriebssystem mit neuen Features für Geld an den Mann und die Frau zu bringen, möchte der Hersteller sein bestehendes System lieber durch Updates weiter pflegen. Die Vorlage für diesen Ansatz lieferte ausgerechnet die Hauptkonkurrenten Apple und Google.
Windows 10 ist als Service gedacht
Bevor es Windows 10 gab, waren Nutzer mehr oder weniger gezwungen, alle paar Jahre wieder Geld für eine neue Version des Betriebssystems in die Hand zu nehmen. Neue Features und Updates gab es ab einem bestimmten Punkt nur noch, wenn Kunden sich die neue Version kauften.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Software-Markt jedoch grundlegend verändert. Neuere Betriebssysteme wie iOS oder Android sind grundsätzlich auf kostenlose Updates ausgelegt. Für neue Versionen müssen Kunden dabei nicht zahlen, denn sie werden kostenlos von den Entwicklern oder Herstellern der Geräte geliefert. Ein solches Konzept verfolgt Apple mit OS X im PC-Bereich sogar schon länger. Allein aufgrund der Konkurrenz-Situation war Microsoft irgendwann gezwungen, auch auf ein moderneres Konzept umzusteigen.
Bereits während der Entwicklungsphase wurde Windows 10 deshalb als Service konzipiert, der über Jahre weiterentwickelt werden soll. Zumindest bislang ist dieses Service-Modell für Privatnutzer kostenlos. Wer einmal in Windows 10 investiert oder einen neuen Rechner kauft, auf dem es vorinstalliert ist, wird so lange mit Updates versorgt, wie die jeweilige Hardware das unterstützt.
Es gibt neue Windows-Versionen, die aber auch Windows 10 heißen
Genau genommen gibt es dank der permanenten Weiterentwicklung von Windows 10 schon längst ein Windows 11 – es heißt nur nicht so. Denn seit Sommer 2016 liefert Microsoft im Takt von sechs Monaten neue große Versionsupdates aus, bei denen es sich – ebenso wie bei iOS oder Android – um neue Versionen des Betriebssystems handelt.
Der Unterschied zu Apple und Google besteht lediglich darin, dass Microsoft bei der Versionsnummer nicht mehr nach oben zählt. Während also auf iOS 10 zuerst iOS 11 und später iOS 12 folgte und Android 7 von Android 8 und Android 9 angelöst wurde, bleibt Windows 10 trotz permanenter Updates immer Windows 10.
Herausfinden, mit welche Windows-10-Version ein Rechner läuft
Die Versionsnummer von Windows 10 ändert sich eher unter der Oberfläche und von vielen Nutzern unbemerkt. Um herauszufinden, welche Version des Betriebssystems sie haben, können Nutzer in der Cortana-Suchleiste den Suchbefehl "winver" eingeben. Nach der Bestätigung mit Enter erscheint ein Info-Kasten mit der Versionsnummer.
Die Nummer richtet sich dabei immer nach dem Zeitraum der Fertigstellung. 1809 steht beispielsweise für den neunten Monat im Jahr 2018, wurde also im September 2018 von Microsoft fertiggestellt.
Windows 11 wäre ein großes Risiko für Microsoft
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Microsoft dieses Service-Konzept so lange weiterführen wird, wie möglich und sinnvoll. Ein Umstieg auf eine völlig neue Windows-Version – etwa ein Windows 11 – wäre für das Unternehmen jedoch mit erheblichen Risiken verbunden, weil dann nicht gesagt ist, dass die Nutzer diesen Wechsel, der für sie mutmaßlich mit Kosten, mindestens aber mit Aufwand verbunden wäre, mitgehen würden.
Mittlerweile sind es die meisten User dank Android, iOS und auch Windows 10 nicht mehr gewohnt, sich neue Betriebssoftware für ihre Geräte zulegen zu müssen und dann am besten auch noch manuelle Updates dafür durchzuführen. Selbst für den Umstieg auf Windows 10 lassen sich viele User länger Zeit, als ursprünglich von Microsoft prognostiziert. Das Risiko, von den Usern plötzlich den Umstieg auf Windows 11 zu verlangen, wäre aus Sicht von Microsoft höchstwahrscheinlich zu groß.
Zusammenfassung
- Mit Windows 10 setzt Microsoft erstmals auf ein Service-Modell
- Das Betriebssystem wird kontinuierlich weiterentwickelt und um Features erweitert
- Vorbilder dafür lieferten iOS und Android
- Auch wenn es fast halbjährlich eine neue Version von Windows 10 gibt, bleibt die eigentliche Versionsnummer unverändert
- Angegeben wird die Versionsnummer von Windows 10 über eine vierstellige Ziffer, die sich aus Jahr und Monat zusammensetzt, in dem die Version fertiggestellt wurde – aktuell ist dies die Version 1809