Windows Ink: So sieht produktives Arbeiten in Office 365 aus

Auch in Office-Apps lässt sich Windows Ink benutzen.
Auch in Office-Apps lässt sich Windows Ink benutzen. Bild: © TURN ON 2018

Viele moderne Windows-10-Geräte unterstützen die Möglichkeit, einen aktiven Eingabestift zusammen mit Windows Ink zu nutzen. Wer denkt, dass das lediglich etwas für Künstler ist, der irrt – auch im Zusammenspiel mit Office 365 profitieren Nutzer. Wir zeigen in einigen Tipps, wie das bei ganz alltäglichen Aufgaben funktioniert.

Moderne PCs sind längst nicht mehr die großen grauen Kisten, die einstmals in Büroräumen auf aller Welt standen. Verändert hat sich aber nicht nur der Formfaktor – mehr und mehr dominieren schlanke Laptops und Convertibles – sondern auch die Funktionalität. Neben Maus, Tastatur und Touch-Screen-Eingaben per Hand unterstützen viele Geräte mittlerweile auch aktive Eingabestifte, mit denen sich kreative und ganz praktische Arbeitsprozesse verbinden lassen.

Windows-Ink-Arbeitsbereich: Die Schaltzentrale

Wenn Du ein Gerät mit Touch-Screen und Windows 10 hast, kannst Du ganz einfach auf Windows Ink zurückgreifen – sofern mindestens das Anniversary Update vom August 2016 installiert ist. Du findest den Arbeitsbereich der Software direkt in der Taskleiste unten rechts neben der Datumsanzeige. Durch einen Klick auf das kleine Stiftsymbol öffnet er sich in der rechten Bildschirmhälfte.

Ink-01 fullscreen
Der Windows-Ink-Arbeitsbereich öffnet sich am rechten Rand des Bildschirms. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018

Hier hast Du nun die Möglichkeit, die drei Apps "Kurznotizen", "Skizzenblog" und "Bildschirmskizze" zu nutzen. Sie sind jeweils mit einem einfachen Klick einsatzbereit und bieten verschiedene Grundanwendungen von Windows Ink.

1. "Kurznotizen" – mit Stift und Cortana nutzbar

Bei der App "Kurznotizen" ist der Name Programm: Sie dient als digitaler Notizblock, in dem sich Informationen kurz und knapp auf dem Desktop festhalten lassen. Du kannst die einzelnen Notizblätter sowohl über die Tastatur als auch mit einem Eingabestift beschreiben – auf dem Desktop geöffnet bleiben so lange, bis Du sie aktiv schließt.

Komfortabel ist die Zusammenarbeit der App mit der digitalen Assistentin Cortana, da Du ihr einen Einblick in Deine Notizen gewähren kannst. Falls Du sie auf Deinem Windows-10-Gerät eingerichtet hast, kannst Du mit einem Klick auf das Drei-Punkte-Menü und die Option "Einstellungen" den Schieberegler "Einblicke aktivieren" einschalten.

Kurznotizen-01 fullscreen
Cortana kann beispielsweise Flugnummern in Notizen erkennen und passende Informationen liefern. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018

Dank Handschrifterkennung weiß die Assistentin, was Du mit dem Stift notiert hast und kann Dir dazu passende Informationen anzeigen. Notierst Du Dir zum Beispiel eine Flugnummer, bekommst Du in einem Fenster die Abflugzeit und den Zielflughafen angezeigt. Das Ganze funktioniert beispielsweise auch mit Telefonnummern oder E-Mail-Adressen.

2. "Skizzenblog" – für die kleine Zeichnung zwischendurch

Eine weitere App im Arbeitsbereich von Windows Ink ist der "Skizzenblog" – dieser richtet sich an all diejenigen, die eine Idee eben mal als Grafik festhalten wollen. Er eignet sich sowohl zum Kritzeln als auch zum Zeichnen. Praktischerweise lassen sich die angefertigten Skizzen direkt als PNG-Datei speichern oder per Mail, Skype und Co. mit anderen teilen.

Skizzenblog-01 fullscreen
Auf dem Skizzenblog lassen sich zum Beispiel Zeichnungen anfertigen. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018

3. "Bildschirmskizze" – Screenshots für Fortgeschrittene

Eine Alternative zum klassischen Anfertigen von Screenshots ist die App "Bildschirmskizze", die als ein fortgeschrittenes Tool zum Erstellen und Bearbeiten von Screenshots dient.

Sobald Du auf die entsprechende Schaltfläche im Windows-Ink-Arbeitsbereich klickst oder tippst, wird ein Screenshot des aktuellen Bildschirms erstellt. Diesen kannst Du anschließend direkt mit dem Eingabestift bearbeiten und so beispielsweise mit Notizen versehen. Das ist besonders dann praktisch, wenn Du den Screenshot mit einer anderen Person teilen und sie auf bestimmte Inhalte hinweisen möchtest.

Windows-Ink_Bildschirmskizze fullscreen
Mit der Funktion "Bildschirmskizze" lassen sich Screenshots per Eingabestift bearbeiten und Inhalte markieren. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018

Windows Ink und Office: Wenn Arbeit kreativ wird

Windows-Ink-02 fullscreen
Ink kann auch zum gestalten von Office-Dokumenten genutzt werden. Bild: © TURN ON 2018

Natürlich gibt es aber auch über den Arbeitsbereich von Windows Ink hinaus Einsatzbereiche, um den Eingabestift schnell und praktisch zu verwenden – etwa durch die Integration in das Paket von Microsoft Office. So kannst Du mittlerweile auf eine Vielzahl an Möglichkeiten zurückgreifen, die zum Beispiel in Word, PowerPoint und OneNote integriert sind. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Features vor.

Windows Ink und Word: Tipps für die Textbearbeitung

Einer der Anwendungsbereiche, in denen man die Ink-Integration vielleicht am wenigsten vermuten würde, ist die Textbearbeitung in Microsoft Word. Über den Reiter "Zeichnen" und das Anwählen der Schaltfläche "Freihand-Editor" kannst Du Word-Texte umfangreich mithilfe eines Eingabestiftes bearbeiten. Je nachdem, welchen digitalen Stift Du auswählst, kannst Du dabei andere Aktionen ausführen.

Textpassagen mit dem Stift löschen

Durch das Durchstreichen von Textpassagen mit einem spitzen Stift lassen sich etwa Wörter, Wortgruppen oder auch ganze Sätze aus dem Text entfernen.

Word-Ink-0121 fullscreen
Textpassagen lassen sich über das Durchstreichen mit dem Stift löschen. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018

Textpassagen mit dem Stift markieren

Markierst Du einen Textabschnitt, indem Du einen Kreis darum ziehst, kannst Du diesen markierten Text anschließend bearbeiten – also etwa die Schriftgröße oder Schriftart ändern, den Text fetten, kursiv schreiben und Weiteres.

Word-Ink-0411 fullscreen
Durch das Einkreisen von Textpassagen werden diese zum Bearbeiten markiert. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018

Sichtbare Markierungen mit dem Stift machen

Verwendest Du hingegen einen Textmarker, dann kannst Du Textpassagen sichtbar markieren.

Freihand-Markierungen mit dem Textmarker werden erkannt ... fullscreen
Freihand-Markierungen mit dem Textmarker werden erkannt ... Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
... und entsprechend im Dokument angezeigt. fullscreen
... und entsprechend im Dokument angezeigt. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
Freihand-Markierungen mit dem Textmarker werden erkannt ...
... und entsprechend im Dokument angezeigt.

Mit Windows Ink Bilder in Word-Texte einfügen

Windows Ink erleichtert auch das Einfügen von Bildern oder Grafiken in Texte. So kannst Du über den Reiter "Zeichnen" etwa Zeichnungen oder Grafiken direkt auf einem freien Feld Deines Word-Dokuments erstellen und diese anschließend mit dem Werkzeug "Auswählen" an einer beliebigen Stelle im Text platzieren.

Bilder kannst Du direkt in Word zeichnen ... fullscreen
Bilder kannst Du direkt in Word zeichnen ... Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
... und anschließend an eine beliebige Stelle im Dokument setzen. fullscreen
... und anschließend an eine beliebige Stelle im Dokument setzen. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
Bilder kannst Du direkt in Word zeichnen ...
... und anschließend an eine beliebige Stelle im Dokument setzen.

Mithilfe des kleinen Feldes rechts neben dem ausgewählten Objekt, kannst Du auch detailliert festlegen, wie die Grafik letztlich in das Layout des Textes und des Dokumentes integriert werden soll.

Handschrifterkennung und Word: Texte mit dem Stift schreiben

Mit Windows Ink lassen sich Texte und sogar ganze Dokumente mittlerweile auch am Rechner wieder handschriftlich verfassen. Voraussetzung dafür ist – neben einem Windows-Gerät mit Touchscreen und Stift-Support – lediglich eine halbwegs leserliche Handschrift. Die Integration von Windows Ink in Office 365 sorgt nämlich dafür, dass Du Texte handschriftlich mit einem aktiven Eingabestift verfassen kannst und diese dann automatisch in Maschinenschrift umgewandelt werden.

Wähle dazu im Tablet-Modus von Windows 10 einfach die Bildschirmtastatur in der Taskleiste aus und öffne anschließend über das Stift-Symbol ein Schreibfeld zum handschriftlichen Verfassen von Texten. In dieses Feld kannst Du nun ganz normal in sauberer Handschrift schreiben. Der Text wird von der Software erkannt und dann in Maschinenschrift in das Dokument eingefügt.

Das handschriftliche Schreiben auf dem Tablet-Screen erfordert zwar etwas Eingewöhnung, aber geübte Nutzer können schon nach kurzer Zeit auf diese Weise ganze Seiten auf das digitale Blatt Papier bringen.

OneNote erkennt auch die Handschrift – aber etwas anders

Die Handschrifterkennung funktioniert übrigens nicht nur in Word, sondern beispielsweise auch im digitalen Notizblock OneNote. Dort ist die Funktion allerdings etwas anders implementiert. Wie in Word wird die Stifteingabe auch in OneNote über den Reiter "Zeichnen" verwaltet. Dort befindet sich in der oberen Arbeitsleiste die Schaltfläche "Freihand in Text", die allerdings zunächst ausgegraut ist.

Das ist aber kein Problem: In OneNote kannst Du nämlich ohne ein separates Eingabefeld etwas mit dem aktiven Eingabestift auf Deine aktuelle Notiz schreiben und diesen Text anschließend in Maschinenschrift umwandeln. Markiere dazu Deinen handschriftlich geschriebenen Text mit dem Lasso-Tool. Sobald er ausgewählt ist, wird die zuvor ausgegraute Schaltfläche "Freihand in Text" verfügbar sein. Durch ein einmaliges Anklicken lässt sich der markierte Text dann umwandeln.

Mit dem Lasso-Tool musst Du Deinen Text zunächst markieren... fullscreen
Mit dem Lasso-Tool musst Du Deinen Text zunächst markieren... Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
... und in anschließend über die Schaltfläche "Freihand in Text" umwandeln. fullscreen
... und in anschließend über die Schaltfläche "Freihand in Text" umwandeln. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
Mit dem Lasso-Tool musst Du Deinen Text zunächst markieren...
... und in anschließend über die Schaltfläche "Freihand in Text" umwandeln.

Zeichnen und Gestalten in PowerPoint-Präsentationen – mit und ohne Talent

Auch PowerPoint-Nutzer können von den zusätzlichen Features profitieren, die Windows Ink bietet. Dank der Möglichkeit, einzelne Präsentationsfolien mit Zeichnungen und Grafiken zu versehen, kommen kreative und zeichnerisch begabte Naturen hier besonders zum Zuge. Eigene Bilder lassen sich über den Reiter "Zeichnen" direkt auf der jeweiligen Folie gestalten und einfügen.

Dank Windows Ink lassen sich sogar Powerpoint-Präsentationen verschönern. fullscreen
Dank Windows Ink lassen sich sogar Powerpoint-Präsentationen verschönern. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
Wie schick die Präsentationen am Ende aussehen, ist auch eine Frage des Zeichentalents. fullscreen
Wie schick die Präsentationen am Ende aussehen, ist auch eine Frage des Zeichentalents. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
Zum grafischen Veranschaulichen ist die Ink-Funktion aber hervorragend geeignet. fullscreen
Zum grafischen Veranschaulichen ist die Ink-Funktion aber hervorragend geeignet. Bild: © Screenshot Microsoft/TURN ON 2018
Dank Windows Ink lassen sich sogar Powerpoint-Präsentationen verschönern.
Wie schick die Präsentationen am Ende aussehen, ist auch eine Frage des Zeichentalents.
Zum grafischen Veranschaulichen ist die Ink-Funktion aber hervorragend geeignet.

Für zeichnerisch weniger begabte User hat Microsoft einen besonderen Kniff erdacht: Mithilfe eines aktiven Eingabestiftes und der Schaltfläche "Freihand in Form" bringt PowerPoint beispielsweise selbst eingezeichnete geometrische Körper in Form. Die Software kann etwa Kreise, Vierecke, Dreiecke oder Pfeile, die Du nur grob mit dem Stift einzeichnest, erkennen und umwandeln. Auf diese Weise lassen sich schnell kleine Grafiken und Diagramme mit dem Stift "malen".

Angebot
Kommentar schreiben
Relevante Themen:

Neueste Artikel zum Thema Windows 10

close
Bitte Suchbegriff eingeben