WLAN einrichten: 9 Tipps für perfekten Netzwerk-Empfang im Home-Office

WLAN-Router
Mit einem WLAN-Router lassen sich Wohnungen perfekt vernetzen. Bild: © Adobe Stock/phonlamaiphoto 2018

Die Vernetzung von Computern, Smartphones und anderen Geräten per WLAN ist mittlerweile überall üblich. Fernseher, Lautsprecher und bald wohl auch Kühlschränke und Waschmaschinen kommunizieren ebenfalls kabellos. Wie Du Dein WLAN einrichten kannst, um immer den perfekten Empfang zu haben, verraten wir in diesem Ratgeber.

Besonders in größeren Gebäuden wie Hochhäusern oder Studentenwohnheimen ist die WLAN-Dichte mittlerweile sehr hoch. Um hier einen ungestörten Empfang zu haben, solltest Du einige Tipps beachten. Aber es geht nicht alleine ums Tempo, auch in Sachen Sicherheit muss man einige Grundregeln unbedingt beachten. In unserem Ratgeber zeigen wir die Einrichtung eines WLAN-Routers anhand des Spitzenmodells Fritzbox 7490, bei anderen Geräten von anderen Herstellern gelten die Tipps aber auch. Natürlich sehen die Einstellungsmenüs dann etwas anders aus.

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1. WLAN-Router richtig aufstellen

Besonders in Wohnungen mit mehreren Etagen oder weit verzweigten Räumen und in Häusern ist es wichtig, für den WLAN-Router den passenden Ort zum Aufstellen zu finden. Grundsätzlich sollte ein WLAN-Router so zentral wie nur möglich platziert werden. Dabei solltest Du ungünstige Orte hinter Heizkörpern oder Kühlschränken meiden, da das nur die Sendeleistung beeinträchtigt.

Wer sich vergewissern will, wie die Signalstärke seines WLANs in der Wohnung ist, kann dazu etwa den Ekahau Heatmapper verwenden. Mit diesem Programm kann man besonders in weitläufigen Gebäuden sehr gut die Signalstärke des WLAN-Netzes sichtbar machen und Bereiche erkennen, in die das Netz nicht hineinreicht.

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Mit dem Ekahau Heatmapper kann man die Signalstärke des WLAN sichtbar machen. Bild: © Ekahau 2015

2. Sicherheitsschlüssel festlegen, Sicherheitseinstellungen

Schon vor dem eigentlichen Start muss man bei einem WLAN-Router bei der Ersteinrichtung normalerweise zwei Passwörter festlegen: Eines, mit dem man die Benutzungsoberfläche des Gerätes aufrufen kann und ein anderes, das für den eigentlichen Zugang bestimmt ist. Teilweise sind diese Passwörter schon festgelegt und stehen hinten oder auf der Unterseite des Geräts.

Besonders bei Routern, die später auch aus dem Internet zu erreichen sind – und davon gibt's immer mehr – muss man hier ein möglichst kompliziertes Passwort verwenden, denn sonst ist der Router angreifbar. Dabei sollten keinesfalls Wörter verwendet werden, die im Wörterbuch oder einem Lexikon stehen – egal in welcher Sprache.

Grundsätzlich solltest Du niemals ein WLAN ungesichert oder ausschließlich mit dem WPA-Verfahren betreiben! Das veraltete WEP-Verfahren kann in betagten Routern vom Flohmarkt noch eingebaut sein. Klare Empfehlung hier: Finger weg! Bei der Fritzbox legst Du das Passwort im Bereich "WLAN" unter "Sicherheit" fest. Und dort bestimmst Du auch die Verschlüsselungsmethode oder schaltest diese ab – was aber nicht zu empfehlen ist.

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Wer ein WLAN hat, sollte in jedem Fall für den Netzzugang ein Passwort einrichten. Bild: © TURN ON 2015

3. Frequenzen und Kanäle prüfen

Durch die räumliche Überlappung von mehreren Netzwerken kann es zu Qualitätseinbußen bei der Übertragung kommen. In großen Gebäuden sind zum Teil Dutzende Netzwerke in Reichweite. Daher kann es sich schon vor der endgültigen Einrichtung des WLANs lohnen, wenn Du Dir die Kanäle ansiehst, auf denen diese anderen WLAN-Netzwerke funken. Sollte es sich ballen, was wahrscheinlich ist, musst Du am besten auf einen anderen verfügbaren Kanal wechseln. Es ist wichtig, dass Du diesen Schritt frühzeitig machst, weil Du sonst jedes Gerät noch einmal neu anmelden musst.

Um die Auslastung der Kanäle zu prüfen, kannst Du bei der Fritzbox 7490 unter dem Punkt "WLAN" das Menü "Funkkanal" aufrufen und dort überprüfen, wie stark die Kanäle belegt sind. Bei der Fritzbox 7490 stehen sogar zwei Frequenzen zur Verfügung, für die sich die verwendeten Kanäle separat einstellen lassen. Normalerweise kannst Du die Werkseinstellungen nehmen, aber wenn Du "den Kanal voll hast", solltest Du auf einen anderen ausweichen.

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Im Menü der Fritzbox lässt sich die Auslastung der einzelnen WLAN-Kanäle erkennen. Bild: © TURN ON 2015

4. Netzwerk benennen

Bevor Du das erste Gerät anmeldest, solltest Du Deinem Netzwerk einen möglichst gut unterscheidbaren Namen geben. Denn wo es viele Netzwerke gibt, lassen sich die Standardnamen der Router wie "WLF3278" oder "FRITZ!Box WLAN 3370" schwer voneinander unterscheiden. Ein eindeutiger Name wie etwa "LeonSBox" schafft da schnell Klarheit. Achtung: Wenn Du den Namen nachträglich änderst, musst Du alle Geräte wieder anmelden. Bei manchen Router-Modellen kann jedoch kein Name vergeben werden.

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Vor dem Anmelden von Geräten solltest Du Deinem Netzwerk einen Namen geben. Bild: © TURN ON 2015

5. Geräte anmelden

Wenn alle Einstellungen gemacht sind, kannst Du Deine Geräte anmelden. Das geht je nach Gerät etwas anders, aber die Grundzüge sind immer gleich. Zuerst musst Du Deinen WLAN-Router "finden", was durch den von Dir ausgesuchten Namen ja kein Problem sein dürfte. Wenn Dein Gerät das Netz gefunden hat, musst Du nur noch das Passwort eingeben – dabei auf Groß- und Kleinschreibung achten – und Dein Gerät kann sich verbinden.

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Wenn Du Dich mit dem Smartphone anmelden willst, musst Du das festgelegte Passwort eingeben. Bild: © TURN ON 2015

6. Angemeldete Geräte checken, Geräte ausschließen

Manchmal will man den Status und auch die Zahl der angemeldeten Geräte überprüfen. Etwa um Verbindungsprobleme einzukreisen oder nur um einfach zu sehen, ob sich jemand hereingeschlichen und heimlich angemeldet hat. In fast jedem Routermodell gibt's dazu eine Liste, die die angeschlossenen Clients zeigt, sowie einige wichtige Infos zu diesen Geräten. Und: Du kannst zumindest in der Fritzbox aber auch bei anderen Routermodellen Geräte ausschließen und nur solche Anmeldungen zulassen, die Du vorher genehmigt hast.

Dazu musst Du zunächst den bereits bekannten Geräten den Zugriff und künftig dann jede Anmeldung einzeln gestatten. Dank der sogenannten MAC-Adresse, von denen theoretisch weltweit keine zwei identisch sind, lassen sich verschiedene Geräte sehr gut identifizieren. Und eben auch ausschließen, wenn man nur Geräte mit bestimmten Mac-Adressen genehmigt.

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Bei der Fritzbox lässt sich der Zugang im WLAN-Bereich auf einzelne Geräte beschränken. Bild: © TURN ON 2015

7. Gastzugang einrichten

Wer ein richtiges Netzwerk mit mehreren Computern oder vielleicht sogar einem Server hat, möchte Gästen zwar Zugriff aufs Internet gestatten, aber nicht sein Netzwerk komplett öffnen. Dafür gibt es etwa bei der Fritzbox den Gastzugang. Dort kann man für Gäste ein spezielles Passwort einrichten und auch den Zugang protokollieren sowie automatisch zeitlich begrenzen.

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Per Gastzugang können Deine Bekannten nicht gleichzeitig auch auf Dein Netzwerk zugreifen. Bild: © TURN ON 2015

8. WLAN per Repeater erweitern

Wenn eine Wohnung oder ein Haus ungünstig geschnitten ist, lassen sich bei vielen WLAN-Routern sogenannte Repeater einsetzen, mit denen man die Reichweite seines Netzes ausdehnen kann. Der Repeater empfängt das WLAN-Signal vom Router und gibt dieses verstärkt wieder. Daher sollte ein Repeater möglichst weit am Rand der Zone liegen, die der Router noch abdecken kann.

Es ist in der Regel übrigens auch möglich, einen anderen möglicherweise älteren Router als Repeater einzusetzen. Wie sich das auf Geschwindigkeit und Sicherheit auswirkt, sollte man allerdings gründlich prüfen. Nicht möglich ist es, das Netz quasi von Repeater zu Repeater immer weiter auszudehnen, da die Erweiterungsgeräte sich immer direkt mit dem Router verbinden müssen.

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Mit einem WLAN-Repeater lässt sich ein Netzwerk sehr einfach vergrößern. Bild: © AVM 2015

9. Störungen und Probleme beheben

Es kommt gelegentlich vor, dass das WLAN plötzlich einfach nicht mehr geht. Kein Grund zur Panik: In den meisten Fällen reicht es völlig aus, einfach den Router und am besten auch den betroffenen Computer neu zu starten. Dazu den Router auf jeden Fall für einige Sekunden vom Stromnetz trennen. Danach müsste es wieder gehen. Sollten sich die Probleme in Verbindungsabbrüchen und Temposchwankungen äußern, dann solltest Du am besten die Kanäle wie in Tipp 3 beschrieben überprüfen und möglicherweise wechseln.

Zusammenfassung:

  1. Zentralen Standort für den WLAN-Router wählen, nicht hinter Metall
  2. Sichere Passwörter festlegen, keine Wörter die im Lexikon oder Duden stehen
  3. Nachdem die Kanalauslastung gecheckt wurde, dem Netzwerk einen eindeutigen Namen geben
  4. Bei Bedarf die angemeldeten Geräte prüfen und gegebenenfalls ausschließen
  5. Wer oft Besuch hat, kann einen Gastzugang einrichten
  6. Bei Verbindungsproblemen lassen sich WLAN-Netzwerke per Repeater erweitern
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