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"World of Warcraft" war früher besser & "WoW Classic" ist der Beweis!

World of Warcraft Classic Onyxia
Bald geht's wieder rund – die Jagd auf Onyxia mit 40er-Raids! Bild: © Blizzard Entertainment 2019

Noch vor dem Start von "World of Warcraft Classic" gab es eine Beta, um vorab ein bisschen Retro-Luft zu schnuppern. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen – und habe viele unterhaltsame Stunden in Azeroth verbracht. Wurde aber auch ein bisschen wehmütig ...

Verspäteter "World of Warcraft Classic"-Einstieg

Save the Date: Am 27. August geht's los! fullscreen
Save the Date: Am 27. August geht's los! Bild: © Blizzard Entertainment 2019

Bevor es zu Schimpftiraden kommt, muss ich gleich vorweg ein Geständnis ablegen: Ich bin erst mit dem Add-on "The Burning Crusade" ins "World of Warcraft"-Universum eingestiegen und kenne die 40-er Raids durch Naxxramas, Onyxia oder Molten Core gar nicht.

Ich zähle somit zwar nicht zu den Abonnenten der aller ersten Stunde, würde aber dennoch behaupten, dass ich ziemlich viel Zeit in "World of Warcraft" investiert habe. Über 166 Tage reine Spielzeit sprechen wohl für sich. Und der Blick zurück durch die Beta hat mir gezeigt, dass das MMORPG früher seinen ganz besonderen Charme hatte.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

Wer heute neu mit "World of Warcraft" anfängt, muss seinen Charakter auf Level 120 bringen. Ganz schön viel Arbeit? Geht so! Durch Items wie Erbstücke und Erfahrungsboni ist die Spielfigur im Nu auf der Maximalstufe angekommen. Zu Beginn war das nicht so: Bis das erste grüne Item gefunden wurde, vergingen teilweise mehrere Stunden. Wenn ich heute einen neuen Twink – also einen Zweitcharakter – beginne, bin ich nach nur einer Stunde schon locker auf Level 20. Als ich "WoW Classic" getestet habe, war ich nach sechs Stunden noch nicht mal auf Level 10 angekommen.

Item-Stufen

Grüne Items = selten
Blaue Items = rar
Lila Items = episch
Orangefarbene Items = legendär

Die Beta führte mir einmal mehr vor Augen, wie komfortabel – oder sollte ich eher sagen bequemer? – das Spiel inzwischen geworden ist. Ich musste plötzlich wieder anfangen, die Questanforderungen zu lesen und anhand dessen herausfinden, wo ich bestimmte Items oder Quest-Mobs finde. Heute reicht ein Blick auf die Minimap und ich weiß sofort, wo ich hin muss. Das gesamte Gebiet mit den nötigen Mobs ist visuell hervorgehoben und damit idiotensicher.

Von kleinen Gnombeinen und großen Manaproblemen

Halte Ausschau nach diesem Imba-Gnom! fullscreen
Gar nicht so einfach, mit diesen kleinen Stummelbeinen voranzukommen. Bild: © Blizzard Entertainment/TURN ON 2019
Nerd-Talk

CC = Crowd Control (Massenkontrolle)
DoT = Damage Over Time (z.B. Flüche)
MMORPG = Massive Multiplayer Online Roleplaying Games

Ich hatte zudem verdrängt, wie weitläufig die Gebiete sind. Vor allem, wer als Gnom oder Zwerg in Dun Morogh startet, sollte über gutes Schuhwerk verfügen. Die Hälfte der Zeit war ich damit beschäftigt, von A nach B und wieder zurück zu rennen.

Eine weitere Schwierigkeit, die ich verdrängt habe: das Problem mit dem Mana! Heute ballere ich mit meinem Hexenmeister einfach auf alles, was nicht rechtzeitig fliehen kann, und selbst in Bosskämpfen rutsche ich selten unter 95 Prozent Mana. Anders zu Classic-Zeiten: Drei Schattenbälle und schon jammert mein Gnom "Ich habe nicht genug Mana". Nicht allzu cool, wenn man vorher aus Macht der Gewohnheit per DoT mehrere Mobs rangeholt hat und dann ohne Mana dasteht ... Whoopsie!

Fazit: Wenn Skill wieder wichtig wird

Ich möchte jetzt gar nicht auf jedes Detail eingehen, das würde den Rahmen sprengen. Doch die ersten paar Stunden haben mir gezeigt, dass "World of Warcraft" über die Jahre und Add-ons von seinem einstigen Charme einiges eingebüßt hat. Natürlich will ich nicht sagen, dass früher alles besser war. Einige Features weiß ich heute durchaus zu schätzen – wie zum Beispiel die vereinfachte Questanzeige, das frühzeitige Reiten (oder gar Fliegen!) oder die inzwischen sehr viel bessere Grafik!

Dennoch hat mir "World of Warcraft Classic" in Erinnerung gerufen, worauf es früher ankam. Man konnte nicht einfach sinnlos sein Mana verballern, sondern musste seine Fähigkeiten bewusst einsetzen. CC, also Crowd Control, war damals ein wichtiges Thema. Selbst kleinere Mob-Gruppen ließen sich ohne das gezielte Fokussieren bestimmter Gegner nicht bewältigen. Absprachen waren essenziell.

Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt auf den offiziellen Release von "World of Warcraft Classic" – auch wenn das bedeutet, dass ich wieder bei Null anfangen muss. Denn der bereits gespielte Charakter wird nicht übertragen.

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