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Zeit für Retro: Unsere schönsten Technik-Erinnerungen

PlayStation 1
Die PlayStation 1 startete 1994 den Siegeszug von Sony. Bild: © Sony PlayStation 2021

Wir lassen die TURN ON Redaktion zu Wort kommen: Mit welchen technischen Geräten, Konsolen und Gadgets verbinden wir besondere Erinnerungen? Wie hat die Technik damals unseren Alltag bereichert? Was vermissen wir – oder sind froh, dass es heutzutage andere Möglichkeiten gibt?

Gregor: PlayStation 2

Gregor mit PlayStation 2 fullscreen
Gregors PlayStation 2 ruht mittlerweile friedlich im Keller. Für ein schnelles Foto hat er sie aber wieder hervorgekramt. Bild: © TURN ON 2021

In den 90ern war ich eindeutig ein PC-Kind – Gaming fand für mich hauptsächlich auf einem hässlichen grau-weißen Desktop-Rechner statt, mit dem ich Klassiker wie "Command & Conquer" oder "Diablo" spielte. Mit Konsolen wie der PlayStation 1 kam ich nur durch Freunde in Kontakt, war allerdings bereits damals glühender Fan von Games wie "Metal Gear Solid".

Als ich im Sommer 2002 durch meinen Zivildienst dann erstmals etwas mehr Geld in der Tasche hatte, stand für mich daher schnell fest, was ich mir gönnen würde: die zu diesem Zeitpunkt auch schon fast zwei Jahre alte PlayStation 2. Ich erinnere mich noch heute lebhaft an die Begeisterung, als ich den kleinen schwarzen Kasten erfolgreich per Composite-Kabel mit meinem Fernseher verbunden hatte und die ersten Bilder von "Medal of Honor: Frontline" über den Bildschirm flimmerten.

Und tatsächlich hatte dieser erste Kontakt mit der PlayStation 2 vor mittlerweile 19 Jahren einen entscheidenden Einfluss auf mein restliches (Gamer-)Leben. Seitdem zocke ich tatsächlich gar nicht mehr am Rechner, sondern nur noch mit Sony-Konsolen – die ich bis hin zur aktuellen PS5 auch alle direkt zum Launch gekauft habe.

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Marc: Super NES und Walkman

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Diese 1990er-Walkmans meine ich – nur ohne New Kids on the Block! Bild: © picture alliance / dpa Themendienst 2016

Wie so viele Kids, die in den 1990er groß geworden sind, erinnere ich mich lebhaft an die ersten Spielekonsolen von Nintendo. Mein Onkel, selbst ein Technikfan, hatte früh ein Super Nintendo. Wir konnten nicht glauben, was da auf dem Fernseher zu sehen war. Spielbarer Zeichentrick!

Ab der frühen Teenie-Zeit wurde Musik immer wichtiger. In meiner Klasse hatten alle einen Walkman. Die späten, schlanken Versionen, mit Auto-Reverse. Wir verbrachten viel Zeit im Elektromarkt, wo wir die neuesten Songs Probe hörten. Die Musikabteilung wurde so zum coolen Hangout-Spot.

Heute gibt es Spiele im Überfluss, nicht selten kostenlos – und Millionen von Songs auf Knopfdruck. Irgendwie war es auch schön, weniger Auswahl zu haben, einfacher. Damals.

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Andreas: Atari 2600 Junior

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Meine erste Spielekonsole: der Atari 2600 Junior. Bild: © Evan Amos /Vanamo Media Public Domain 2021

So alt bin ich gar nicht, ich wurde 1984 geboren. Und trotzdem bin ich mit einigen der ersten Videospiele überhaupt aufgewachsen. Im Kindesalter hatten wir einen Atari 2600 Junior zu Hause, der in meinem Geburtsjahr in Deutschland auf den Markt gekommen war – 1987 ist der Atari dann sogar die meistverkaufte Spielekonsole des Landes gewesen. Ich erinnere mich an Games wie "Pong", Frogger", "Combat", "Stampede" und "Asteroids".

Heute sind Videospiele dramatisch besser geworden. Manche Retro-Fans vermissen aber den extremen Schwierigkeitsgrad einiger Klassiker. Wir mussten uns damals richtig durchbeißen und der nächste Level war ein echter Erfolg. Speziell die Atari-Games waren immerhin leicht konsumierbar – der ganze Level passte oft auf einen Bildschirm. Man bezwang einen Bildschirm und hatte schon etwas geschafft.

Aber ehrlich gesagt: Heute gibt es Spiele wie "Uncharted 4", welche die Qualität eines Hollywood-Blockbusters erreichen – ohne Abstriche. Es gibt unzählige neue Retro-Games und einfallsreiche Indie-Games für jene, die solche Spiele bevorzugen. Für mich ist der Xbox Game Pass ein wahrgewordener Zockertraum, ich bekomme damit Zugriff auf unzählige Titel. Es war spannend, die Entwicklung der Videospiele mitzuerleben und heute ist nicht alles besser, siehe kostenpflichtige In-Game-Inhalte und Handyspiele mit In-Game-Käufen und Werbung – überhaupt Handyspiele! Aber insgesamt ist das Zockerdasein heute schöner als je zuvor.

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Annika: "Holiday Island" und das Sharp eDictionary

Wie meine Vorredner bin auch ich in den 90ern als "Zocker-Kind" aufgewachsen. Angefangen mit dem C64 über den Super Nintendo bis hin zu "Holiday Island" auf unserem ersten Familien-PC zu Hause. Minutenlang auf den Bildschirm starren und nichts tun, während man darauf wartet, dass beim neugebauten Hotel der rote Rahmen, der eine schlechte Auslastung anzeigt, auf Grün wechselt. Nebenbei fährt ein einzelner – im Verhältnis zu den Hotels – viel zu groß animierter Fahrradfahrer durch die leeren Straßen auf der Insel. Hach, was war das schön!

Mein größter technischer Schatz stammt jedoch aus den 2000ern und ist ein elektronisches Wörterbuch von Sharp. Ein kleiner Kasten, ungefähr so breit wie ein Smartphone heute lang ist, der sich aufklappen lässt wie ein Laptop und einen monochromen Bildschirm hat. In meinem Japanologie-Studium war so ein Gerät ein Muss, befreite es mich doch vom ewigen Blättern in dicken Wörterbüchern, während ich versuchte, dem Sprachunterricht zu folgen und Übersetzungsprobleme zu lösen. Das elektronische Wörterbuch war damals nicht einfach zu bekommen, sondern musste umständlich importiert werden und hat rund 300 Euro gekostet. Ich erinnere mich noch genau an die Euphorie, als ich endlich zu den Studenten gehörte, die so ein Gerät ihr Eigen nennen durften.

Mein treuer Begleiter durch das Japanologie-Studium – mein Sharp eDictionary. fullscreen
Mein treuer Begleiter durch das Japanologie-Studium – mein Sharp eDictionary. Bild: © TURN ON 2021

Das Wörterbuch habe ich immer noch. Es liegt jedoch gut verpackt im Schrank, denn alles, was das Wörterbuch kann, kann mein Smartphone auch. Nur ist es dabei schneller, intuitiver, stets aktuell und in Farbe! Mein Sharp eDictionary PW-A8100 ist also obsolet. Ein bisschen traurig ist das schon. Gleichzeitig freue ich mich jedoch, dass ich heute keine 300 Euro mehr ausgeben muss, um auf das Wissen aus ein paar Wörterbüchern elektronisch zugreifen zu können.

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Alex: Super NES und erstes Foto-Handy

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Das kuriose Wählscheiben-Design des Nokia 3650 hat sich zwar nicht durchgesetzt, doch das Tippen gelang überraschend gut. Bild: ©CC: Flickr/Kārlis Dambrāns 2021

Schon Anfang der 90er wurde ich in die Welt der Videospiele eingeführt – sei es bei Verwandten oder auch Bekannten. Damals total angesagt: der NES und der Sega Mega Drive. Gerne erinnere ich mich an zahlreiche Spiele-Sessions mit Mario oder auch Sonic zurück, ehe ich ein paar Jahre später meine erste eigene Konsole in den Händen halten sollte: das SNES. Bevorzugtes Spiel hier vor allem mit Kumpels und auf zahlreichen Geburtstagen – na klar – "Mario Kart". Ein Dauerbrenner, der auch heute noch eine riesige Fangemeinde hat und schon in frühen Kindheitstagen eine willkommene Abwechslung war. Mit der Zeit folgten zahlreiche andere Konsolen – von der PlayStation 1 über das N64 bis hin zur Sega Dreamcast.

Ende der 90er kam ich dann mit den ersten Handys in Kontakt. Mutmaßlich ein alter Ericsson-Knochen, der im Grunde nur für das Telefonieren taugte. An SMS war seinerzeit noch nicht großartig zu denken, schließlich waren Handys in der Gesellschaft kaum verbreitet.

Das änderte sich rasch Anfang des neuen Jahrtausends – und bei mir war es vor allem ein Handy, an das ich mich bis heute gerne erinnere: das Nokia 3650. Vor allem optisch fiel das Handy mit seiner charakteristischen Wählscheibe total aus der Reihe. Dennoch konnte ich damit – nach kurzer Eingewöhnung – genauso gut und schnell per T9 (das mehrmalige Drücken einer Zahlentaste für unterschiedliche Buchstaben) in die Tasten hauen und SMS schreiben.

Doch der Clou war aber die Fotokamera, was 2003 noch völlig neu war. Die Auflösung betrug zwar nur mickrige 0,3 Megapixel, für staunende Gesichter in meiner Berufsschulklasse sorgte die Neuheit dennoch. Jeder wollte die Handykamera ausprobieren, jeder wollte selbst aufs Foto. Heute Standard, doch vor mittlerweile rund 18 Jahren eine echte Sensation.

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