Smart Delivery ist eines der kundenfreundlichsten Features der Xbox Series X: Kaufst Du ein entsprechendes Spiel für die Xbox One, kannst Du es später auch auf der neuen Xbox Series X spielen. Zählt das für alle angekündigten Games? Nein, ganz so einfach wird es nicht – der Blick aufs Kleingedruckte bleibt weiterhin nötig.
Erst auf den zweiten Blick fällt auf, was EA in seiner Ankündigung von "Madden 21" zur "Inside Xbox"-Liveshow versteckt hat: Ja, die neue American-Football-Simulation bietet das Smart-Delivery-Feature, allerdings nur begrenzt: Das Spiel muss bis 31. Dezember 2020 auf der Xbox One gekauft, das Upgrade auf Xbox Series X bis 31. März 2021 beansprucht werden. Das entdeckte Twitter-Nutzer Wario64 buchstäblich im Kleingedruckten zu "Madden 21". Es ist mehr als wahrscheinlich, dass EA dieses Prinzip auch bei seinem zweiten großen Sport-Franchise "FIFA" anwendet.
Vorteil für den Kunden = Vorteil Xbox?
Die Spiele der Xbox Game Studios sollen dagegen Smart Delivery ohne Begrenzung bieten. Für Spieler hat das zwei große Vorteile: Einmal Geld auszugeben genügt – holst Du Dir die Xbox Series X, musst Du entsprechende Spiele nicht nochmals kaufen. Außerdem fällt die Kaufentscheidung leichter – Du musst nicht überlegen, ob Du ein Game zum Release kaufst oder wartest, bis die neue Konsole erscheint. Microsoft setzt Sony mit der Ankündigung von Smart Delivery unter Druck: Es wäre unklug, die PS5 nun ohne ein ähnliches Feature zu vermarkten.
EA: Klares "Jein" zu Smart Delivery
Die Publisher müssen abwägen: Sie verzichten immerhin darauf, Spiele zweimal zu verkaufen. Allerdings würde wohl nur ein Teil der Fans wirklich doppelt zuschlagen. Dafür werden die Spieler ermutigt, Games schon zum Release zu kaufen und nicht abzuwarten, um dann vielleicht zu anderen, neueren Titeln zu greifen. CD Projekt Red und Ubisoft unterstützen Smart Delivery mit Spielen wie "Cyberpunk 2077" und "Assassin's Creed Valhalla".
Electronic Arts sieht das offenbar anders, vielleicht, weil die Zielgruppe für "Madden" und "FIFA" speziell ist. EA hätte auch einfach darauf verzichten können, Smart Delivery anzubieten. Stattdessen gibt es eine komplizierte Zwischenlösung, die Kunden unnötig verwirrt.