Zu schnell! "Ghost of Tsushima" hatte ein kurioses Ladezeiten-Problem

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Bitte nicht zu schnell wiederbeleben, ich will noch die Tipps auf dem Ladebildschirm lesen. Bild: © Sony Interactive Entertainment 2020

Auf den Ladebildschirmen von "Ghost of Tsushima" bekommen die Spieler hilfreiche Tipps zum Spiel. Entwickler Sucker Punch hat nun ein interessantes Detail aus der Entwicklung verraten: Ursprünglich waren die Ladezeiten so kurz, dass es zu wenig Zeit zum Lesen gab. Die kuriose Lösung des Problems: Das Studio verlängerte die Ladezeiten künstlich.

Momentan sind Ladezeiten für Gamer ein notwendiges Übel, das sie häufig aus dem Spielfluss reißt. Damit das Laden aber nicht vollkommen vergeudete Zeit ist, bauen Entwickler Animationen ein, zeigen Tipps zum Spiel oder verstecken die Ladezeiten in kleinen Sequenzen wie Aufzugfahrten. Über kürzere Ladezeiten würde sich aber wohl niemand beschweren. Die Ladezeiten in "Ghost of Tsushima" sind für den Geschmack von Sucker Punch jedoch zu kurz geraten, verrät einer der Programmierer gegenüber Kotaku.

Entwickler greifen tief in die Ladezeiten-Trickkiste

Obwohl "Ghost of Tsushima" eine riesige Open World und detaillierte Texturen bietet, sind die Ladezeiten unglaublich kurz. Möglich macht das eine maßgeschneiderte Engine, die sich sozusagen an Daten und Assets erinnern kann. "Wenn du stirbst, müssen wir nur einen schnellen 'Spawn'-Prozess erneut durchlaufen, die meisten Daten sind schon geladen", erklärt Programmierer Adrian Bentley.

Außerdem haben die Entwickler andere Tricks genutzt, um die Ladezeiten so kurz wie möglich zu halten. Assets und Texturen sind beispielsweise sehr klein. Eine Terrain-Kachel in der Größe von 200 Meter mal 200 Meter ist dank Komprimierung beispielsweise nur 2 MB groß. "Kompakte Daten beschleunigen die Ladezeiten enorm", verrät Bentley.

Mit diesen und weiteren Programmiererkniffen schrumpften die Ladezeiten in "Ghost of Tsushima" auf wenige Sekunden. Eigentlich eine tolle Sache – allerdings waren nun die Spieltipps, die während der Ladepause erscheinen, nicht mehr lang genug sichtbar.

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Verschwinden Tipps auf Ladebildschirmen bald komplett?

Sucker Punch entschied sich für die kuriose Lösung, die Ladezeiten künstlich zu verlängern, um Spielern mehr Zeit zum Lesen zu verschaffen. Die Ladepausen nach dem Tod sind nicht erheblich länger, reichen jetzt aber aus, um ein bis zwei Tipps zu lesen.

Zukünftig werden wir uns wohl aber komplett von solchen Ladezeiten-Tipps verabschieden können. Denn wenn Entwickler auf der aktuellen Konsolengeneration schon so kurze Ladezeiten ermöglichen können, was erwartet uns dann auf der Xbox Series X und PS5, deren Architektur die Ladezeiten noch einmal merklich verkürzen?

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Die verlängerten Ladezeiten in "Ghost of Tsushima" sind zwar eine interessante Anekdote, aus Sicht der Spieler aber totaler Schwachsinn. Wenn ich als Entwickler besonders kurze Ladezeiten bieten kann, dann mache ich das doch auch! Und wenn keine Zeit mehr für Tipps auf dem Ladebildschirm bleibt, dann ist das einfach so. Die Hinweise hätten problemlos gesammelt in einen Menüpunkt gepasst. Ladezeiten künstlich für mehr Tipps verlängern? Das kann ich nicht nachvollziehen.
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