Sie bauen unsere Autos, mähen unseren Rasen und putzen unsere Fenster: Roboter nehmen uns immer mehr schwere, unangenehme oder einfach lästige Arbeiten ab. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch unser Essen vollautomatisch von Maschinen gekocht und serviert wird – oder?
Stell Dir vor, Du gehst ins Restaurant, bestellst Dein Essen über einen Klick auf der digitalen Speisekarte und bekommst es wenig später von einem Roboter-Kellner serviert – zubereitet komplett von den Kollegen des Blechkameraden, die in der Küche im Akkord Essen zubereiten. Was wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film klingt, ist teilweise schon heute Realität – und teilweise noch weit entfernte Zukunftsmusik.
BratWurst Bot und automatische Küchen
So gibt es für kochende Roboter bereits zahlreiche Beispiele. Mitte dieses Jahres sorgte das Karlsruher Institut für Technologie mit seinem BratWurst Bot für große Augen und satte Mägen bei einem Regierungsempfang in Berlin. Der Roboter nahm Bestellungen über ein Tablet auf, grillte selbstständig Bratwürste auf einem Grill und servierte sie auf Tellern. Nur abholen mussten die Gäste ihr Essen noch selbst.
Am Massachusetts Institute of Technology in den USA haben Studenten eine vollautomatische Mensaküche namens Spyce entwickelt, die auf Knopfdruck eine Reihe von Gerichten aus vorgeschnittenen Zutaten zubereitet und serviert. In einem Restaurant in Shanghai bereiten zwei ehemalige Industrieroboter in 90 Sekunden eine Auswahl an Ramen-Nudeln zu. Und das Unternehmen Moley arbeitet an einer komplett automatisierten Küchenzeile für den Hausgebrauch, in der zwei Roboterarme aus bereitgestellten Zutaten eine Vielzahl von Rezepten kochen sollen. Einen beeindruckenden Prototypen gibt es bereits, 2017 soll der Roboter zum stattlichen Preis von 75.000 US-Dollar erhältlich sein.
Unkreative Arbeitstiere
Allen Beispielen ist eines gemein: Hier werden eher simple Gerichte aus klar definierten, vorbereiteten Zutaten gekocht. Weil Roboter unschlagbar gut darin sind, stupide Bewegungsabläufe ohne Ermüdungserscheinungen zu wiederholen, sind sie die idealen Mitarbeiter für Fast-Food-Küchen – solange echte Menschen ihnen die Vorarbeit abnehmen. Probleme bekommen die Maschinen nämlich, sobald Improvisationstalent gefragt ist oder irgendetwas vom gewohnten Plan abweicht. Eine Paprika und eine Melone gleichermaßen gut zu präparieren, stellt Maschinen zum Beispiel vor große Herausforderungen: Die Früchte sind zu unterschiedlich in Größe und Form, als dass derselbe Roboter sie automatisch zuschneiden könnte. Und für einen Roboterkellner wäre ein umgestellter Tisch im Restaurant unter Umständen ein unlösbares Problem.
Bis zur Vollautomatisierung von Küchen und Restaurants ist es deshalb wohl trotz allem noch ein weiter Weg. Dass wir früher oder später Bekanntschaft mit Roboterköchen machen, kann aber wohl als sicher gelten – schließlich macht die künstliche Intelligenz in allen Bereichen stetig weitere Fortschritte.